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68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

Titel: 68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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heimiführen?“
    „Vielleichten.“
    „Und ihr auch ein Busserl geben?“
    „Halt den Schnabel, sonst geb ich dir was drauf! Übrigens, wannst's einem einzigen Menschen sagst, daßt sie hier sehen hast mit dem Rudolf Sandauen, so hau ich dir eine Ohrwatschen herab, daß die Fetzen fliegen sollen wie die Dachschindeln. Das muß ein sehr großes Geheimnis bleiben. Verstehst?“
    „Ja. Schweig nur du selber auch. Und nun leb wohl, Sepp! Wannst wieder mal zu mir kommst, so bring mir für einen Pfennigen Stecknadeln mit.“
    „Wozu willst denn diese haben?“
    „Bei meinen Lederhosen hier ist die Naht aufigangen; die muß ich zustecken.“
    „Mit Stecknadeln?“
    „Ja, freilich.“
    „Das mußt doch eigentlich zuflicken!“
    „Fallt mir nicht eini! Eine Nähnadeln mit dem Zwirnen kostet drei Pfennigen. Für einen Pfennigen aber bekomm ich gar fünf Stecknadeln, mit denen kann ich die größte Naht zustecken. Und wann die Luft ein wengerl durchgeht, so ist das nur gesund. Die Haut kann gar nicht Luft genug bekommen. Also vergiß es nicht, und leb nun wohl!“
    Der alte Mann, bei welchem vor zwanzig Jahren Max Walther von seiner Mutter zurückgelassen worden war, entfernte sich, und der Sepp wartete, bis Milda kam. Er ließ sie vorübergehen und trat dann unter den Bäumen hervor.
    „Verteuxeli!“ rief er. „Das ist ja die Fräulein Baronessen. Wo kommen 'S den jetzunder her? Von Hohenwaldern?“
    Sie hatte sich zu ihm umgedreht.
    „Nein. Ich hatte mich verlaufen.“
    „Bei dem Wetter? So haben 'S das Gewittern wohl gar im Wald derlebt?“
    „Ja.“
    „Und sind doch gar nicht naß worden!“
    „Ich traf einen Herrn, welcher mich unter den Schutz eines Felsens brachte, eben als der Blitz in einen Baum schlug, unter welchem ich eine Sekunde vorher gestanden hatte.“
    „Verteuxeli! Wer wird sich unter einen Baumen stellen, wann der Blitz hineinschlagen will!“
    „Wo kommst du jetzt her?“
    „Vom Waldwärter, der seine Hütten da drinnen hat.“
    „Jetzt eben?“
    „Ja.“
    „So hast du dich vor ungefähr fünf Minuten noch nicht hier befunden?“
    Sie war in Sorge, daß er sie mit Rudolf belauscht habe.
    „Vor fünf Minuten? Da war ich hinter denen Bäumen.“
    Er deutete nach dem tiefen Wald zurück. Seine Worte enthielten freilich keine Lüge, da er wirklich hinter den Bäumen gesteckt hatte.
    „Und wo willst du jetzt hin?“
    „Allüberall! Mir ist's halt ganz gleich, wohin meine Beine mich tragen. Einen Bissen Brot und ein Lager find ich überall.“
    „So kannst du mir einen großen Gefallen tun. Willst du?“
    „Gern. Für Sie lauf ich durch zehn eiserne Türen, wann 's jemand aufischlossen hat.“
    „Der Herr, welcher mich beschützt hat, wollte mir nicht sagen, wer er sei. Er ist ein Italiener und hier zur Höhe hinauf. Getraust du dich, ihn zu finden?“
    „Wann er nicht davongeflogen ist, werd ich ihn wohl gut einholen.“
    „So folge ihm schleunigst nach, und bringe mir Nachricht, was du von ihm oder auch über ihn erfahren hast!“
    „Das ist nicht so gar sehr leicht. Weiß er denn etwas, wer die Fräulein Baronessen gewest sind?“
    „Nein. Wir haben uns beide in das tiefste Geheimnissen gehüllt.“
    „Und der Sepp soll euch nun wiedern aus dem Geheimnissen herausiwickeln?“
    „Mich nicht. Er darf auf keinen Fall erfahren, wer ich bin. Also schnell, damit er keinen zu großen Vorsprung erhält.“
    „Dann mach ich die größern Nachsprungen und hol ihn dennerst noch ein. Grüß Gott, Fräulein!“
    Er schwenkte den Hut und bog in den Weg ein, um Rudolf zu folgen.
    „Das ist nun eine feine Sachen!“ kicherte er vor sich hin. „Er kennt sie nicht, und sie ihn nicht. Der Sepp kennt aber alle beiden. Nun wird er von ihm nach ihr und von ihr nach ihm ausgefragt werden, und keins soll aber wissen, wer der andere ist, Sepp, Sepp, wannst nicht einen gar so guten Kopf auf dem Hals hättst, so wär er schon längst entzweigangen. Denn was die Menschheiten alles von dem Sepp verlangt, daß ist halt gar nimmer nicht ausizusagen.“
    Jetzt nun aber griff er aus. Seine Schritte waren langsam, aber weit und ausgiebig, wie diejenigen eines erfahrenen Bergsteigers. Trotz seines Alters kam er schneller vorwärts als Rudolf, welcher es erst so eilig gehabt hatte, zu seiner Mutter zu kommen, nun aber nur langsam lief, um das erlebte Abenteuer zu überdenken.
    Als der Alte den Jüngling erreichte, tat er natürlich so, als ob er über dieser Begegnung ganz überrascht sei.
    „Holla da

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