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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Standpunkt zu verkünden. Daraus hätte sich ein politischer Dialog ergeben sollen. Statt dessen hatte ich eine Demonstration für die übermächtige Macht der Regierung gegeben – in diesem Fall zugegebenermaßen aus zweiter Hand. Statt eine vernünftige demokratische Diskussion zu beginnen, hatte ich mich der Schlägermethode bedient. Ich muß es bei Krun zugeben, ich schämte mich meiner Handlung, jawohl.
    Drak und Silda wären damit nicht einverstanden gewesen. Sie regierten Vallia keineswegs mit dem großen Knüppel.
    Zu meiner Verteidigung muß ich allerdings anführen, daß dieser Shint Prangman seine verleumderischen, falschen, dreckigen Anschuldigungen in bezug auf Drak und Silda nicht hätte vorbringen dürfen.
    Allein dafür hatte er es verdient, von seinem Faß gestoßen zu werden. Silda und Didi, beides Schwestern der Rose, waren tadellose vallianische Damen. Ich holte tief Luft, als ich Vanner hinterherlief. Ließ man die zwielichtige Welt der Politik beiseite, hatte es Prangman vielleicht allein schon aus Höflichkeit gegenüber diesen Damen verdient, von seinem Faß geholt zu werden.
    Die Neo-Racter dachten nicht im Traum daran, Vanner und mich so ohne weiteres davonkommen zu lassen.
    Man hatte uns ausgespäht. Vier stämmige große Burschen stellten sich uns in den Weg. Ihre Schwerter blieben in den Scheiden, aber sie schwangen knorrige und ausgesprochen bösartig aussehende Knüppel.
    Es war unnötig, daß ihr Anführer, ein Rapa, dessen violettes Federkleid nicht zu seiner Tunika paßte, ausrief: »Schlagt sie zusammen!« Aber er tat es trotzdem.
    Vanner war der Situation gewachsen. Er warf sich förmlich auf den ihm nächsten Schläger, und sein kurzer dicker Stock hob und senkte sich wie ein Schatten. Zwei Herzschläge später benutzte ich eine alte Krozairtechnik und nahm dem nächsten die Keule ab, versetzte ihm einen Tritt und fuhr herum, um dem Angriff des dritten zu begegnen. Ein schnelles Abtauchen unter die zuschlagende Keule, eine rasche Drehung, ein kurzer gerader Stoß, und er taumelte kreischend fort und hielt sich dabei den Leib. Was war mit Vanner?
    Der Hytak war gerade im Begriff, mit seinem Stock einen Schlag zu parieren und seinen Schwanz herumschnellen zu lassen. Der Schwanz wurde ganz starr und stach in die Kehle des Gegners. Ich zuckte zusammen. Der Kerl, ein weiterer Rapa, wollte aufschreien und brachte nur ein Röcheln zustande. Vanner versetzte ihm einen sauberen Schlag auf den Schnabel, und er sackte zusammen.
    »Tja«, meinte Vanner der Ehrliche.
    Sein Schwanz wickelte sich ordentlich um seine Taille. Kaum anderthalb Herzschläge waren zwischen dem Augenblick, in dem er den Hieb pariert hatte, und dem Schlag mit dem Schwanz vergangen. Er war schnell!
    Da wir uns auf Kregen befanden, waren wir natürlich noch nicht außer Gefahr.
    Das Handgemenge auf dem Platz wurde fortgesetzt. Vermutlich benutzten die Leute die Schlägerei dazu, der vom Phantom verursachten angestauten Wut und Angst freien Lauf zu lassen. Wie lange die Stadtwache zum Erscheinen brauchen würde, kam auf den diensthabenden Deldar an. Drei Männer lösten sich wie die Funken eines Feuerrades vom Rand des Getümmels und stürmten auf uns zu.
    Sie waren von einem gänzlich anderen Schlag als die vier, die sich stöhnend am Boden wanden.
    Zum einen trugen sie fransenverziertes Leder. Der schwarzweiße Schturval prangte mutig an ihren Schultern. Sie waren alle Apim, und ihre Gesichter trugen jenen verbissenen und hungrigen Ausdruck von Berufskämpfern, die sich ihr Geld verdienen wollten. Außerdem hatten alle drei die Schwerter gezückt; die Klingen funkelten im Licht der Sonnen und zeigten auf Vanner und mich.
    »Lauf!« rief Vanner der Ehrliche. Er stürmte los, und zwar mit der Schnelligkeit, von der in der klassischen Beschreibung die Rede ist – er rannte wie ein Hase.
    Ich wiederholte das, was er davor gesagt hatte: »Tja.«
    Ich war losgelaufen, weil ich es für die beste Taktik gehalten hatte. Nun erwarteten diese drei Schwertkämpfer, die weitaus mehr als gewöhnliche Schläger waren, daß ich wieder flüchtete. Blieb ich hingegen, erwarteten sie selbstbewußt, mich zu durchbohren.
    Auf die Dauer ist es etwas ermüdend, im Angesicht der Gefahr ständig das Weite zu suchen. Bei Kurins Klinge, das ist es!
    Bei den Waffen, die die Männer in den Fäusten hielten, handelte es sich um Rapiere. Nun, das machte es spannender. Schon bevor ich auf Mefto den Kazzur gestoßen war, war mir bereits klar gewesen,

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