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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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zu unterzeichnen, bevor ich mit meinen Ausführungen beginne.«
    Er griff in die Ledermappe, die er bei sich trug, und holte einen Stapel Papiere heraus. Ratlos nahm Whitney ihr Exemplar entgegen und überflog es. Es handelte sich um ein juristisches Dokument, eine Art Stillschweigeabkommen, aufgesetzt im Büro des Generalstaatsanwalts. Mit ihrer Unterschrift verpflichtete sie sich, unter keinen Umständen preiszugeben, was Swain ihr berichten würde.
    Finnerty sagte: »Was zum Teufel soll das Theater?«
    »Unterschreiben Sie«, erwiderte Swain, »dann werden Sie alles erfahren.«
    »Betrifft diese Sache meinen Mann und meine Tochter?«, fragte Whitney.
    »Jetzt schon«, antwortete Swain.
    Whitney griff nach einem Stift und unterschrieb sofort. Sie beobachtete, wie Angelis, Boulter, Two-Elk, Sanchez und schließlich auch Finnerty ihrem Beispiel folgten.
    »Sehr gut«, sagte Swain, nahm die Dokumente entgegen und gab sie Norton, der sie wieder in die Aktenmappe steckte. »Was wissen Sie eigentlich über Supraleiter?«
    »Supraleiter?«, fragte Finnerty. »Was hat das mit unserem Problem zu tun?«
    »Alles, fürchte ich«, erwiderte Swain hochmütig.
    Angelis zuckte die Achseln. »Supraleiter sind Stoffe, die Elektrizität praktisch ohne Widerstand leiten«, sagte er. »Ohne Widerstand werden Elektrogeräte unendlich effizienter und leistungsfähiger. Wissenschaftler meinen, dass Supraleiter unsere Energieprobleme lösen und einen gewaltigen wirtschaftlichen Gewinn für unser Land bringen könnten. Die leistungsfähigsten Supraleiter, diejenigen, die wir auf dem Mond abbauen wollen, wurden an der …« Er warf dem Physiker einen eindringlichen Blick zu.
    »Universität von Tennessee entdeckt«, führte Swain den Satz zu Ende.
    Whitney betrachtete Swain jetzt mit mehr Respekt. Sie hatte von ihm gehört. Sein Name war in aller Munde. »Sie haben doch herausgefunden, dass bestimmte Stoffe in Mondgestein bei Zimmertemperatur supraleitfähig sind«, sagte sie. »Sie sind für das alles verantwortlich, auch für das Artemis-Projekt. Man sagt, Sie sind Anwärter für den Nobelpreis.«
    »Ja, das sagt man«, meinte Swain mit unglücklicher Miene. »Aber leider war nicht ich der Entdecker, sondern lediglich derjenige, der die öffentliche Anerkennung dafür erhalten hat.«
    »Was?«, rief Angelis erstaunt.
    Finnerty schüttelte den Kopf. »Ich versteh kein Wort.«
    Swain begann im Zelt auf und ab zu gehen. »Ja, das sehe ich Marshall, aber es ist wichtig, dass es Ihnen klar wird, damit Sie genau verstehen, womit Sie es hier zu tun haben. Zunächst also kurz zum geschichtlichen Hintergrund. Supraleiter wurden im Jahr 1911 von einem holländischen Physiker namens Onnes entdeckt, der herausgefunden hat, dass der elektrische Widerstand einer gefrorenen Quecksilbersäule und etlicher anderer Stoffe plötzlich verschwindet, wenn sie auf eine Temperatur von annähernd null Grad Kelvin oder minus 273 Grad Celsius abkühlen.
    Aber fast fünfundsiebzig Jahre lang gelang es keinem Wissenschaftler, einen Stoff zu finden, der auch jenseits dieser extremen Temperaturen supraleitfähig gewesen wäre«, fuhr Swain fort. »Im Jahr 1986 entdeckten Wissenschaftler in einem IBM-Forschungslabor in der Schweiz, dass ein keramisches Material, bestehend aus verschiedenen Metalloxiden, auch bei der ungewöhnlich hohen Temperatur von 30 Grad über dem absoluten Nullpunkt, das heißt bei minus 240 Grad Celsius, supraleitfähig wurde. Bald begannen Wissenschaftler in aller Welt, darunter auch ich, mit Legierungen zu experimentieren, und Anfang der neunziger Jahre hatten sie die Temperatur für Supraleitfähigkeit auf annähernd 140 Grad unter null erhöht.«
    »Gut«, sagte Whitney. »Aber was hat das mit …«
    »Hören Sie einfach zu, dann werden Sie es verstehen«, beharrte Swain. »Während dieser Zeit entdeckten Wissenschaftler an der Universität von Houston ein weiteres noch mysteriöseres Supraleitsystem, die so genannten Fullerene. Sie sind nach dem verstorbenen Architekten Buckminster Fuller benannt, da sie Ähnlichkeit mit dessen geodätischen Kuppelbauten und ungefähr die Gestalt eines Fußballs haben. Die Wissenschaftler verstanden nicht, warum, aber man stellte fest, dass bestimmte Bestandteile supraleitfähig waren, wenn sie auf Molekularebene wie ein Fußball geformt waren. Verstehen Sie, Mrs. Burke?«
    An Swains Gesichtsausdruck sah Whitney, dass diese Sachverhalte für das Überleben ihrer Familie ausschlaggebend sein konnten. Im

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