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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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mitkommen. Ich will mit ihnen sprechen.«
    »Das ist keine gute Idee«, meinte der Marshall. »Sie sind durcheinander und …«
    Whitney reckte ihr Kinn in die Höhe. »Sie wollen meine Hilfe, dann möchte ich auch mitkommen.«
    Der Marshall musterte sie wortlos, die Hände wie zum Gebet vor dem Gesicht verschränkt. Whitney spürte, dass ein Teil ihrer Persönlichkeit, von dem sie geglaubt hatte, dass er vor langer Zeit verloren gegangen war, wieder ans Licht kam, und sie begegnete furchtlos seinem Blick. Schließlich lächelte er und nickte. »In Ordnung, Whitney. Sie bestimmen die Spielregeln.«
    Finnerty tätschelte ihr Bein, dann stand er auf und sagte zu Sanchez: »Rufen Sie die Wache am Tor. Sie sollen die Leute vom Justizministerium raufschicken.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ Sanchez das Zelt.
    Der Marshall nickte Two-Elk zu. »Besorgen Sie ihr etwas zu essen und zu trinken. Sie wird es brauchen.«
    Dann winkte Finnerty Angelis zu sich. Sie gingen hinaus, auf den Waldrand zu. Die Sonne stand hoch am Himmel. Die Luft war feucht und diesig wie im Dampfbad. In der Ferne sah der Marshall die Jupiterlampen der Fernsehjournalisten, die über das Ereignis berichteten. Er dachte an Natalie, die gestern früh so wütend auf ihn gewesen war, dachte an seine Probleme, schüttelte aber seine Sorgen ab, blieb stehen und fragte: »Vielleicht können Sie mir ja mal erklären, was zum Teufel da überhaupt los war?«
    Angelis machte ein kummervolles Gesicht. »Whitney Burke leidet an einer posttraumatischen Belastungsstörung«, erwiderte er. »Sie war letztes Jahr in einen schrecklichen Höhlenunfall verwickelt. Ihre beste Freundin ist dabei ums Leben gekommen. Sie war fast siebzehn Stunden mit der Toten in einer überfluteten Höhle gefangen, bevor sie gerettet werden konnte.«
    »Mein Gott«, stöhnte Finnerty. »Haben wir sonst niemanden, der das machen kann?«
    »Niemanden, der so viel Erfahrung hätte wie sie«, sagte Angelis. »Ich glaube, wenn Sie dafür sorgen, dass sie sich ganz auf ihren Mann und ihre Tochter konzentriert, dann wird sie es schaffen.«
    »Damian!« Boulter kam vom Zelt her auf sie zu. »Sie sind da. Die Leute vom Justizministerium.«

12.30 Uhr
Jenkins-Kamm
Labyrinthhöhle
    »Daddy!«, schrie Cricket und kniete neben Tom nieder. Er lag zusammengekrümmt und mit verdrehten Augen auf dem Höhlenboden. Seine Zunge bog sich nach hinten in die Kehle.
    »Tun Sie was!«, schrie sie die Männer an, die herumstanden. »Er stirbt.«
    »Keine Angst, Mädchen, der stirbt schon nicht«, sagte Lyons und ging neben ihr in die Hocke. »Das ist nur der Schock. Dauert ungefähr eine Minute. Gleich geht’s ihm wieder besser. Er wird noch eine Weile schwach sein, aber er erholt sich wieder.«
    Die krampfartigen Zuckungen ihres Vaters ließen nach. »Ich hasse Sie«, sagte sie zu Lyons. Dann blickte sie zu Gregor, Mann und Kelly auf, der den Elektroschocksender in der Hand hielt. »Ich hasse Sie alle.«
    Mann lächelte sie blasiert an. »Ich hasse dich nicht, Cricket. Ich glaube sogar, dass wir gute Freunde werden könnten.«
    Lyons stand auf und baute sich vor Mann auf. »Lass das Mädchen in Frieden«, herrschte er ihn an.
    »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte Mann. »Ich bin die letzten zwei Jahre wirklich zu kurz gekommen und sie riecht so … erntereif.«
    Lyons rammte Mann den Lauf seiner Pumpgun in den Bauch. »Ich hab gesagt, lass sie in Frieden.«
    Mann zögerte, dann zwinkerte er dem Wärter zu. »Geht klar, Lyons. Wie du meinst.«
    »Crick?«, flüsterte Tom mit schwerer Zunge.
    Cricket sah ihren Vater an und begann zu weinen. Offensichtlich war er wieder bei Bewusstsein, aber aus seinem Mundwinkel lief Blut.
    »Nicht sprechen, Dad«, sagte Cricket. »Du hast dir ziemlich schlimm auf die Zunge gebissen.«
    Kelly beugte sich über Tom und tippte ihm mit der Antenne des Senders auf die Schulter. »Reiß dich zusammen, verstanden. Sonst verpass ich dir das nächste Mal einen Stromschlag, dass du dir die Zunge ganz abbeißt.«
    »Ich will meine Tochter neben mir haben«, stieß Tom hervor.
    »Keine Chance«, erwiderte Kelly. »Sonst wirst du übermütig.«
    Stöhnend versuchte Tom, sich aufzusetzen.
    »Bleib liegen, Daddy«, sagte Cricket. »Bleib einfach ruhig liegen.«
    Gregor trat vor, leuchtete mit seiner Lampe in Toms Augen, dann raunzte er Kelly an: »Mir haben sie schon die doppelte Stromstärke verpasst. Mach schon, hilf ihm auf. Wir verlieren Zeit.«
    Kelly packte Tom unter der Achsel und

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