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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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zog ihn grob auf die Füße. Beinahe wäre er zusammengebrochen, aber Cricket stützte ihn und hielt ihn aufrecht. Sie hatte ihren Vater noch nie so hilflos gesehen, und das machte ihr mehr Angst als alles, was bisher passiert war. »Es geht schon wieder«, sagte er zu ihr. »Lass mir nur einen Moment Zeit.«
    »Ach, Daddy«, flüsterte Cricket und begann zu weinen.
    »Schsch. Es geht schon wieder.«
    Tom sah zuerst Kelly, dann Gregor und Lyons an. »Haltet diesen perversen Kerl von meiner Tochter fern«, sagte er. »Oder ich führe euch keinen Schritt weiter.«
    »Wir halten den Mann von ihr fern«, sagte Kelly, »und du bleibst von dem Gürtel verschont, wenn du tust, was wir wollen.«
    Tom starrte Kelly wütend an, dann sagte er; »Und Cricket sitzt neben mir, wenn wir Rast machen.«
    »Kommt nicht infrage«, erwiderte Kelly.
    »Geht in Ordnung«, sagte Lyons.
    »Bist du verrückt geworden?«, protestierte Kelly. »Das verstößt gegen die Vorschriften zur Behandlung gefährlicher Gefangener, Lyons. Das weißt du doch.«
    »Halt’s Maul, Kelly«, gab Lyons zurück. »Ich habe gesagt, das geht in Ordnung.«
    »Gregor?«, fragte Kelly.
    Cricket sah, dass Gregor Kelly und Lyons musterte. Dann nickte er und warf ihr und ihrem Vater einen eiskalten Blick zu. »Gut, wenn er uns zu dem Stein bringt, kann sie neben ihrem Daddy sitzen. Aber noch so eine Nummer, und das Mädchen ist tot. Verstanden?«

12.40 Uhr
NASA-Camp
Jenkins-Kamm
Labyrinthhöhle
    Whitney trank Eiswasser, das Two-Elk ihr gebracht hatte. »Haben Sie Kinder?«, fragte sie.
    Die Polizistin schüttelte den Kopf. »Dafür war nie Zeit.«
    »Wenn sie zur Welt kommen, hat man das Gefühl, als wäre man mit der Unendlichkeit verbunden, als hätte man alle Zeit der Welt«, sagte Whitney. »Aber das stimmt nicht. Man hat überhaupt keine Zeit.«
    Sie fühlte sich, als steuerte sie auf einen Abgrund zu, aber sie kämpfte dagegen an, schloss die Augen und suchte nach beruhigenden Gedanken. Dann hörte sie die Klappen des Zelteingangs rascheln, und der hoch gewachsene Captain der Polizei von Kentucky, der US-Marshall und Angelis kamen herein, gefolgt von zwei Männern, die sie nicht kannte.
    Der größere der beiden trug Shorts und ein Jeanshemd und hatte eine abgewetzte Ledermappe unterm Arm. Sein silbergraues Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und nach den Falten in seinem Gesicht zu schließen mochte er Anfang fünfzig sein. Trotz seines Alters hatte er die breiten Schultern, die ausladende Brust und die schmale Taille eines Wettkampfschwimmers. Sein Begleiter war wesentlich jünger, höchstens zwanzig, schätzte Whitney. Er war blond, hatte blaue Augen und hätte gut aussehen können, wenn er weniger dick gewesen wäre. Er trug unförmige Khakihosen und ein weißes, mit Kaffee bekleckertes Polohemd. In der Hitze schwitzte er so sehr, dass seine Brille beschlagen war. Whitney empfand richtig Mitleid mit ihm.
    Finnerty stellte sie vor. »Professor Swain, Whitney Burke.«
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz ging selbstbewusst auf sie zu. »Jeffrey Swain«, sagte er. »Leiter des Fachbereichs Physik. Universität von Tennessee. Das ist mein Assistent, Chester Norton.«
    Der junge Mann sah seinen Chef an wie ein Sklave seinen Herrn, dann lächelte er schüchtern und streckte die Hand aus. »Tut mir Leid, dass wir uns nicht unter angenehmeren Umständen kennen lernen, Ma’am«, sagte Norton.
    »Ich nehme an, wir haben mit unserer Anfrage nach den Prozessunterlagen im Fall Gregor die Alarmglocken schrillen lassen«, sagte Finnerty.
    »Auf diesen Alarm haben wir annähernd drei Jahre gewartet«, meinte Norton.
    Swain lächelte herablassend. Whitney kannte dieses Lächeln von anderen Akademikern, die damit andeuten wollten, dass sie über dumme Bemerkungen anderer klaglos hinwegsahen. »Ich fürchte, mein Assistent neigt zum Dramatisieren«, sagte er.
    Finnerty machte ein Gesicht, als sei ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase gestiegen. »Wir haben Geiseln in dieser Höhle, Dr. Swain. Mrs. Burkes Mann und Tochter. Wenn Sie etwas zu sagen haben, das uns weiterhilft, dann legen Sie los. Diese Männer sind Schwerverbrecher. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel.«
    »Sie haben Recht, Marshall«, erwiderte der Physiker. Dann holte er tief Luft und fuhr fort. »Was ich jetzt darlegen werde, gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen unseres Landes, und auf Anordnung des Generalstaatsanwalts der Vereinigten Staaten muss ich Sie alle bitten, dieses Dokument

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