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56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht

56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht

Titel: 56 - Die Liebe des Ulanen 02 - Napoleons letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Frage an ihn:
    „Wohin soll das gehen, Florian?“
    „In die Berge, wie ich Ihnen bereits sagte. Wir entgehen dadurch der Beobachtung und täuschen unsere Verfolger. Die Damen können da eher einmal absteigen und ausruhen, als auf der offenen Landstraße.“
    Man folgte dem Bergweg, den Königsau damals auch gegangen war. Als sie zu der verlassenen Köhlerhütte gelangten, bat Frau Richemonte:
    „O bitte, geben Sie mir nur fünf Minuten Zeit, mich zu erholen, dann wird es sicher wieder gehen.“
    Florian half ihr herab. Sie setzte sich in das weiche Moos und holte tief Atem. Da kam Königsau ein Gedanke.
    „Welcher Richtung folgen wir nun?“ fragte er. „Der Weg hört auf.“
    „Immer geradeaus, über den Berg hinweg. Wir kommen an einer tiefen Schlucht vorüber, welche sich rechts in die Felsen zwängt.“
    „Bist auch du wieder sehr müde, Margot?“
    „Nein, mein Hugo.“
    „So wollen wir bis an jene Schlucht voran reiten. Mama mag mit Florian nachkommen, sobald sie sich gekräftigt fühlt.“
    „Warum?“
    „Du erlaubst, daß ich dir dies dann erkläre.“
    Sie ritten langsam miteinander weiter. Er kannte die Richtung noch ganz genau und erreichte den Eingang zur Schlucht, ohne fehl gegangen zu sein.
    „Hier laß uns absteigen“, sagte er.
    „Du tust so ernst, so geheimnisvoll, Hugo.“
    „Ich bin beides auch wirklich, liebste Margot.“
    „So ist dir diese Gegend wohl nicht unbekannt?“
    „Nein, ich kenne sie. Ich habe hier, wo wir jetzt stehen, bereits gestanden, und diese Schlucht ist der Schauplatz einer der wichtigsten Episoden meines Lebens. Ich werde sie dir jetzt an Ort und Stelle erzählen. Komm.“
    Sie waren unterdessen abgestiegen. Königsau band die Pferde an einen Baum und führte die Geliebte tiefer in die Schlucht hinein.

FÜNFTES KAPITEL
    Schatzgräber
    Als Baron de Reillac vorhin den Kutscher fortsprengen sah, ohne von ihm die gewünschte Auskunft zu erhalten, blickte er ihm kopfschüttelnd nach.
    „Hm, da ist auf dem Meierhof ganz sicher etwas los!“ dachte er, indem er sein Pferd antrieb, den Weg wieder fortzusetzen. „Aber was? Diesen Offizier habe ich jedenfalls bereits gesehen. Sehr jung für den Rang eines Majors. Und die beiden Soldaten hatten auch so etwas Bekanntes an sich.“
    Er sann und sann, ohne auf das Richtige zu kommen.
    „Ah pah! Warum mir den Kopf zerbrechen? Ich werde auf Jeannette ja alles erfahren!“ rief er so laut, als ob es jemand hören solle.
    Das Pferd mochte glauben, gemeint zu sein, denn es setzte in ein beschleunigtes Tempo ein. So ging es fort, und schon war der Meierhof in Sicht, als der Reiter plötzlich sein Pferd mit einem Ruck anhielt.
    „Donnerwetter! Welch ein Gedanke!“ rief er. „Wenn dies wahr wäre! Richemonte traute diesem Florian nicht. Das wäre ein ganz verfluchter Strich durch diese Rechnung. Rasch vorwärts! Ich muß sobald wie möglich Gewißheit und Aufklärung haben.“
    Er spornte sein Pferd, daß es im Galopp davon flog, und hielt nicht eher an, als bis er sich auf dem Hof der Meierei befand. Dort sprang er ab und eilte nach dem Zimmer des Kapitäns. Er fand diesen wachend auf dem Sofa liegen. Richemonte erhob sich nachlässig.
    „Wieder da?“ fragte dieser.
    „Wie Sie sehen.“
    „Die Wechsel mitgebracht?“
    „Ja. Doch ob ich sie vernichte, ist noch nicht ganz gewiß.“
    „Wieso?“
    Er betrachtete erst jetzt den Baron aufmerksamer und bemerkte alle Zeichen einer nicht gewöhnlichen Unruhe. Er fuhr darum fort:
    „Was haben Sie? Ist etwas passiert?“
    „Vielleicht sehr viel. Beantworten Sie mir schnell einige Fragen.“
    „Fragen Sie.“
    „Wurde noch später eine Spur von diesem Königsau gefunden?“
    „Nein.“
    „Sind Ihre Mutter und Schwester noch hier?“ fragte der Baron weiter.
    „Natürlich.“
    „Sie können nicht entkommen?“
    „Es steht ein Posten vor der Tür.“
    „Dann ist es rätselhaft. Befindet sich Florian noch auf dem Meierhofe?“
    „Jedenfalls. Wenigstens habe ich erst vor kurzem mit dem Menschen gesprochen.“
    „Er ist nicht mehr da. Auch ich habe mit ihm gesprochen.“
    „Wo?“
    „Zwischen hier und Sedan. Es war ein Dragonermajor mit zwei Soldaten bei ihm. Eine Täuschung ist nicht möglich, denn ich sprach mit ihm.“
    „Kam der Major von Jeannette?“
    „Ja.“
    „Es ist nur ein einziger hier. Er kam gestern als Ordonnanz und schläft noch.“
    „Das ist möglich, denn der Major, welchen ich gesehen habe, war kein anderer als dieser Königsau.“
    Bei diesem

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