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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sie, wie groß der US -Verteidigungshaushalt vor fünfzig Jahren war? Wissen Sie, wie viele Positionen er umfasst?«
    »Sie haben die ganze Nacht lang Zeit. Suchen Sie nach Bewilligungen, die mit South Dakota zu tun haben. Repräsentantenhaus oder Senat. Ich sehe hier oben keinen wirklichen strategischen Wert, deshalb kann’s ein Lieblingsprojekt des hiesigen Senators gewesen sein.«
    »Diese Unterlagen zu kontrollieren macht verdammt viel Arbeit.«
    »Was haben Sie erwartet? Ein bequemes Leben? Dann hätten Sie zur Navy gehen sollen.«
    »Wir haben einen Deal, Reacher. Wissen Sie das noch? Also erzählen Sie mir von dem Brigadegeneral.«
    »Sie vergeuden Zeit.«
    »Das kann ich mir leisten. Aber Sie vermutlich nicht.«
    »Die Geschichte ist ziemlich lang.«
    »Das sind die besten Storys immer. Fassen Sie sie meinetwegen zusammen, aber achten Sie darauf, nichts auszulassen.«
    »Ich telefoniere von einem fremden Anschluss aus und will keine großen Kosten verursachen.«
    Die Stimme sagte: »Augenblick.« Ein Klicken und eine kurze Pause, dann meldete die Stimme sich wieder. »Jetzt telefonieren Sie auf Staatskosten.«
    »Sie könnten inzwischen den Haushalt durchforsten.«
    »Das tue ich. Darauf habe ich schon vor gut einer halben Stunde einen Mann angesetzt. Glauben Sie mir, ich stelle hohe Anforderungen. Wie gut Sie auch waren – ich bin besser!«
    »Das hoffe ich aufrichtig.«
    »Also, was ist damals passiert?«
    Reacher machte eine Pause.
    »Ich habe eine Russlandreise gemacht«, sagte er. »Lange nach dem Sturz des Kommunismus. Wir hatten eine rätselhafte Einladung bekommen, ihre Militärgefängnisse zu inspizieren. Kein Mensch wusste, weshalb, aber wir haben uns alle gesagt: warum nicht? Also sind wir nach Moskau geflogen und mit dem Zug nach Osten weitergefahren. Tagelang in einem großen alten Sowjetzug mit Schlaf- und Speisewagen. Das Essen war grässlich. Aber auf eine Weise grässlich, die uns irgendwie vertraut war. Also habe ich eines Nachts einen Spaziergang durch den Zug gemacht und einen Blick in die Küche geworfen. Dabei habe ich gesehen, dass sie uns amerikanische Einmannpackungen serviert haben. Unsere eigenen Fertigmahlzeiten.«
    »Einmannpackungen der U. S. Army? In einem sowjetischen Zug?«
    »Inzwischen ein russischer Zug. In der Küche hatten sie Kohleherde. Große Samoware und alles. Sie haben Wasser heiß gemacht, MRE aufgerissen und reingerührt. Sie besaßen unzählige Kartons davon.«
    »Haben sie versucht, sie vor Ihnen zu verstecken?«
    »Die Köche wussten nicht, woher das Zeug kam. Sie konnten kein Englisch. Sie konnten vielleicht überhaupt nicht lesen.«
    »Wie waren unsere MRE dorthin gelangt?«
    »Das ist die morgige Fortsetzung. Sie müssen weiterarbeiten.«
    »Ich warte nur auf einen Anruf.«
    »Woher?«
    »Darf ich nicht sagen.«
    »Sie wissen, dass Sie’s mir erzählen wollen.«
    »Fort Hood.«
    »Weswegen?«
    »Ein Infanteriehauptmann hat seine Frau ermordet. So was kommt vor. Aber seine Ehefrau war nicht irgendjemand. Sie war bei der Heimatschutzbehörde angestellt. Der Mann hat möglicherweise Verbindungen ins Ausland. Vielleicht hat er ihr Unterlagen gestohlen und sie umgebracht, um das zu vertuschen.«
    »Wohin ins Ausland?«
    »Zu Leuten, die wir nichtstaatliche Spieler nennen.«
    »Terroristen?«
    »Oder terroristische Organisationen.«
    »Hübsch. Da winkt ein Bronze Star.«
    »Wenn ich den Kerl aufspüre. Im Augenblick ist er auf der Flucht.«
    »Sagen Sie es mir, wenn er nach South Dakota unterwegs ist.«
    Sie lachte. »Wie alt sind Sie übrigens?«
    »Jünger als Ihr Schreibtisch.«
    Im Speisesaal des fünf Meilen weit entfernten Gefängnisses waren die Tische nach dem Abendessen längst abgeräumt. Aber auf den langen Bänken saßen noch über fünfzig Männer. Manche waren weiß, andere braun, wieder andere schwarz. Alle trugen orangerote Overalls. Sie saßen weit voneinander entfernt in einzelnen Gruppen wie drei Inselnationen in einer Linoleumsee.
    Bis ein Weißer aufstand, den Saal durchquerte und einen Schwarzen ansprach.
    Der Weiße war nur dem Namen nach weiß. Seine über und über mit Tätowierungen bedeckte Haut sah größtenteils blau aus. Er war ein Hüne mit schulterlangem Haar und bis weit über die Brust reichendem Vollbart. Der Schwarze war etwas kleiner, aber vermutlich schwerer. Er hatte Bizepse wie Footbälle und einen kahl geschorenen Schädel, der im Lampenlicht glänzte.
    Der Weiße sagte: »Die Mexikaner sind uns zwei Stangen Kippen

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