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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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daß ich eines Tages auf einen Schwertkämpfer treffen würde, der mir gleichwertig wäre. Wie Sie wissen, habe ich nie behauptet, der beste Schwertkämpfer zweier Welten zu sein. Das wäre kindische Prahlerei.
    Vanners Ruf war wegen der lärmenden Menge kaum zu verstehen.
    »Komm schon, Dom! Lauf! Sie haben Schwerter!«
    Ich sparte mir eine Antwort für den Ehrlichen und stellte mich den Neuankömmlingen.
    Wie Sie ebenfalls wissen, habe ich versucht, der ruhige und beherrschte Dray Prescot zu sein, der nachdenkt, bevor er handelt. Ich verabscheue jede Gewalt, aber das ist Ihnen auch bekannt. Das Problem ist nur, daß die Leute mir immer wieder mit Gewalttätigkeit begegnen. In diesem Fall hätte ich mit Vanner die Flucht ergreifen sollen. Doch, das hätte ich tun sollen.
    »Komm her, du Cramph!« rief der erste Mann heiser. »Wir werden dich lehren, Tyr Prangman nicht anzurühren!«
    Sie hielten ihre Rapiere und die linkshändigen Dolche auf erfahrene Weise. Das waren keine Anfänger. Sie kannten ihr Handwerk – und sie meinten es ernst, bei Vox!
    Langsam und geschäftsmäßig zog ich Rapier und Main-Gauche.
    Ich hielt die Waffen so, daß ihre Spitzen zu Boden zeigten. Ich rief: »Hört zu, Doms. Ich will nicht gegen euch kämpfen. Warum vergessen ...«
    Das Gebrüll, das ich zur Antwort erhielt, hätte von einem hungrigen Chunkrah stammen können. Der Mann stieß einfach nur einen unartikulierten Schrei aus und drohte wild mit dem Schwert.
    So war das also. Sinnlos, weiter abzuwarten. Ich riß Rapier und Dolch hoch und stürmte auf sie zu.
    Es heißt, im Alter wird man toleranter. Nun, nach meinem Bad im Heiligen Taufteich von Aphrasöe war ich noch immer jung. Diese Racter verdienten die Toleranz, die man Leuten zugestand, die aus Eigennutz jeden anderen beherrschen und unterdrücken wollten. Gut, diese Kämpfer wurden von hochrangigen Leuten der Racter-Hegemonie dafür bezahlt, jeden zu terrorisieren, der sich ihnen in den Weg stellte. Wenn sie sich ihren Lohn verdienten, dann, bei Vox, mußte ich mir als sogenannter Herrscher von ganz Paz meinen Lohn ebenfalls verdienen.
    Die Kompromißlosigkeit der drei bezahlten Mörder hatte mich in eine ziemlich üble Stimmung versetzt, und so fuhr ich geradewegs zwischen sie.
    Nun, wir kämpften. Sie kannten die Tricks ihres Handwerks, und ihre Schwertkunst erwies sich als bemerkenswert. Die frische Luft Kregens wurde vom rauhen Klirren aufeinandertreffenden Stahls, dem Trampeln und Schaben festen Stand suchender Füße und dem keuchenden Grunzen der drei Kämpfer verunreinigt.
    Nach meinem ersten Angriff taumelte einer zurück, nachdem er seine Schulter von meinem Schwert gezogen hatte. Er ließ den Dolch fallen und fluchte herzhaft. Die anderen beiden wollten mich von den Flanken angreifen, und ich wich zurück und sprang sofort wie ein Leem wieder vor. Das Rapier blitzte auf, die Main-Gauche zuckte nach vorn, um eine heransausende Klinge abzuwehren. Mein Angriff führte lediglich dazu, daß meine Haut vor einem Schaden bewahrt und die beiden in die Defensive gedrängt wurden. Nun, bei Vox, dieser Erfolg war verdammt wichtig!
    Ich rückte vor und ließ die Klinge leicht hin- und herzüngeln, damit sie meine Absichten nicht erahnten.
    »Du Rast!« rief der Bursche mit der durchbohrten Schulter. »Gib auf, oder es wird schlimm für dich ausgehen.«
    Ich sparte mir jedes überflüssige Prahlen und tat einen Satz nach rechts, ließ die Klingenspitze um den Dolch des dortigen Gegners kreiseln und katapultierte ihn in die Luft. Aus derselben Bewegung heraus drehte ich mich auf dem Absatz um und die zustechende Rapierklinge fuhr seinem Kameraden sauber in die Kehle. Der Mann zeigte einen erstaunten Gesichtsausdruck. Er hatte mich in dem Moment angreifen wollen, als ich ihm halb den Rücken zuwandte, um mich um seinen Kameraden zu kümmern. Und jetzt steckte ihm plötzlich ein Stück Stahl im Hals. Kein Wunder, daß er überrascht war.
    Eine kleine Pause trat ein. Der Kerl, dessen Adamsapfel entkernt worden war, ging zu Boden. Schaum stand ihm vor dem Mund. Es war kein hübscher Anblick. Und ich war dafür verantwortlich. Es war ihre verdammte Schuld, das schon; trotzdem ...
    Der unverletzte Schwertkämpfer war noch da. Wie bei einem Tanz hüpfte er auf den Fußballen herum offensichtlich unsicher, wie sein nächster Schritt aussehen sollte.
    Der Kämpfer, der offenbar der Anführer war, hielt sich die Schulter, wo ein kleines Blutrinnsal am Leder hinuntersickerte. Er knurrte

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