Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
Vom Netzwerk:
mich nicht irre, Captain, würde sie uns zu diesem Stein führen.«

13.00 Uhr
Hawkins-Kamm
Labyrinthhöhle
    »Leg sie um«, sagte Kelly und griff nach seiner Pistole. »Das ist meine Meinung, Lyons. Sie haben Mann auf dem Gewissen, sie werden versuchen, uns alle kalt zu machen. Leg sie beide um.«
    Kelly, Lyons und Gregor drängten sich um Tom und Cricket. Die Gesichter der drei waren schmutzverkrustet, alle hatten dunkle Ringe unter den blutunterlaufenen Augen. Sie befanden sich nun hoch oben im Hawkins-Kamm, der zweiten der neun Steilwände des Labyrinthsystems. Cricket wusste, dass sie in schrecklicher Gefahr schwebte, doch sie konnte sich nicht von der Erinnerung an den Augenblick losreißen, als Mann, aufgeschreckt durch ihr Pfeifen, das Gleichgewicht verlor, ins Leere griff und sein blasiertes Gesicht von Todesangst gezeichnet war.
    Die Freude, von der Cricket erfüllt war, übertraf alles, was sie je empfunden hatte. Sie und ihr Vater hatten den ekelhaften Kerl nicht nur besiegt. Sie hatten ihn überlistet. Sie hatten Mann getötet. Und Cricket war froh, dass er tot war.
    Aber nun sah es ganz so aus, als würde der Schuss nach hinten losgehen.
    »Mach schon, drück ab«, forderte Tom plötzlich Kelly auf. »Ich garantiere euch, dass ihr nicht die geringste Chance habt, hier lebend rauszukommen.«
    Lyons stieß Kellys Waffe weg. »Er hat Recht. Sei kein Idiot. Er ist der Einzige, der den Weg kennt.«
    Kelly verzog wütend das Gesicht. »Quatsch. Gregor weiß inzwischen doch bestimmt, wo wir sind, oder?«
    Gregor schüttelte den Kopf. »Nicht im Mindesten. Lyons hat Recht. Wir brauchen Burke. Aber das Mädchen brauchen wir nicht.«
    »Stimmt«, sagte Kelly, entsicherte grinsend seine Pistole und richtete sie auf Cricket.
    Überzeugt, dass sie jetzt sterben müsse, drückte sich Cricket an die Wand, doch im selben Augenblick trat ihr Vater zwischen sie und den Lauf der Pistole. »Wenn Sie sie töten, ist es mir gleich, was Sie mir antun«, sagte er. »Verpassen Sie mir Elektroschocks, schlagen Sie mich, foltern Sie mich, ich werde mich keinen Zentimeter mehr vom Fleck rühren. Ich bleibe hier an dieser Stelle, bis wir alle tot sind.«
    Kellys Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze, und einen Augenblick lang war Cricket sicher, dass er ihren Vater erschießen oder niederschlagen oder ihn wieder mit dem elektronischen Gürtel quälen würde. Da legte Lyons Kelly die Hand auf den Arm. »Vergiss nicht, was unser Ziel ist, Kelly«, sagte er. »Dieser Stein ist wichtiger als deine momentanen Rachegelüste.«
    Kelly machte ein finsteres Gesicht. »Seit wann bist du der Boss, Lyons?«
    Lyons sah Kelly fest in die Augen. »Es geht hier nur um gesunden Menschenverstand und um Partnerschaft. Hab ich Recht, Gregor?«
    Gregor überlegte kurz, dann zuckte er die Achseln. »Er hat Recht. Wir brauchen Burke, um zum anderen Ende der Höhle zu kommen.«
    Kelly runzelte ratlos die Stirn. »Zum anderen Ende der Höhle? Das sind noch sieben Kämme! Davon hast du nie was gesagt.«
    »Dann sage ich es eben jetzt«, entgegnete Gregor.
    »Wir sind Todeskandidaten«, sagte Kelly.
    »Mit dieser Einstellung wirst du – wirst du nie wahre Größe erreichen«, erwiderte Gregor mit leuchtenden Augen. »Mein Großvater war ein Säufer, aber er hat immer gesagt, du musst um das Deine kämpfen, weil immer jemand versuchen wird, es dir zu nehmen. Wenn du dir klarmachst, was sich am anderen Ende dieser Höhle befindet, Kelly, solltest du bereit sein, dafür zu leiden. Ich bin es jedenfalls. Und offensichtlich gilt dasselbe für Lyons.«
    Plötzlich begann Gregor zu husten und zu würgen, so sehr hatte ihn das Reden angestrengt. Er schwankte, dann ging er in die Knie; sein Atem ging flach und gepresst.
    Lyons machte einen Satz nach vorn. »Was ist los?«
    Kelly riss sich den Schleifsack herunter, zog ein Blutdruckmessgerät heraus und legte es dem blassen Wissenschaftler um den Arm. Gregor ließ sich auf die Seite fallen, seine Augen verdrehten sich. »Scheiße, er hat 85 zu 90, Puls 130«, sagte Kelly. »Er braucht diese Medikamente oder er gibt den Löffel ab.«
    »Er stirbt, Dad«, flüsterte Cricket in Toms Ohr. »Zwei hätten wir. Bleiben noch zwei.«

    Einen kurzen wundervollen Moment lang glaubte Tom, Cricket hätte Recht und es sei ihnen gelungen, einen zweiten Kidnapper auszuschalten. Doch dann förderte Lyons aus seinem Schleifsack eine Spritze und eine Ampulle zutage. Kelly zog die Spritze auf und injizierte das Mittel in Gregors

Weitere Kostenlose Bücher