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68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

Titel: 68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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starrte den letzteren sprachlos an. Die Barbara schlug die Hände zusammen, daß es klatschte, und rief:
    „Schon aus dem München da! Wann das Depescherl erst vorhin fort ist! O jerum, das ist ja ein ganz blaugraues Wundern!“
    „Drum!“ rief der Heiner. „Drum!“
    „Was hast mit deinem drum?“ fragte der Sepp.
    „Drum!“ antwortete der Heiner, noch immer ganz starr dastehend und kein Auge von dem Medizinalrat verwendend. „Drum! Drum!“
    „Na, was denn? So sag's doch nur!“
    „Drum hat der Uniformierte zu mir sagt, daß ich's gar nicht derlaufen könnt. Der Doktorn ist auf dem Draht eher herlaufen aus München als ich aus der Stadt! Nein, so was! Und das kostet halt nur zwei Markerln und fünfundzwanzig! Sollt man's denken!“
    „Ja“, fiel die Barbara ein. „Wann man's nicht so selber sehen tät, so könnt man's gar nimmer für möglich halten. Jetzund, wann ich mal nach dem München will, so laß ich mich hintelegrafieren. Das geht schnell, und ich glaub, daß man da auch von dem Wagenrollen keinen Ohrzwang bekommt. Ich hab die Eisenbahnen niemals gut vertragen könnt.“
    Der Heiner schüttelte noch immer den Kopf.
    „Drum! Drum! Ja darum!“ sagte er in einemfort.
    „Ja, darum!“ lachte der König. „Darum sollte es eigentlich mehr kosten als zwei Mark fünfundzwanzig. Und weil ich das Geld einmal dazu bestimmt hatte, so kann ich es doch unmöglich zurücknehmen. Hier ist es also.“
    Er schob es dem Heiner hin. Dieser blickte jetzt ihn noch verwunderter an als vorher den Medizinalrat.
    „Was ist's mit dem Geldl?“ fragte er.
    „Ich mag's nicht wieder.“
    „Was! Nicht wieder! Was sollte sonst damit geschehen? Ich kann's doch nicht behalten!“
    „Warum nicht? Ich nehme es auf keinen Fall wieder. Es mag also der Botenlohn sein.“
    „Herrgott!“ rief er, tief aufatmend. „Das sind doch fast an die hundert Markerln!“
    „Nur immer zugegriffen!“
    Der König schob es zusammen und gab es dem Heiner in die Hand. Dieser konnte es noch immer nicht glauben.
    „Ist's wahr?“ fragte er.
    „Dummkopf! Steck's doch ein!“ rief ihm der Sepp zu. „Was der Herr Ludwigen einmal verschenkt, das nimmt er halt nicht wiedern.“
    „Du, Sepp!“ warnte der Heiner im ernsten Ton. „Du bist mein Spezi und hast mich noch niemals belogen. Wann du also sagst, daß es mein sei, so behalt ich's auch. Wann's nachher anderst wird, so kannst's halt auspatschen!“
    „Das will ich schon. Steck's nur eini in die Taschen!“
    Noch einen forschenden Blick warf der Heiner auf den König, und als dieser ihm ermunternd zunickte, so tat er einen Luftsprung, daß er mit dem Kopf an die Decke stieß, und rief jubelnd: „Herrjeses! Ist das eine Freuden! Dank schön! Dank schön! Das gibt ein dulci jubilo, wie ich noch keins derlebt hab!“
    Er ergriff die Hand des Königs, um sie zu küssen, und eilte dann in die Küche.
    „Lisbeth, Lisbetherl!“ rief er. „Schau her, was ich für ein Geldl schenkt bekommen hab! Lautern Gold und Silbern! Jetzt kann der Hans auch ein besser Essen haben und Papieren zum Zeichnen und Farben zum Malen! Ich muß gleich zu ihm! Ich muß es ihm verzählen!“
    Er rannte fort.
    „Heiner! Heiner!“ rief ihm der Sepp nach. „So bleib doch jetzund noch da! Das Essen wird kalt!“
    Aber der Heiner dachte nicht an das Essen, er dachte nur daran, den kranken Sohn baldigst an seiner eigenen Freude mit teilnehmen zu lassen.
    Wenn fremde Leute sich um einen Tisch versammeln, so pflegt es zunächst etwas still und kühl herzugehen. Hier in der Mühle war es ebenso. Und außerdem wußten einige, daß der Herr Ludwig kein anderer als der König sei. Aus diesem Grund hatte man sich bisher höchst vorsichtig und wortkarg verhalten. Die Jubelszene des Heiner aber brachte Leben in die Versammlung. Besonders gab der Sepp sich Mühe, den anderen durch sein eigenes Beispiel zu beweisen, daß der König es wünsche, daß niemand sich Zwang antue. Aus diesem Grund wurde die Stimmung im Verlauf des Mahls eine immer gehobenere.
    Am Morgen war für Herrn Ludwig eine Kiste aus der Stadt angekommen. Der Sepp mußte sie öffnen, und es stellte sich heraus, daß sie Weinflaschen enthielt. Der König ließ eine Anzahl derselben auf den Tisch stellen, und als nun die wenigen Gläser, welche in der Mühle vorhanden waren, zusammenklangen, da verschwand bald auch der letzte Rest von Scheu, welche man vor den beiden vornehmen Herren gehabt hatte.
    Dieser Einfluß machte sich sogar auf die Bürgermeisterin

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