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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Angeblich kann er Sachen umwandeln.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte Boulter.
    Pate lachte leise und hustete. »Sachen umwandeln«, wiederholte er. »Zum Beispiel ein Molekül in ein anderes. Blei in Gold oder Kieselsteine in Diamanten oder sonst was. Absoluter Quatsch, aber Gregor hat ihnen eingeredet, dass …«
    Sanchez stürmte ins Zimmer. »Sie sind aufgetaucht.«
    »Wo?«, fragte Finnerty.
    »In einer Kleinstadt, Campbellsville, ungefähr 60 Kilometer von hier«, erwiderte der Deputy. »Sie haben vor einem Waschsalon eine Frau getötet und ein Fahrzeug gestohlen. Ist keine Stunde her.«
    »Auf geht’s«, rief Finnerty. Die drei eilten zur Tür der Intensivstation.
    »Hey«, rief Pate ihnen nach. »Und was ist mit meiner Medizin?«

    Kurze Zeit später bestiegen Finnerty und sein Team den Helikopter auf dem Dach des Krankenhauses. Boulter startete den Motor.
    »Die Straßensperren werden nach Osten verlegt«, ordnete Finnerty an, als sie abhoben. »Somerset. Lancaster. Danville. Frankfort, falls sie nach Norden fahren.«
    »Bin schon dabei«, sagte Boulter in sein Mikrophon.
    Finnerty warf Sanchez und Two-Elk, die auf dem Rücksitz saßen, einen Blick über die Schulter zu.
    »Woran hat Gregor gearbeitet, als er seinen Chef ermordet hat?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Sanchez. »Verschlusssache, Sie wissen schon.«
    Der Marshall fuhr sich übers Gesicht. »Was war sein Fachgebiet?«
    »Materialwissenschaft und Supraleiter«, erwiderte Two-Elk. »Aber seine Dissertation hat sich mit der geologischen Zusammensetzung von Mondgestein befasst.«
    »Mondgestein!«, stöhnte Finnerty, während der Helikopter nach Osten auf den Vollmond zusteuerte, der hoch am Nachthimmel stand. »Greift mal einer zum Telefon und erklärt dem Dienst habenden Trottel in der Generalstaatsanwaltschaft in Washington, dass ich die Zeugenaussagen im Fall Gregor einsehen möchte, und zwar plötzlich!«

15. Juni 2007
6.55 Uhr
Valley Lane 14
Tarrington, Kentucky
    »Überschwemmung!«
    Jeannie ging in die Knie, packte ihre Ausrüstung ein und schimpfte: »Die verdammten Wetterfrösche!«
    Whitney überhörte das, sprang über den Teich und sammelte ihre eigenen Sachen ein.
    Nach kaum dreißig Sekunden hatten die Frauen ihre Rucksäcke geschultert. Dann hörten sie es: ein fernes Gurgeln und Blubbern. Irgendwo da draußen trat der Washoo, der Oberflächenfluss, der durch den unterirdischen Bach gespeist wurde, über die Ufer, und seine Fluten wurden zurück in die Zuflüsse gedrängt.
    »Lauf!«, schrie Whitney.
    Die Stirnlampen durchschnitten die Dunkelheit, als sie den Gang zu den Kaminen zurückstürmten. Neben dem Platschen ihrer Schritte war nur das Geräusch des unaufhörlich steigenden Wassers zu hören. Nach etwa 200 Metern war der Weg von einem Sedimenthügel blockiert, den sie kriechend umgehen mussten. Die Hand- und Fußabdrücke im Sand, die sie vor kurzem hier hinterlassen hatten, waren durch das Wasser fast schon weggespült geworden. »Es steht zehn Zentimeter hoch!«, rief Jeannie.
    Sie überwanden das Hindernis und rannten weiter. Nach fünfzehn Minuten hatten sie das untere Ende des ersten Kamins erreicht. Im horizontalen Gang stand das Wasser schon fast 30 Zentimeter hoch. Whitney griff in einen Spalt in der Wand, hievte sich hoch und begann den Kamin hinaufzuklettern.
    »Mach schon«, drängte Jeannie. »Mach schon.«
    »Ich steige, so schnell ich kann.«
    »Es steht schon einen halben Meter hoch«, rief Jeannie. »In zehn Minuten reicht es bis zur Decke. Ich warte nicht, bis du raus bist. Ich komme rauf.«
    »Mach das«, erwiderte Whitney, biss die Zähne zusammen und zwang sich, schneller zu klettern und nicht an die außerordentliche Geschwindigkeit zu denken, mit der das Wasser stieg. Aber es half alles nichts. Wenn sich das Schreckensloch so rasch füllte, dann musste das Unwetter draußen eine wahre Sintflut sein; vermutlich stieg der Pegel um mindestens zwölf Zentimeter die Stunde, und der Wolkenbruch hatte offenbar schon eingesetzt, als sie den ersten horizontalen Höhlengang betraten. Unmöglich Sie hatte die meteorologischen Daten doch selbst überprüft. Aber die Tatsachen ließen sich nicht leugnen – es war eine Jahrhundertflut, vielleicht sogar eine Jahrtausendflut. Und sie und Jeannie befanden sich an einem Ort mit den denkbar schlechtesten Überlebensaussichten.
    Whitney erreichte das obere Ende des Kamins, und Jeannie folgte ihr auf den Fersen.
    »Glaubst du, dass es hochkommt und

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