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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wurde.« Ulana war laut Naghan in einer kleinen Herberge an der Velia-Allee abgestiegen, während sie auf ein neues Amt wartete. Ihre Einkünfte bestanden zur Zeit aus kaum mehr als einem Halbsold. Die Velia-Allee gehörte zu den elegantesten und teuersten Vierteln der neuen Stadt. Auch wenn es sich um eine kleine Herberge handelte, sie wäre mit Sicherheit sehr gepflegt. Also kümmerte man sich um Ulana.
    Tobi kratzte sich an der Nase. »Jis.« Er unterbrach sich und rieb sich die Nase. »Jis. Das Phantom ist in Stücke zerfallen. Glaubst du wirklich, dieses schurkische Ungeheuer kehrt zurück?«
    Ich starrte Tobi mit ziemlich leerem Blick an. Alles, was ich sah, war die prächtige Vision eines Bettes. Und so war ich nicht so diplomatisch, wie ich vielleicht hätte sein können.
    »Ob es zurückkehrt? Natürlich wird dieses opazverfluchte Ding zurückkehren. Ich vermute, das wird so lange geschehen, bis wir herausfinden, woher das verflixte Ungeheuer kommt, und den Ort ein für allemal in die Luft jagen.«
    Tobi schluckte. »Ja. Aber, Jis, was meinst du damit, den Ort in die Luft jagen?«
    Richtig, was meinte ich damit? Ich war auf Kregen, wo Schießpulver unbekannt war und ich quälende Mühen auf mich genommen hatte, um das Geheimnis zu bewahren. Ich stand auf. Ich blickte entschlossen drein. »Tobi, in die Luft jagen bedeutet: Wir müssen herausfinden, was hinter dem Phantom und Tralgan Vorner steckt, und diese Probleme auf eine Weise lösen, daß sie sich nie mehr wiederholen können. Dernun?«
    Tobi und Naghan standen auf. »Ja-a«, sagte Naghan. »Oh, aye, Jis«, sagte Tobi.
    Ich lebe schon eine sehr lange Zeit auf Kregen, aber ich werde die Wurzeln meiner Erziehung in Nelsons Navy nie abschütteln können.
    Und endlich, endlich, konnte ich mich zu dem verführerischen Bett begeben und mich nach dem üblichen besonderen letzten Gedanken dem gesegneten Schlaf überlassen.
     
    Am nächsten Tag begab ich mich zur Velia-Allee, allerdings erst zu einer späteren Stunde. Ich hatte das erste und das zweite Frühstück versäumt und langte dafür bei der Vormittagsmahlzeit etwas kräftiger zu. Nach dem Regen leuchteten die Straßen, und die Bäume, die die Allee säumten, sahen besonders schön aus. Die Leute gingen ihren Geschäften nach, aber das bedrückende Gefühl nahenden Unheils hielt die Gesichter vom Lächeln ab. Es ist schon seltsam, wie schnell die Bevölkerung das begreift, was die Regierung ihr verschweigt – nun, manchmal zumindest. Das verdammte Phantom würde zurückkehren. Es gab niemanden, der nicht an diese grausame Prophezeiung glaubte.
    Auf der Velia-Allee brauchte man kein Silber, man brauchte Gold. Doallyngeschäfte erweckten den Eindruck, als müßte man die besten Gewänder anlegen, um ihre erhabenen Räume betreten zu dürfen. Die Herbergen unterschieden sich so sehr von den anderen Tavernen der Stadt, wie man sich nur vorstellen konnte, wie Paz von Schan.
    Zu beiden Seiten des Eingangs standen große Cwofan-Töpfe voller lieblich duftender violetter und rosenfarbener Blumen. Der Geruch kam mir wie eine Woge entgegen. Das war genauso überzogen wie die restliche Ausstattung der Herberge. Die Empfangstheke in der Vorhalle funkelte makellos. Ich trat zu der Loge, in der der Portier residierte.
    Ulana Farlan mochte nicht länger die Nazabni von Urn Vennar sein; hier im Zum Zorca-Horn lebte sie mit Stil und Komfort.
    Zwei Dinge kamen mir seltsam vor, als ich näher trat.
    Aus der an der Seite befindlichen Tür zur Loge ragten zwei Füße. Die Schuhe waren auf Hochglanz poliert. Der Rest des Körpers war nicht zu sehen.
    Es gab auch keinen Portier, sondern eine Empfangsdame, eine Rapa-Frau. Sie trug eine einfache gelbe Schürze, und ihre Federn waren sauber gestutzt – bei Krun, sie waren oben auf dem Kopf so kurz geschnitten, daß es schon nichts mehr mit Mode zu tun hatte.
    Das Gesicht mit dem hochangesetzten Schnabel blickte mir gleichgültig entgegen. Ich entbot ihr ein höfliches Lahal und erkundigte mich nach Ulanas Zimmer.
    Sie ließ sich Zeit mit der Antwort und blickte mir über die Schulter.
    Ohne nachdenken zu müssen, warf ich mich zur Seite und fuhr herum.
    Zwei Rapa-Frauen mit mörderischen Absichten drangen mit erhobenen Schwertern auf mich ein. Sie trugen Schuppenpanzer über ihren Federn und waren groß. Sie kamen näher, zischten vor Aufregung.
    Das Rapier und der Dolch glitten aus ihren Scheiden. Zwei schnelle abwehrende Hiebe verhalfen mir zum Rückzug. Durch den Sprung zur

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