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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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nicht mehr stimmig«, erklärte Two-Elk und nickte. »Wir haben viel Zeit investiert, um herauszufinden, wo Lyons in Mississippi gelebt hat. Nichts. In den dortigen Strafanstalten gibt es keine Unterlagen über ihn. Wir haben sogar ein Foto von ihm an alle Gefängnisse mittlerer und hoher Sicherheitsstufe in Mississippi gemailt.«
    »Und?«, fragte Boulter.
    »Keine Heiratsurkunde«, erwiderte Two-Elk. »Keine Geburtsurkunden der Kinder. Keine Schulunterlagen. Rein gar nichts.«
    »Und die Strafvollzugsbehörde hat das nie überprüft?«, rief er.
    »Anscheinend nicht«, sagte Two-Elk. »Und jetzt stehen sie vor dem größten Ausbruch seit Jahren.«
    Noch bevor Finnerty etwas dazu sagen konnte, kam ein bärtiger Arzt aus der Intensivstation. »Pate ist jetzt zwar wach, aber er ist immer noch schwach«, erklärte er. »Sie können ihn fünf Minuten sprechen.«
    Finnerty und Boulter traten durch die Doppeltür. Pate lag auf einem erhöhten Bett. Von der Taille aufwärts war er nackt, seine Brust war verbunden, und er bekam mehrere Infusionen. Eine Schwester beobachtete den Monitor, an den der verwundete Brandstifter angeschlossen war. Ein Polizist saß auf einem Stuhl neben dem Bett.
    »Leonard Pate?«, sagte Finnerty.
    Pate schlug seine trüben Augen auf. »Wer sind Sie?«
    »Damian Finnerty, US-Marshall.«
    »Zum Teufel mit Ihnen. Ich rede nur, wenn mein Anwalt dabei ist.«
    Finnerty kniff die Augen zusammen. Er legte der Schwester die Hand auf die Schulter und sah den Polizisten an. »Würden Sie uns eine Minute allein lassen.«
    Die Schwester zögerte, dann ging sie hinaus. Der Polizist folgte ihr, und Boulter zog die Vorhänge zu. Finnerty sagte nichts, zog aber demonstrativ Latexhandschuhe über. Lächelnd beugte er sich über Pate, griff nach einem Pflaster, das die Verbände des Häftlings hielt, und riss daran. Der Brandstifter schrie auf.
    Finnerty griff Pate unters Kinn. »Hör mir mal gut zu, du Schwachkopf«, sagte er. »Ich habe drei tote Vollzugsbeamte und einen Verdächtigen in Haft, nämlich dich. Aus meiner Sicht könnte sich deine miserable Lage demnächst gründlich ändern – statt zwanzig Jahren Bunker für Brandstiftung ein Todesurteil wegen dreifachen vorsätzlichen Mordes.«
    Nun hörte Pate auf zu wimmern. »Ich hab keinen umgebracht.«
    Finnerty griff nach einem weiteren Pflaster.
    »Lyons war’s!«, keuchte Pate.
    »Der Wärter?«, fragte Boulter.
    »Er hat sie alle aus kürzester Entfernung niedergeschossen.«
    »Warum sollte Lyons das tun?«, fragte Finnerty.
    »Ich habe Schmerzen. Meine Brust brennt höllisch«, stöhnte Pate. »Ich brauche Medizin.«
    »Beantworte meine Frage. Dann kriegst du deine Schmerzmittel.«
    »Das ist unmenschlich«, protestierte Pate.
    »Darauf bin ich spezialisiert«, meinte Finnerty und griff wieder nach dem Pflaster. »Warum?«
    Pate sah ihn finster an. Er rang nach Luft. »Der Mondmann.«
    »Was zum Teufel redest du da?«
    »Gregor«, erwiderte Pate. »Er hat seinen Chef an der Uni umgebracht und die Leiche wochenlang in seinem Wagen spazieren gefahren. Der ist völlig durchgeknallt.«
    Finnerty warf Boulter einen Blick zu. »Red weiter.«
    Pate verzog das Gesicht, fuhr dann mit vor Anstrengung heiserer Stimme fort. »Gregor hat Lyons und die anderen dazu gebracht, ihm diese schwachsinnige Geschichte abzunehmen, er hätte den Typ – seinen Chef – umgebracht, weil er hinter Gregors große wissenschaftliche Entdeckung mit diesem Mondbrocken gekommen ist und sein Chef die ganze Anerkennung einheimsen wollte. Angeblich hat er diesen Mondbrocken irgendwo versteckt, wo ihn nie jemand findet. Gregor hat Lyons dazu gebracht, ihm bei der Flucht zu helfen, damit sie gemeinsam den Stein holen können. Lyons hat ihm die Geschichte abgekauft und den TB-Test gefälscht, so dass wir alle in den Gefangenentransporter nach Louisville gekommen sind. Ich wusste nicht, dass er seine Kollegen abknallen wollte.«
    »Was ist so interessant an diesem Stein?«, fragte der Marshall.
    Pate lachte verächtlich und schloss die Augen. »Das ist doch vollkommener Quatsch.«
    »Was hat Gregor über den Stein gesagt?«, beharrte Boulter.
    Pate zuckte die Achseln. »Angeblich hat er rausgefunden, der Stein hätte ganz spezielle Eigenschaften.«
    Finnerty musterte Pate argwöhnisch. »Weiter.«
    »Meistens hab ich nur Bahnhof verstanden«, sagte Pate und schluckte hart. »Aber so viel ich mitgekriegt hab, meint Gregor, der Stein wäre eine Art Vergrößerungsglas für Energie.

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