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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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überwinden, erfriert er binnen einer Stunde. Oder wird von einem Hubschrauber aufgespürt. Seine Spur wäre leicht zu verfolgen.«
    »Keiner flüchtet mehr zu Fuß. Sie verstecken sich in Lieferwagen und dergleichen.«
    »Wozu dann diesen Kreis mit einer Meile Durchmesser bilden?«
    »Niemand behauptet, dass ihr Krisenplan vernünftig ist.«
    »Dann müssen Sie schummeln. Lassen Sie ein paar Leute an Ort und Stelle. Wenigstens die Beamtinnen in dem Haus.«
    »Das geht nicht. Die Anwesenheit wird kontrolliert. Alles wird genau überprüft. Halten wir unsere Verpflichtungen nicht exakt ein, werden wir zehn Jahre lang unter staatliche Aufsicht gestellt. Die Stadt hat einen Vertrag unterschrieben. Wir haben staatliche Fördermittel erhalten.«
    »Für zusätzliche Streifenwagen?«
    Peterson nickte. »Und für Wohnungsbau. Jeder wohnt im Umkreis von zehn Autominuten, jeder hat einen eigenen Wagen, jeder lässt sein Funkgerät eingeschaltet, jeder reagiert augenblicklich.«
    »Können Sie Mrs. Salter nicht in einen Wagen setzen und mitnehmen?«
    »Wir sollen Unbeteiligte fernhalten. Da können wir erst recht niemanden mitnehmen.«
    »Ist schon mal jemand ausgebrochen?«
    »Nein. Das Gefängnis ist wie gesagt brandneu. Da kommt so schnell keiner raus.«
    »Dann können Sie aufs Beste hoffen.«
    »Sie verstehen nicht, was ich meine. Wir würden aufs Beste hoffen. Ginge es hier um reinen Zufall, würden wir uns keine großen Sorgen machen. Aber derselbe Kerl, der uns aus Janet Salters Haus raushaben will, kann das tatsächlich zu jedem beliebigen Zeitpunkt veranlassen.«
    »Indem er zu einem bestimmten Zeitpunkt türmt?«, fragte Reacher. »Das glaube ich nicht. Ich weiß, wie es im Gefängnis zugeht. Ein Ausbruch muss lange vorbereitet werden. Der Kerl müsste die Gegebenheiten ausspionieren, einen Plan machen, einen Lastwagenfahrer finden, Vertrauen aufbauen, sich Geld beschaffen, Vorbereitungen treffen.«
    »Es gibt noch mehr. Die Sache wird schlimmer.«
    »Erzählen Sie’s mir.«
    »Teil zwei des Krisenplans betrifft Häftlingsunruhen. Das Aufsichtspersonal stellt die Ordnung wieder her, und wir besetzen die Wachtürme und das Tor.«
    »Wieder alle Mann?«
    »Genau wie in Teil eins des Plans. Und Häftlingsunruhen brauchen keine lange Vorbereitungszeit. Sie können von einer Minute zur anderen aufflammen. Glauben Sie mir, Häftlingsunruhen warten nur darauf auszubrechen.«
    Es gab keine dritte Flasche Bier. Kein weiteres substanzielles Gespräch. Nur Kleinigkeiten, die nachzutragen waren, und ein paar Wiederholungen. Peterson fragte: »Ist Ihnen klar, was ich meine? Der Kerl kann fast auf die Minute genau planen. Ein falsches Wort am falschen Ort, und schon bricht ein Streit aus, eine Minute später weitet er sich zu Unruhen aus, wir werden alarmiert, zehn Minuten später sind wir alle über fünf Meilen von Janet Salters Haus entfernt.«
    »Er sitzt in Untersuchungshaft«, sagte Reacher. »Im Bezirksgefängnis, stimmt’s? Das eine gesonderte Einrichtung ist. In U-Haft rebelliert niemand. Jeder wartet auf seinen Prozess. Jedem ist daran gelegen, möglichst unschuldig zu erscheinen.«
    »Er ist ein Biker. Er hat garantiert Freunde im Hauptgebäude. Oder Freunde von Freunden. So sind Häftlingsbanden organisiert. Sie sorgen für die eigenen Leute. Und es gibt viele Möglichkeiten, in Verbindung zu bleiben.«
    »Nicht gut«, wiederholte Reacher
    »Gar nicht gut«, meinte Peterson. »Sowie die Sirene heult, lassen wir den alten Zivilisten am Empfang zurück, und das war’s dann. Er soll uns zurückrufen, falls Terroristenalarm gegeben wird, aber ansonsten sind uns die Hände gebunden.«
    »Rechnen Sie mit Terroristenalarm?«
    »Nicht hier draußen. Der Mount Rushmore hat symbolischen Wert, aber dafür ist Rapid City zuständig.«
    Reacher fragte: »Haben Sie auch das Police Department erweitert? So wie die Schulen?«
    Peterson nickte. »Das mussten wir. Weil die Stadt gewachsen ist.«
    »Um wie viel erweitert?«
    »Wir haben uns verdoppelt. Leider hat das Gefängnis uns viele gute Leute vor der Nase weggeschnappt. Es war schwierig, unseren gewohnten Standard zu halten. Was einen großen Teil der Probleme ausmacht, mit denen Chief Holland zu kämpfen hat. Man könnte glauben, die Hälfte von uns käme aus der alten Zeit und die andere Hälfte nicht.«
    »Ich kann ihm nicht helfen«, erklärte Reacher. »Ich bin bloß ein Typ auf der Durchreise.«
    »Sie könnten ein paar Leute in der Army anrufen. Das würde ihm schon

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