Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Provinz Delphond. Und, bei Vox, ich wäre lieber mit Delia in Delphond gewesen als hier, wo ich eine nette junge Dame und einen Burschen, der durchaus ein richtiger Schurke sein konnte, hinters Licht führen mußte.
    Beim Geräusch sich nähernder Hufe warfen wir alle einen Blick zurück. Die Zorcas waren alle von erstklassiger Qualität; ihr Zaumzeug war großzügig mit Reitverzierungen aus Silber verziert, und die spiralenförmigen Hörner waren vergoldet, so daß sie in den ersten Mondlichtstrahlen der gerade aufgehenden Zwillinge aufleuchteten. Es war eine Gruppe junger Kavaliere, etwa zwanzig an der Zahl, die vermutlich von einem Ausflug oder einer nächtlichen Spritztour zurückkehrten. Das Phantom hatte Gafardens Nachtleben einen Dämpfer versetzt, es aber keineswegs zum Erliegen gebracht.
    Sie unterhielten sich leise, und die Hände, die nicht bei den Zügeln gebraucht wurden, schwebten ganz in der Nähe der Griffe ihrer Waffen.
    Wir traten beiseite und tauschten ein höfliches »Sanftes Mondlicht« aus. Sie trabten weiter, das Zaumzeug klirrte prächtig, und dann bogen sie vom Kai ab und verschwanden aus unserer Sicht.
    »Ah«, sagte Logan. »Das ist ein Leben.«
    Im Begriff, eine unverbindliche Erwiderung zu geben, hielt ich inne. Etwa ein Dutzend Schritte entfernt standen zwei Männer, je zur Hälfte im flackernden Lichtschein einer an einer Hausecke angebrachten Laterne wie auch in den dahinterliegenden Schatten.
    Nun gingen in Didis neuer sauberer Stadt alle Arten von Gaunern ihrem Handwerk nach. Meine Worte waren kaum lauter als ein Flüstern. »Logan. Da vorn. Sei bereit.«
    Als Erwiderung zog er das Schwert und stellte sich vor Tassie.
    Dieser junge Racter war also ein temperamentvoller Bursche mit den richtigen Anlagen, bei Krun!
    Wir gingen los, als hätten wir keine Sorge auf Kregen. Die beiden Männer stritten. Sie flüsterten heftig und erregt, aber ich verstand einige Worte. »Du wirst sie nie für dich gewinnen« und »Du machst dich zum Narren.« Ein dritter Mann trat ins Licht. »Das stimmt, du großer Fambly.« Er sprach mit dem bestimmenden Tonfall eines Befehlshabers.
    Ich frage Sie, wie sollte man dem jungen Tobi einen Vorwurf machen? Während er dort gewartet hatte, mußten seine Arterien wegen des hohen Blutdrucks kurz vorm Platzen gestanden haben. Er hatte nicht länger warten können, also war er mir gefolgt. Und die anderen beiden hatten sich ihm um seinetwillen mit den besten Absichten angeschlossen, drangen aber genausowenig zu ihm durch, wie ein Säugling ein großes Krozair-Langschwert schwingen könnte.
    Sie traten heftig diskutierend ins Licht. Zu meiner Überraschung war der dritte mit dem Befehlston gar nicht Jiktar Yavnin Purvun von dem VLD, sondern Nalgre Nevko.
    Die Nacht um uns war friedlich. In der Ferne gab es ein schwer zu deutendes Geräusch, wie das Plätschern von Wellen. Tobi trat energisch vor, die groben Züge zu einer schiefen Grimasse verzogen und die Fäuste erhoben. »Tassie! Er ist nicht gut für dich! Komm mit mir ...«
    Logan Verlans wütendes Aufbrüllen übertönte die letzten Worte, als er vorsprang und das Schwert schwang. »Laß die Dame in Ruhe, du Cramph! Oder ich mache Hackfleisch aus deiner Leber!«
    In das kurze Schweigen, das diesem Ausbruch folgte, sagte Yavnin mit ausgesuchter Höflichkeit: »Du meinst doch sicher Leberpastete?«
    Nalgre sagte mit gleicher Höflichkeit, aber größerem Ernst: »Und ich glaube, man würde dich daran hindern.«
    Die eine Hälfte meiner Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf diese hübsche kleine Szene. Die andere Hälfte versuchte, aus dem seltsam ungestümen Geräusch in der Ferne schlau zu werden.
    Eines mußte man diesem temperamentvollen Racter lassen: Er war schnell. Plötzlich bewegte er sich. Er tat einen Satz nach vorn, das Rapier hob sich, und sein Knauf krachte auf Nalgres Kopf. Nalgre Nevko kippte, ohne einen Ton von sich zu geben, nach vorn und lag reglos da.
    »Du Shint!« brüllte Tobi. Er wollte sich auf Verlan stürzen, aber Yavnin ergriff ihn am Arm.
    Man konnte die häßlichen Gefühle förmlich riechen, die diese Männer aufwühlten. Das wilde Klappern galoppierender Hufe zog meine Aufmerksamkeit an. Eine Gruppe Zorcareiter schoß um die Ecke. Sie schlugen ihre Reittiere, um sie zu einem schnelleren Galopp anzutreiben, was kein Zorcareiter tat, wenn es sich nicht um einen ernsten Notfall handelte.
    »Das Phantom!« brüllten sie im Vorbeireiten. »Das Phantom! Lauft, Doms, lauft um euer

Weitere Kostenlose Bücher