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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Moment, entschuldigen Sie! Ich muß mich wegen dieser Verallgemeinerung über handwerkliches Geschick berichtigen. Es bereitet nur wenig Vergnügen, einem Henker bei der Verrichtung seiner schrecklichen Arbeit zuzusehen.
    Als ich Verlan in die Höhe zog und ihm dabei ein paar beruhigende Worte zuflüsterte, dachte ich dabei darüber nach, daß mein Leben auf Kregen sogar außerordentlich turbulent und anfällig für plötzliche Ausbrüche von Gewalt war. Wie Sie wissen, ist das nicht meine Schuld. Meine Ruhe nach einem Kampf – war das der Beweis, daß ich abstumpfte, daß mir alles gleichgültig war? Ich hoffte inbrünstig, daß Opaz mir seine Gunst erwies und daß dem nicht so war.
    Wir gingen los und eilten mit recht schnellem Schritt durch die mondhellen Straßen. Verlan gehörte einer Schwadron an, die auf dem Feld unmittelbar außerhalb von Gafarden stationiert war. Als Schiff-Hikdar hielt er eine verantwortungsvolle Position inne und wartete auf die Beförderung zum Jiktar und dem damit verbundenen eigenen Kommando. Verflixt noch einmal! Kannte ich seine Gefühle nicht genau? Hatte ich mich damals auf der Erde nicht in genau der gleichen Situation befunden? In unserer Unterhaltung hatte er sehr deutlich und energisch zum Ausdruck gebracht, wie enttäuscht, wütend und niedergeschlagen er darüber war, daß er nicht der nach Pandahem abkommandierten VLD-Abteilung angehörte, die dort die verdammten Menaham bekämpfen sollte.
    Vor uns lag nun die Aufgabe, ihn zurück in den Stützpunkt zu bringen, ohne die unwillkommene Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten zu erregen.
    Nun, mit der sehr gelegen kommenden Hilfe Opaz' – und Zairs und Djans, wage ich zu behaupten – gelang dies ohne größere Zwischenfälle.
    Als ich dann auf der gemieteten Zorca zurückritt, wobei ich die andere Zorca an der Leine führte, verspürte ich ein tiefes Bedauern, daß sich die restlichen Probleme nicht genauso leicht lösen ließen.
    Denn diese Probleme waren nicht weniger kompliziert als zuvor, und das nicht nur deshalb, weil dies hier Kregen war, sondern auch deshalb, weil so nun einmal der Lauf der Welt ist. Wie ich bereits sagte, ich führe ein turbulentes Leben!
    Wie Verlan seine Verletzung erklärte, war seine Sache. Daran verschwendete ich nun wirklich keinen Gedanken. Schließlich gehörte er zu den dreimal verdammten Ractern, nicht wahr, bei Vox?
    Der Betreiber des Mietstalls reagierte auf mein Klopfen am Tor ziemlich mürrisch. Das Haar des Ochs war zerzaust und die Lederschürze flüchtig übergeworfen; er blinzelte wie eine Eule, als ich die beiden Zorca in den Stall führte. Er gab mir die Kaution zurück, und ich konnte die Richtung zu meinem Gemach und dem wartenden Bett einschlagen.
    Plötzlich mußte ich belustigt den Kopf schütteln. Der arme Logan Verlan, Angehöriger der Schwarzweißen! Sein sorgsam zurechtgemachter Schnurrbart hatte bei den Erlebnissen des Abends ordentlich gelitten und wie zwei zerzauste Pinselenden ausgesehen, als ich ihn in seinem Quartier abgeliefert hatte.
    Also – auf ins Bett. Ha! Wie sich herausstellte, war der Kommandant der Nachtwache niemand anders als Deldar Nath der Verwirrte. »Majister!« Selbst in der Nacht kommt ein Palast nie ganz zur Ruhe, aber alles geht dann gedämpfter vonstatten. Deldar Naths Ruf brachte die Wandbehänge zum Flattern.
    Ich warf ihm einen strengen Blick zu. »Drei Koter wollen dich sprechen. Warten schon eine lange Zeit. Pur Zygon Farzena, Koter Tobi Vingal und Koter Naghan Raerdu. Warten in deinem Arbeitsgemach.«
    »Danke, Nath«, erwiderte ich etwas gequält. Er donnerte zum Salut die rechte Faust auf den Brustpanzer.
    Also mußte das Bett warten.
    Ich ging langsam zu meinem Arbeitsgemach, in dem Wissen, daß mich Neuigkeiten erwarteten, und bei dem wogenden Busen und den abnormen tiefergelegenen Körperteilen der Heiligen Dame von Belschutz, diese Neuigkeiten waren mit Sicherheit nicht erfreulich.

12
     
     
    Tobis und Naghan Raerdus Neuigkeiten waren weder besonders schlecht noch besonders gut – sie waren lediglich interessant.
    Ich sagte ihnen, ich würde zuerst kurz mit Pur Zygon sprechen, setzte mich, lehnte mich auf dem Stuhl zurück und schloß einen Augenblick lang die Augen. Das war natürlich eine Sünde. Bei Staatsangelegenheiten kann man es sich nicht leisten, müde zu sein.
    Zygon fragte nach den Briefen, die ich schreiben und ihm mitgeben wollte. Er hatte es eilig, nach Zandikar zurückzukehren. Ich sagte ihm, ich würde sie schreiben,

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