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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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übernächsten Tag.
     
    Der vierschrötige Mann mit dem Gesicht eines Flickschusters und den Händen eines Chirurgen baute die schönsten Gitarren der Welt. Er sprang auf, als das große, schlanke Mädchen hereinkam. Es mußte wohl Jahre her sein, seit er sich zum letztenmal zu einer solchen Höflichkeitsbezeugung aufgeschwungen hatte.
    »Könnten Sie ein F so konstruieren?« fragte sie. Er warf einen Blick auf die Zeichnung, die sie auf den Ladentisch legte, grunzte und meinte schließlich: »Sicher, Madam. Aber weshalb?«
    Und dann fand er sich mitten in einer Diskussion, die ihn anfänglich so verblüffte, daß er gar nicht mitdenken konnte. Was das Mädchen über sein ureigenes Fachgebiet wußte! Er erfuhr neue Theorien über Resonanz, über Hölzer, die den Ton harmonisch verstärkten, über Lackierungen und Schwingungssäulen. Dinge, die in keinem seiner Bücher standen.
    Als er ein paar Minuten später wieder allein war, beugte er sich verstört über den Ladentisch. Vor ihm lag ein Scheck für die bestellte Arbeit. In seiner Hand steckte eine Zwanzigdollarnote als Belohnung für sein Stillschweigen. In seinem Innern steckte eine neue Idee.
    Sie verschüttete ein Fläschchen Nagellackentferner auf Chans Gitarre. Er war großmütig, und sie war untröstlich. Schon in Ordnung, meinte er. Er wüßte jemanden, der sie ihm zum Abend wieder aufpolieren würde. Sie gingen zusammen hin. Der kleine Mann mit dem Gesicht eines Flickschusters zeigte ihm das neue Instrument, eine Gitarre mit verblüffenden Anordnungen der Schlitze, einer Ultra-Präzisions-Brücke und einem Griff, der sich so sanft in seine Hand schmiegte, als sei er lebendig. Er zupfte einmal daran und legte sie dann ehrfürchtig wieder hin. Seine Augen waren feucht.
    »Sie gehört Ihnen«, sagte Drusilla und blinzelte dem Meister zu. »Sehen Sie – sogar ihr Name ist eingraviert.«
    »Ich kenne Ihre Gitarren«, meinte Chan, zu dem kleinen Händler gewandt. »Aber etwas Derartiges habe ich noch nie gesehen.«
    Der Mann zuckte nur geheimnisvoll lächelnd die Achseln.
    Drusilla schob ihm noch eine Note zu.
     
    Der Elektroniktechniker starrte auf den Schaltplan. »So wird es nicht gehen.«
    »Es wird gehen«, erklärte Drusilla bestimmt. »Können Sie es bauen?«
    »Nun ja, natürlich, aber wer hat je so eine Spannungssteuerung gesehen? Wo soll denn der Saft eingeführt werden …« Er beugte sich näher. »Also gut, verflixt noch mal. Wer hat denn das Ding konstruiert?«
    »Sie bauen es also?« fragte sie.
    Er baute es. Es funktionierte. Drusilla tauschte den Verstärker in Chans Stuhl aus, ohne daß er es auch nur ahnte. Er hielt alles für ein Verdienst seines neuen Instruments, mit dem er mehr und mehr vertraut wurde. Seine Chancen wuchsen. Plötzlich gab es keine Arbeitspausen mehr, kein langes Suchen nach Lokalen, die ihn für einen Abend bezahlten. Die Klubs begannen sich für ihn zu interessieren. Die Zuhörer liebten den schüchternen jungen Mann mit seinen herzzerreißenden Melodien.
    Sie stahl seine Vitamintabletten und wechselte sie aus. Sie lud ihn zum Abendessen in ihre Wohnung ein, und mitten während des Essens wurde er ohnmächtig.
    Sieben Stunden später erwachte er auf der Couch, lange nachdem die medizinischen Geräte fortgeräumt waren. Er erinnerte sich an nichts. Er lag auf seinem linken Arm, der ihn fürchterlich schmerzte.
    Dru erklärte ihm, daß er eingeschlafen war und daß sie ihn nicht hatte wecken wollen.
    »Armer Liebling, du hast zu lange und zu schwer gearbeitet.«
    Er erwiderte ein wenig grob, daß sie ihn nie wieder so schlafen lassen dürfe, da die Blutzirkulation in seinen Spielfingern wie abgeschnitten sei.
    Am nächsten Tag schmerzte der Arm noch mehr, und er mußte eine Veranstaltung absagen. Aber an den folgenden Tagen wurde es wieder besser. Und was er jetzt an den Saiten vollbrachte, grenzte ans Wunderbare.
    Was Dru auch kaum erstaunte. Denn es gab jetzt auf der Erde wohl keinen anderen Arm, der stärkere Nervenstränge und Sehnenscheiden besaß, und dessen Knochenmark von einem Kalium- und einem Kalzium-Isotop durchtränkt war.
    »Ich spiele überhaupt nicht mehr«, sagte er. »Mir kommt es so vor, als ob mein Arm von selbst die Melodie klimpert, die mir gerade im Kopf herumgeht.«
     
    Er machte in drei Monaten drei Plattenaufnahmen, und sein Einkommen verdreifachte sich nach jeder Platte. Dann beschloß die Firma, Geld zu sparen und nahm ihn unter einen langfristigen Vertrag. Sie zahlte ihm mehr als jedem

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