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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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zerbrach also nicht.
    Doch die Folter ergoß sich weiterhin über sie, und nach einem halben Jahr wurde ihr klar, daß sie etwas dagegen unternehmen mußte. Im Grunde genommen war die Lösung einfach. Wenn sie nichts tat, würde sie die Folter zermürben. Sie konnte sich töten – aber dann war der Urteilsspruch erfüllt – lebenslanges Gefängnis mit Folter. Es gab nur eine Möglichkeit – getötet zu werden. Und zwar von den Bewachern. Sie war nicht zum Tode verurteilt worden. Wenn sie einen von ihnen zwang, sie zu töten, mußte er den Richterspruch verletzen, und sie würde ungebrochen sterben – als Bürgerin des Brunnens selbst.
    Immer häufiger suchte sie den Himmel ab. Sie wußte von der unsichtbaren Gegenwart der Wachboote und wußte, daß es einen Weg geben mußte, um sie hierher auf die Erde zu bringen. Sie schickte ihre Gedanken aus, viele Male – sie wandte sogar den Trick an, mit dem sie den Lehrer ermordet hatte –, doch die Folter ließ nicht nach.
    Vielleicht sandten die Wachboote nur ihre Botschaften und Bilder aus, empfingen aber nichts. Vielleicht konnte nichts sie berühren. Gekoppelt mit dem Gedankenmuster der Gefangenen schickten sie geduldig Botschaft um Botschaft hinunter, um eben dieses Muster zu zerstören. Die Zerstörung erfolgte, wenn der Gefangene schwach wurde. Drusilla wollte aber durch die Stärke des Angreifers vernichtet werden. Das war in ihren Augen ein gewaltiger Unterschied.
    Es mußte einen Ausweg geben.
    Es gab einen, und sie wählte ihn.
     
    Er kam grinsend wie ein verlegener Schuljunge auf die Bühne und schwang sorglos die Gitarre. Das Bühnenbild zeigte einen Wohnraum. Er ließ sich in einen Lehnstuhl fallen und angelte sich mit dem Fuß ein Kissen von einem zweiten Stuhl. Applaus.
    »Danke«, sagte Chandler Behringer. Dein tiefes D beträgt nur ein einhundertachtundzwanzigstel Schritt, dachte Dru.
    Vorsichtig, von den Zuschauern unbemerkt, steckte er das Verstärkerkabel ein. Dru beobachtete ihn aufmerksam. Sie hatte bisher noch nie eine Zwölf-Saiten-Gitarre gesehen.
    Er spielte ordentlich, ohne Fehler und ohne Phantasie. In seinen Stuhl war ein Fünf-Stufen-Verstärker eingebaut, wäh rend das Kissen ein elektronisches Vibrato-Gerät enthielt.
    Die elektrischen Verstärkungen freuten sie besonders.
    Er beendete seine Nummer, klimperte das Thema noch einmal verspielt herunter und wurde um eine Zugabe gebeten. Zu dieser Zeit hatte Drusilla schon das Theater verlassen und sprach mit dem Bühnenwächter. Er nahm das Paket, das sie ihm aushändigte und schickte es durch den Laufburschen in die Garderobe.
    Wenige Augenblicke später stolperte Chandler Behringer die Eisentreppe herab, das Hemd, die Blue jeans und das Packpapier fest an die Brust gedrückt.
    »Dru, Dru!« keuchte er. Er lief mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Dann blieb er zögernd stehen und hielt den Kopf ein wenig schief. »Dru«, sagte er noch einmal leise.
    »Hallo, Chan.«
    »Ich dachte, ich würde Sie nie wiedersehen.«
    »Ich mußte Ihnen doch Ihre Sachen zurückbringen.«
    »Zu schön, um wahr zu sein«, murmelte er. »Ich – wir …« Plötzlich wandte er sich an den glotzenden Türsteher und drückte ihm die Kleider in die Hand. »Würdest du das für mich aufheben, George?« Er wandte sich wieder an Drusilla. »Eigentlich sollte ich sie ja in meine Garderobe tragen, aber ich habe Angst, daß ich Sie aus den Augen verliere, wenn ich nur eine Sekunde fort bin.«
    »Ich würde nicht wieder weglaufen.«
    »Gehen wir hier weg«, sagte er. Er nahm ihren Arm, und wieder spürte sie den Schock, der ihn bei der Berührung durchfloß.
    Sie gingen in ein Lokal mit schummriger Beleuchtung und Ledersesseln, und sie sprachen über den Strand und die Stadt und Showbusiness und Gitarrenmusik, aber nicht über ihren seltsamen Wutausbruch an jenem Morgen, an dem sie ihn verlassen hatte.
    »Sie haben sich verändert«, meinte er schließlich.
    »Wirklich?«
    »Sie waren vorher wie eine – eine Königin. Jetzt erinnern Sie mich eher an eine Prinzessin.«
    »Sie sind nett.«
    »Wissen Sie – Sie sind irgendwie menschlicher geworden.«
    Sie lachte. »Ich war nicht besonders menschlich, als ich Sie damals traf. Ich hatte etwas Schlimmes durchgemacht. Aber jetzt geht es mir besser, Chan. Ich – ich wollte Sie nicht wiedersehen, bis es mir wieder besser ging.«
    Sie unterhielten sich, bis es Zeit für seinen nächsten Auftritt wurde, und danach aßen sie gemeinsam.
    Sie traf ihn auch am nächsten und

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