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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nur darauf, mich bedrohlich anzustarren.
    Der Polsim kreischte: »Durchbohrt den Rast!«
    Ich sah die Frauen fragend an. Im Gegensatz zu anderen Kämpfern verzichte ich darauf, während Auseinandersetzungen dieser Art zu sprechen. Doch hier wäre es nützlich, eine Saat zu säen.
    »Warum bitten die Damen nicht ihn, mich zu durchbohren?«
    Bei dem Hängebauch und den erdrückenden Oberschenkeln der Heiligen Dame von Belschutz! Für wie schlau ich mich doch hielt! Wie teuflisch durchtrieben ich doch war! Ha! Meine Worte brachten den Polsim auf Trab.
    Er zog ein Wurfmesser hinter der Schulter hervor und warf es.
    Völlig überrascht wie ein grüner Junge bewegte ich mich viel zu spät. Der Terchik bohrte sich hoch oben in meine linke Schulter.
    Die Mütter der Verwüstung kreischten auf und gingen auf mich los; ihre Klingen stießen nach mir.

13
     
     
    Zu langsam, Dray Prescot, schalt ich mich mit schneidender Verdammung. Viel zu langsam verdammt!
    Ich sprang zurück. So konnte ich dem Angriff einen kurzen Augenblick lang zur Seite ausweichen. Der Schmerz hatte noch nicht zugeschlagen, denn der Schock machte die Schulter gefühllos. Der linkshändige Dolch war nicht zu Boden gefallen, und ich griff prüfend fester zu. Meine Finger bewegten sich und legten sich fester um den Dolchgriff. Es war also nichts Wichtiges durchtrennt worden.
    Aber es stellte sich die ernste Frage, wie lange ich fähig wäre, die Main-Gauche zu benutzen. So lange, wie es dauerte, mit den Furien fertig zu werden, bei Krun!
    Ich bewegte mich nun mit der Schnelligkeit, die ich zuvor nicht zustande gebracht hatte, und warf mich wieder ins Kampfgetümmel. Das verfluchte Messer, das in meiner Schulter steckte, wackelte wie eine Harpune in einem großen Fisch. Wenn der Schmerz kam, dann kam er eben!
    Die Mütter der Verwüstung griffen an, als wären sie versessen auf ihre eigene Vernichtung, wie man in Clishdrin sagt.
    Während des schnellen Umkreisens, der wilden Vorstöße und der stählernen Riposte hielt sich der Polsim am anderen Ende des Raumes jenseits von Ulana auf. Nun wollte ich verhindern, daß er flüchtete. Darum versuchte ich, in der Nähe der Tür zu bleiben, um mir den frettchengesichtigen Burschen zu schnappen, falls er die Flucht ergriff.
    Die Rapa-Kriegerin, die an ihrem Ohr nie wieder einen Ohrring tragen würde, erlag einem schnellen Stoß in den Unterleib. Diese Klingenschwestern trugen Schuppenpanzer – ich natürlich nicht –, also versuchte ich gar nicht erst, einen Oberkörpertreffer zu landen. Die nächste trug einen Rapierstoß durch den Hals davon; diesmal hatte sie der Sprung nicht verfehlt.
    Schon die ganze Zeit über wurde der Kampf von einem schrillen Kreischen begleitet. Die arme nackte und gefesselte Ulana schrie herzerweichend.
    Die letzte Mutter der Verwüstung, die mit dem Goldrippasch, dachte nicht ans Aufgeben. Sie drang weiter mit einer Entschlossenheit auf mich ein, die bei jeder anderen Sache bewundernswert gewesen wäre. Mittlerweile schlug mir der Schmerz seine reißenden Fänge in die Schulter. Die schmierige Feuchtigkeit auf meinem Handgelenk und der Hand war herunterrinnendes Blut.
    Und so ließen wir die Klingen tanzen, machten Ausfälle und Paraden, und die Main-Gauche konnte der Aufgabe nicht nachkommen, für die die Waffe geschaffen war. Mit einem verächtlichen schnellen Hieb ihrer Klinge schlug die Kriegerin den Dolch beiseite. Meine Faust war gefühllos und taub, so kraftlos, als wäre sie gar nicht vorhanden.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte der Polsim genug. Er versuchte an uns vorbeizukommen, und ich ließ von der Furie ab und kitzelte ihn leicht. Die Rapierspitze zeichnete ihm eine blutige Linie auf die Wange. Er kreischte auf, als hätte man ihn durchbohrt, und eilte zurück, um sich hinter Ulana zu verstecken.
    »Vergiß es nicht, Polsim«, sagte ich etwas mühsam. »Dich will ich lebend!«
    Mitten in einem Kampf zu prahlen! Wie tief bist du doch gesunken, Dray Prescot, dachte ich unwirsch. Die Rapa machte sich diese Dummheit sofort zunutze und drang mit einem klugen Vorstoß auf mich ein. Ihre Klinge wob ein funkelndes Netz, das Rapier parierte den Drexer.
    Der Schmerz in meiner Schulter wurde unerträglich. Doch Schmerz ist eine Gefahr, die das Handwerk eines Paktuns mit sich bringt, und muß mißachtet werden.
    Der wilde Angriff und der sich daraus ergebende Schlagabtausch gaben dem Polsim Gelegenheit, an mir vorbeizukommen. Er rief triumphierend: »Du bist ein toter Mann, Apim!«
    Das

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