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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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geschmuggelt«, sagte Lyons. »Das gebe ich zu. Da habe ich Mist gebaut.«
    »Uns blieb gar nichts anderes übrig«, sagte Tom.
    »Sie begreifen nicht, was hier auf dem Spiel steht, Burke«, flüsterte Lyons. »Wenn Sie nicht die Beherrschung verlieren, sorge ich dafür, dass Ihnen und Ihrer Tochter nichts passiert.«
    Tom betrachtete Lyons eingehend. Offensichtlich machte ihm ein innerer Konflikt zu schaffen. »Sie sind nicht wie die anderen. Warum helfen Sie uns nicht jetzt schon aus der Patsche?«
    Lyons’ Miene verhärtete sich. »Sie halten mich für besser als ich bin, Burke. Ich habe die Aufgabe, den Stein zu finden. Ich werde alles Nötige tun, um ihn zu bekommen. Kelly töten, Gregor töten. Notfalls auch Sie. Aber wenn Sie mir nicht in die Quere kommen, dann werde ich weiterhin auf Sie und Ihre Tochter aufpassen. Kommen Sie mir aber in die Quere und verhindern Sie, dass ich den Stein bekomme, dann werden auch Sie und Cricket dafür büßen.«

15.20 Uhr
Munk-Kamm
Labyrinthhöhle
    Whitney, Finnerty, Two-Elk und Sanchez kämpften sich über massive Felsplatten und -zacken, aus denen der unterirdische Berg bestand. Zwischen den Versturzbrocken klafften Spalten, die gefährliche Fußangeln darstellten. Auf den Platten fanden sich immer wieder Ansammlungen runder Kiesel, auf denen man auszurutschen drohte, was einen Absturz in den unterirdischen See bedeutet hätte.
    Whitney redete sich gut zu und zwang ihren Körper und ihren Verstand, ihr seit dreizehn Monaten brachliegendes Können wieder zu aktivieren. Hier ging es hart auf hart. Was nicht hieß, dass die Angst von ihr abgefallen wäre. Aber irgendwie hatte die Bedrohung durch die Panikattacken nun eine andere Gestalt angenommen. Als sie vor fast acht Stunden das Labyrinth betreten hatte, war ihr die Angst wie ein giftiger Nebel erschienen, der sie umgab. Jetzt war die Beklemmung eine erträgliche Last geworden, die sie wie ein Joch auf den Schultern trug.
    Auf einer Höhe von 150 Metern blieb sie stehen, von hier aus reichte der Strahl ihrer Stirnlampe nicht mehr bis zum See hinunter, gelangte aber auch noch nicht bis zur Höhlendecke. Es war, als kletterte sie nachts im Nebel eine Klippe hinauf, und dieser Gedanke brachte ihren Gleichgewichtssinn und ihr Orientierungsgefühl für oben und unten ins Wanken. Sie schleppte sich nur noch mühsam voran und bremste damit auch das Vorwärtskommen der Polizisten hinter sich.
    Um nicht den Mut zu verlieren, dachte Whitney an ihre Familie. Während des Aufstiegs erinnerte sie sich immer wieder an das Bild einer merkwürdig gestalteten Sandburg – ein Kegel, umgeben von einer kreisförmigen Mauer. Dieser schlichte Kreis war ein Symbol, das nur Whitney, Tom und Cricket verstanden. Als Cricket ein kleines Mädchen war, nicht viel älter als drei, riefen Whitney und Tom sie noch bei ihrem eigentlichen Namen, Alexandra. Bei ihrem ersten Ausflug ans Meer baute Tom die Burg, bestehend aus Kreis und Kegel, in den Sand. Alexandra fragte, was er da mache. Ihr Vater verkündete, er baue eine Grillenfalle.
    »Warum?«, fragte die Kleine.
    »Die Menschen in der ganzen Welt, vor allem in Asien, glauben, alles, was gut ist, folgt einer Grille«, erklärte Tom. »Man baut eine solche Falle, und die Grille kommt und bringt demjenigen Freude und Glück, der sie fängt. Das Modell hab ich natürlich selber entworfen.«
    Alexandra starrte den Kreis lange an. Dann sprang sie ohne Vorwarnung über das Hindernis, warf die Hände in die Luft und lächelte glücklich. Und so bekam Alexandra ihren Namen Cricket – Grille. Und der Kreis mit dem Kegel darin wurde zum Geheimsymbol der Familie; wenn einer von ihnen Probleme hatte, dann bauten die anderen eine Grillenfalle aus den Dingen, die gerade zur Hand waren; sie sollte demjenigen, der es brauchte, Freude und Glück bringen.
    Whitneys Lampe beleuchtete nun den Gipfel des Versturzhaufens 30 Meter oberhalb. Der Anblick riss sie aus ihren Gedanken. Noch ein paar Meter Aufstieg und sie konnte die kassettenartig strukturierte Höhlendecke sehen. Etwa 10 Meter über ihr und 25 Meter unterhalb der Decke ragte ein Überhang aus dem Berg. Als sie ihn sah, rief sie Finnerty zu: »Wir klettern auf diesen Balkon dort oben und queren ihn. Am anderen Ende steigen wir in einen Kamin ein, der uns auf den Gipfel bringt.«
    Der Marshall sah zu ihr hoch. Er war mit Sand und Staub bedeckt und wirkte abgekämpft. »Machen Sie schnell. Wir verlieren Zeit.«
    Whitney warf einen Blick auf ihre Uhr, und

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