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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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ich …«
    »Cricket und ich wollten dich in einer Viertelstunde anrufen.«
    »Die Wetterstationen warnen vor schweren Regenfällen in Ostkentucky.«
    »Hier ist kein Wölkchen am Himmel.«
    »Sie sagen es erst fürs Wochenende voraus.«
    »Ja … und was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Verschieb das Experiment.«
    Nach einer langen Pause antwortete Tom mit ärgerlicher Stimme: »Hör mal, diese meteorologischen Modelle sagen nur voraus, was passieren könnte und … ich kann ein 25-Millionen-Dollar-Projekt nicht aufgrund einer reinen Vermutung abbrechen.«
    »Tom, es könnte ein gewaltiger Sturm …«
    »Ich muss jetzt ein Interview geben. Wir rufen in einer halben Stunde zurück, in Ordnung?« Er legte auf.
    »Tom? … Tom! Du Idiot!« Sie knallte das Telefon hin und ließ in hilfloser Wut den Kopf auf den Schreibtisch sinken. Plötzlich hörte sie das Geräusch knirschender Steine in einem großen widerhallenden Raum, Dann kam es: Plop! Whitney sah zum Fernseher, wo man beobachten konnte, wie Wasser von einem Höhlenstalaktiten tropfte. Sie stopfte sich den Ärmel ihres Bademantels in den Mund, konnte aber den Blick nicht vom Bildschirm wenden. Eine modische Blondine Mitte dreißig, die einen nagelneuen Helm und eine Stirnlampe trug, trat aus dem Höhleneingang. Das war jetzt Helen Greidels Auftritt.
    »Ich begrüße Sie zu einer Sondersendung von Tod ay«, begann sie. »Wir befinden uns im Osten von Kentucky, einer ländlichen Gegend, die von dichten Wäldern und steilen Graten beherrscht wird. Und wo es Höhlen gibt, sehr viele Höhlen sogar. Nicht gerade die Umgebung, in der man NASA-Wissenschaftler vermuten würde, die die Probleme von Grabungen auf dem Mond erforschen, nicht wahr?«
    Der Blickwinkel der Kamera erweiterte sich, und man sah Tom im marineblauen Schlaz mit einem goldenen Gürtel. Unterm Arm trug er einen roten Helm und über der Schulter den Schleifsack des Höhlenforschers. Greidel nahm den Helm ab, so dass ihre schicke Frisur zum Vorschein kam.
    »Ich begrüße Tom Burke«, sagte sie, »einen Speläologen, wie man so schön sagt, der die NASA davon überzeugt hat, dass eine Höhle das ideale Versuchsgelände zur Vorbereitung des Erzabbaus auf dem Mond darstellt. Tom, warum ausgerechnet eine Höhle?«
    Toms Gesicht erschien in Großaufnahme. »Lunarbergleute werden mit dem schwierigsten Terrain konfrontiert, das man sich vorstellen kann, Helen. Deshalb sind Langzeitaufenthalte unter Tage, also solch eine langwierige, unterirdische Expedition mit geringer Unterstützung wie diese – die beste Möglichkeit, die Bedingungen für den Lunarbergbau hier auf der Erde zu erforschen. Darf ich Ihnen zeigen, was ich meine?«
    Das Luftbild eines breiten grünen Tals wurde eingeblendet. Das Farmland im Vordergrund reichte bis an einen dichten Wald heran, den der Furnace River durchschnitt. Der Furnace, ein träger Wasserlauf von schlammig grüner Färbung, war etwa 50 Meter breit. Jenseits des Flusses ragten neun Steilwände aus dem Nebel. Alle neun Kämme standen lotrecht zu den lang gezogenen Biegungen des Furnace. Flussaufwärts befand sich ein Erdwall, hinter dem sich ein 8 Kilometer langer und 3 Kilometer breiter See staute.
    »Sie sehen hier das Labyrinthhöhlensystem von Norden«, erklärte Tom. »Für die Zwecke der NASA ist es deshalb ideal, weil die bekannten Eingänge so weit voneinander entfernt sind – knappe 40 Kilometer Luftlinie, unterirdisch sind allerdings fast 200 Kilometer zurückzulegen.«
    Die Luftaufnahme wurde durch eine Computergraphik des Labyrinthhöhlenareals ersetzt. Einer der dargestellten Hügelkämme öffnete sich und enthüllte einen wahren Irrgarten. »Hier drinnen«, fuhr Tom fort, »befinden sich auf mehreren Ebenen Röhren, Tunnelgänge, Schächte, Canyons und große unterirdische Hallen, Orte, die so erbarmungslos sind wie die Mondoberfläche. Diese Hindernisse zu überwinden ist ein phantastisches Training.«
    »Wie steht es mit Nahrung und Wasser?«, fragte Greidel, die nun wieder eingeblendet wurde.
    »Wir haben genügend Verpflegung für 30 Stunden dabei«, sagte Tom und klopfte auf seinen Schleifsack. »Und wir können auf Vorräte aus zwei Lagern zurückgreifen, die wir in der Höhle angelegt haben.«
    Greidel lächelte, dann sah sie ihn mit verblüffter Miene an. »Soviel ich weiß, nimmt Ihre Tochter am ersten Teil der Expedition teil. Ist das nicht ein bisschen gefährlich?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Cricket ist zwar erst vierzehn, aber

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