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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sie sich auch in der Zukunft erweisen, bei Krun.
    Während sie sprach, fühlte ich, wie die Aura von Macht und Stärke aus dem blauen Licht hervorströmte. Beim Klang ihrer Worte seufzte ich vor Ärger und Enttäuschung leise auf. Unten im Süden auf der Insel Pandahem waren die verdammten Menaham wieder aus ihren Grenzen ausgebrochen und fielen mit Feuer und Stahl über ihre Nachbarn in Nord-Pandahem her. Seg Segutorio, der Herrscher der Föderation von Süd-Pandahem, stellte bereits eine Verteidigungsarmee auf. Drak hatte sofort auf die flehentlichen Bitten von Königin Lushfymi von Lome – die sich bester Gesundheit erfreute und noch immer so schön war wie eh und je – reagiert und stellte ein Expeditionsheer auf. Angesichts ihrer Schwierigkeiten hatten wir alle viel für Königin Lush übrig.
    Nun war die Armee der Freiheitskämpfer, die die Insel vor den Horden der Plünderer, Räuber, Aragorn und Flutsmänner und all den anderen gerettet hatte, in letzter Zeit beträchtlich verkleinert worden. In einem blühenden Reich braucht man Bauern, Handwerker und Händler für die Arbeit, damit das Reich auch weiterhin blüht. Man kann keine Massen gebrauchen, die ihre Zeit mit Drill, Marschieren und Soldatentum verschwenden. Bis ein Notfall eintrifft ...
    »Und so kratzt dein Sohn alles zusammen, was er bekommen kann, um ...«
    »Ich verstehe, Ling-Li. Natürlich. Er kann mein Wachkorps haben.«
    Diesmal war ihr Lächeln ehrlich. »Wir wußten, daß du einverstanden wärst.«
    Davon abgesehen, daß mir kaum etwas anderes übrigblieb – wenn Drak die Situation als gefährlich einschätzte, dann war sie auch gefährlich.
    Sie wollte wissen, ob ich nach Pandahem aufbrechen würde.
    »Nein, Ling-Li. Hier gibt es noch einige ungeklärte Dinge zu erledigen.«
    Dann bat ich sie noch, verschiedenen Leuten von mir einen höflichen Gruß auszurichten, und wir sagten einander Remberee; das Licht erlosch, und sie war fort.
    Diese Nachricht kam äußerst ungelegen. Wir hatten in der Vergangenheit schon öfter Ärger mit den verdammten Menaham gehabt, wie diejenigen unter Ihnen, die meine Erzählungen verfolgen, nur allzugut wissen. Wir hatten Freunde in Pandahem. Die alte Feindschaft zwischen den Inseln war beigelegt und gehörte nun der Vergangenheit an. Mit Ausnahme dieser sturen und blutdürstigen Narren aus Menaham.
    Wie diejenigen unter Ihnen, die meine Erzählungen verfolgen, ebenfalls wissen, haftete dem Mysterium namens Paz noch immer genug Leidenschaft an, um die Menschen zu begeistern. O ja, die heimlichen Pläne der Herren der Sterne verlangten von mir, mich zum Herrscher der Herrscher emporzuschwingen, dem Herrscher von ganz Paz. Nun, die Everoinye wollen es, und möglicherweise geschieht es eines Tages tatsächlich. Die Bewohner von Paz mußten nur endlich begreifen, daß sich ihr Schicksal nur dann erfüllte, wenn sie einander unterstützten statt bekämpften. Man mußte noch immer mit den verdammten fischköpfigen Shanks von der anderen Seite der Welt rechnen. Die Begeisterung, mit der einen der Name Paz erfüllte, stärkte die Muskeln und ließ das Herz schneller schlagen. Unter Opaz' wohlwollendem Blick müssen wir Pazianer uns vereinen. Alles anderes würde den Shanks freie Bahn verschaffen – und die Katastrophe bringen.
    Am nächsten Morgen kam Tobi mit einem ausgesprochen düsteren Gesichtsausdruck herein. Natürlich knallte er wie immer die Tür zu, aber es mangelte ihm an seinem üblichen Schwung.
    Diplomatisch sparte ich mir jede Bemerkung über seinen traurigen Anblick.
    Er brachte mich auf den neuesten Stand der Dinge. Die verwesenden Krallen des Phantoms hatten niemanden ermordet; allerdings war bei einem Handgemenge ein Prahlhans gestorben. Auch hier hielt ich es diplomatischerweise für unnötig, meinen Beitrag zu dieser unerfreulichen Angelegenheit zu erwähnen. »Er war ein verfluchter Schwarzweißer, Jis. Bei Lohvanna aus der Grotte! Diese Shints von Ractern sorgen in der ganzen Stadt für Unruhe.«
    Nach diesem kleinen Ausbruch fiel er in seine zur Schau getragene Melancholie zurück.
    Er hockte zusammengesunken und schwermütig am Tisch und erzählte mir, daß Tassie, die Liebe seines Lebens, sich von einem Hikdar des vallianischen Luftdienstes hatte im Sturm erobern lassen. Er beschwerte sich bitterlich, daß es ihm anscheinend nie gelang, eine dauerhafte Beziehung zu einem Mädchen aufrechtzuerhalten. »Am Ende lassen sie mich alle fallen!«
    Und wieder war die Diplomatie gefordert. Ich hatte

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