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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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unter der Theke, öffnete sie und suchte nach ihrer Sonnenbrille.
    Jetzt, dachte Alice wieder und begann: »Mags…«
    »Ah, das dürfen wir auch nicht vergessen.« Maggie holte einen mit Dinosauriern bedruckten Schlafanzug aus ihrer Tasche und legte ihn auf das Regal unter der Theke.
    »Der gehört Ethan. Er schläft heute bei Simon, und Sylvie kommt den Schlafanzug gleich abholen.« In ihre Augen trat ein wütendes Funkeln. »Kannst du dir vorstellen, dass er mich heute Morgen angerufen hat, um mir mitzuteilen, dass er keinen sauberen Schlafanzug für seinen Sohn hat? Natürlich hat er es nicht mehr geschafft zu waschen. Typisch Simon. Wahrscheinlich war er zu beschäftigt damit, mit Sylvie herumzumachen.«
    »Sie war krank, Mags.«
    »Ja.« Maggie schniefte. »Das behauptet sie. Dass sie in den letzten Tagen krank war, hat diese ganze Sache mit Lauren noch schwerer für mich gemacht.«
    Alice schwieg. Laurens Verschwinden und Sylvies Nichterscheinen bei der Arbeit waren nicht miteinander zu vergleichen, und es war schon sehr gewagt, diese beiden Dinge miteinander zu verbinden. Sie holte tief Luft und bemühte sich, Maggies Gejammer einigermaßen gleichmütig zu ertragen. Mittlerweile war sie froh, Maggie ihren Besuch auf dem Polizeirevier nicht gestanden zu haben; vermutlich hätte die sowieso alles missverstanden.
    »Denk zur Abwechslung an was anderes«, riet Alice der Freundin. Sie stand auf und reichte Maggie ein paar Dollar, damit sie ihr den üblichen Trinkjoghurt mitbrachte.
    »Erdbeer-Banane, bitte.«
    »Oh, Mist, sieh mal, wie spät es schon ist. Wenn ich mich nicht beeile, kommst du noch zu spät zu Martin.«
    Maggie steckte Alices Geld in ihr Portemonnaie und eilte hinaus.
    Allein in der Stille des Ladens, erschienen Alice auf einmal der Fußboden glänzender, die Wände blauer, die Decke schimmernder als sonst. Um sich abzulenken, legte sie eine CD ein. Als die ersten Takte des Norah-Jones-Songs erklangen, merkte sie, wie laut Maggie die Musik gestellt hatte. Sie drehte sie leiser und hörte im gleichen Moment, dass jemand den Laden betreten hatte.
    Es war Sylvie. Lächelnd trat sie auf Alice zu. Wie immer waren ihre kleinen, dunklen Augen dick mit schwarzem Kajal umrandet, wodurch ihre blonden Haare, die ihr gewollt unordentlich über die Schultern fielen, noch heller wirkten. Sie trug schwarze Caprihosen und eine kurze weiße Bluse, die den rubinroten Stein in ihrem Nabel enthüllte. Um ihren rechten Knöchel wand sich ein Tattoo. Rote, mit Strasssteinchen besetzte Leder-Flipflops lenkten die Aufmerksamkeit auf ihre passend rot lackierten Fußnägel.
    Sie küsste Alice auf beide Wangen.
    »Geht es dir besser?«, fragte Alice.
    »Ja, ja, es war nur eine Magen-Darm-Grippe.« In dem französischen Akzent, der wie ein goldener Schimmer über ihrem ansonsten fließenden Englisch lag, klang selbst diese banale Äußerung hübsch. »Gibt es was Neues wegen Lauren?«
    Alice berichtete von dem Zeugen, der aufgetaucht war, und Sylvie hörte interessiert zu.
    »Vielleicht ist sie ja mit einem italienischen Liebhaber durchgebrannt«, schlug sie vor.
    Zum Gowanus-Kanal? Das war eher unwahrscheinlich. Aber Sylvie war eine leidenschaftliche Leserin von Liebesromanen, und das hatte sie vermutlich auf die Idee mit dem italienischen Liebhaber gebracht. Sie redete lieber mit ihr gar nicht über das Thema, dachte Alice und antwortete ausweichend: »Na, hoffentlich.«
    »Wie geht es deinen Babys heute?«, fragte Sylvie fröhlich.
    »Sie strampeln wie besessen.«
    Sylvie blies zwei Luftküsse auf Alices Bauch, und Alice dachte, dass Maggie verrückt war, an dem Mädchen zu zweifeln. Sie war doch einfach ganz reizend.
    Alice griff nach Ethans Dinosaurier-Schlafanzug und legte ihn auf die Theke. »Brauchst du eine Tüte?«
    »Nein, ich tue ihn hier hinein.« Sylvie faltete den Schlafanzug sorgfältig und steckte ihn in die farbige Baumwolltasche mit dem langen Schulterriemen, die sie umgehängt hatte. Sie war jetzt seit vier Jahren in Brooklyn und sah ganz so aus wie eine Einheimische – nicht zu aufgedonnert, lässige Frisur und eine große Umhängetasche.
    »Arbeitest du heute bei Garden Hill?«, fragte Alice.
    »Ich habe mit der Maklerin, die du mir empfohlen hast, Nachrichtenhinterlassen gespielt. Mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, wer eigentlich an der Reihe ist zurückzurufen. Aber sie weiß sicher Bescheid.«
    »O ja, wenn sich irgendetwas ergibt, reagiert Pam bestimmt sofort. Aber ich arbeite heute nicht

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