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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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das Boot vorübertreiben lassen wollte.
    „Ahoi, holla!“ rief da Sam, zwar nicht überlaut, doch so, daß er von dem Mann gehört werden konnte, ohne daß aber seine Stimme in größere Ferne drang.
    Der Angerufene zuckte zusammen, griff zu den Rudern und tat einige Schläge, um vom Ufer weiter abzukommen.
    „Hallo! Habt Ihr gehört?“ wiederholte Sam.
    „Was ist's?“ fragte der Fremde.
    „Legt einmal an!“
    „Danke sehr!“
    „Ich muß Euch darum bitten. Ich brauche Euch.“
    „Aber ich Euch nicht!“
    „Ihr mißtraut mir?“
    „Natürlich. Wie viele seid ihr?“
    „Ich allein.“
    „Lüge.“
    „Es ist Wahrheit.“
    „Wer seid Ihr?“
    „Ich bin Trapper und will nach Van Buren.“
    „Lauft!“
    „Ich habe mir das Bein vertreten und kann nicht weiter.“
    „Habt Ihr vielleicht einen Namen?“
    „Ja. Man nennt mich Sam Barth.“
    Der andere schwieg eine Weile, vielleicht vor Überraschung. Dann trieb er sein kleines Fahrzeug damit es nicht außer Hörweite gerate, mit einigen Schlägen wieder zurück und sagte dann:
    „Ihr meint, daß Ihr der dicke Sam Barth mit der berühmten Auguste-Rifle seid?“
    „Ja, derselbe.“
    „Behold! Und Ihr seid wirklich allein?“
    „Ich sage es ja. Wohin wollt Ihr?“
    „Auch nach der Gegend von Van Buren. Wollt Ihr wirklich mit?“
    „Ja, wenn Ihr es mir erlaubt.“
    „Könnt Ihr denn zahlen?“
    Das war eine sehr eigentümliche Frage. Kein Westmann läßt sich von einem anderen eine solche Gefälligkeit bezahlen, zumal eine so geringfügige.
    „Womit soll ich zahlen?“ fragte Sam unnötigerweise. Aber er wollte Jim und Tim Zeit geben, sich in der Nähe des Feuers gut zu verstecken.
    „Mit Geld natürlich.“
    „Na, so viel wie es kosten wird, bringe ich vielleicht noch zusammen.“
    „Gut! Aber wehe Euch, wenn Ihr nicht allein seid!“
    „Ich habe keine Sorge.“
    „Ich würde Euch niederschießen!“
    „Meinetwegen.“
    „So will ich es versuchen.“
    Er lenkte das Kanu näher. Sam meinte dabei:
    „Ihr könnt Euch ja bei meinem Feuer überzeugen, daß ich ganz allein bin.“
    „Ah! Ihr habt ein Feuer. Ich sehe doch nichts.“
    „Meint Ihr, daß Sam Barth so dumm ist, ein Feuer zu machen, an dem man sich einen Ochsen braten könnte? Da irrt Ihr Euch.“
    „Habt Ihr etwas zu essen?“
    „Viel nicht, aber für zwei wird's reichen. Ihr habt wohl keinen Vorrat bei Euch?“
    „Er ist mir ausgegangen. Ich aß bereits seit früh nichts. Führt mich zum Feuer!“
    Der Fremde hatte unterdessen angelegt, stieg aus, band sein Kanu fest und betrachtete sich den Dicken.
    „Nun kennt Ihr mich vielleicht?“ fragte dieser.
    „Nein, aber Ihr seid Sam Barth.“
    „Woher wißt Ihr das?“
    „Wenn man einen solchen Bären sieht, so seid Ihr es. Also jetzt zum Feuer.“
    „Kommt.“
    Sam stützte sich auf seine Büchse und hinkte voran, als ob er wirklich lahm gehen müsse. Er hatte Sorge, daß der Mann beim Feuer bemerken werde, daß mehr als einer hier gelegen habe, fühlte sich aber sehr beruhigt, als er, dort angekommen, bemerkte, daß die beiden Brüder ihre Spuren vollständig verwischt hatten.
    Der Fremde blickte sich vorsichtig und mißtrauisch um, schien aber bald beruhigt zu sein, denn er setzte sich nieder und fragte:
    „Wie aber kann ein so erfahrener Westmann wie Ihr sich den Fuß beschädigen?“
    „Ich blieb an so einer verteufelten Wurzel hängen und stürzte nieder“, antwortete der Gefragte, sich in aller Gemütlichkeit auch niederlassend. Dabei aber legte er sein Bein so, als ob er in demselben große Schmerzen empfinde.
    „Also nach Van Buren wollt Ihr? Was wollt Ihr dort?“
    „Neue Munition holen und meinen Fuß heilen.“
    „Wo kommt Ihr her?“
    „Von den schwarzen Bergen herab, wo ich gejagt habe.“
    „Ohne Pferd?“
    „Es wurde mir da hinter den Ozarkbergen gestohlen, als ich in einem kleinen, verlassenen Settlement übernachtete. Der Teufel hole den Spitzbuben!“
    „Gibt es hier dergleichen?“
    „Es scheint so.“
    „Wohl gar eine Bande?“
    „Möglich.“
    „Da oben soll doch ein gewisser ‚Roter Burkers‘ sein Wesen treiben. Habt Ihr von ihm gehört?“
    „Gehört, ja, da ich aber nicht zu seiner Bande gehöre, so kann ich leider auch keine Auskunft erteilen.“
    „Ist auch nicht nötig. Ich kenne ihn.“
    „Sapperment! Wirklich?“
    „Ja. Er wollte auch mich einmal bestehlen, und da habe ich einige Kugeln mit ihm gewechselt.“
    „Sehr interessant! Aber, Master, Ihr kennt mich und mein Woher und mein

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