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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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was soll das denn? Du weißt doch, daß dich nichts aus der Fassung bringen kann. Aber weshalb zitterst du dann so, weshalb der Klumpen in der Magengrube?
    Jetzt lächelte Tand, wobei er die blaugefärbten Zähne entblößte.
    »Ich habe einen Blick auf das Ding geworfen, das du so verzweifelt verfolgt hast. Es war die Außenhaut eines Gesichts, ob terranisch oder kareenianisch, konnte ich nicht unterscheiden. Aber da du es zweifellos geschaffen hast, wird es wohl menschlich gewesen sein.«
    »Wa-was meinst du mit geschaffen ? Ich …«
    »O ja. Du hast gesehen, wie es plötzlich vor dir auftauch te, nicht wahr?«
    »Aber das ist doch unmöglich.«
    »Nein. Nicht einmal ungewöhnlich. Dieses Phänomen ist schon öfter beobachtet worden. Im allgemeinen geht im Körper des Menschen eine Wandlung vor sich, nicht außerhalb. Dein Problem muß dich besonders bedrücken, wenn sich das Ding außerhalb deines Körpers abspielt.«
    »Ich habe keine Probleme, mit denen ich nicht fertigwerde«, knurrte Carmody.
    Tand zuckte die Achseln. »Das ist deine Sache. Ich kann dir nur eines raten. Nimm ein Raumschiff, solange es noch Zeit ist. Das letzte fährt in etwa vier Stunden ab. Danach fällt jeglicher Verkehr bis zum Ende des Schlafs aus. Und bis dahin, wer weiß …?«
    Carmody fragte sich, ob Tand ihn verspottete, ob er wuß te, daß er Dantes Freude nicht verlassen konnte, daß er in dem Augenblick, in dem er einen Hafen der Föderation betrat, verhaftet würde.
    Er fragte sich auch, ob Tand die geringste Ahnung davon hatte, wie er, Carmody, sich seine sichere Abreise von Dantes Freude vorstellte. Jetzt, da er seine Hände wieder unter Kontrolle hatte, nahm er sie aus den Taschen und warf den Zigarettenstummel weg.
     
    Verdammt, warum zögerst du, Carmody, alter Knochen? Angst? Du doch nicht. Du gegen das Universum, wie immer. Bisher hast du nie Angst gehabt. Entweder nimmst du ein Problem in Angriff oder du läßt die Finger ganz davon. Aber diesmal ist es so anders, daß du dich nicht mehr so recht traust. Und was jetzt? Willst du warten, bis du dich an das Fremde gewöhnt hast, und dann … ach Quatsch! Wenn du es in die Finger bekommst, wirst du es in Stücke reißen, wirst ihm sein bißchen Leben auspressen, genauso wie damals, als …
    Seine Hände krampften sich in der Erinnerung an das, was sie getan hatten, zusammen, und seine Lippen wurden schmal. Dieses Gesicht, das durch die Luft wehte. War da keine Ähnlichkeit … könnte es sein, daß … Nein!
    »Du willst, daß ich dir das Unmögliche glaube«, sagte er. »Ich weiß, daß auf diesem Planeten seltsame Dinge geschehen, aber das, was ich sah, nun, ich kann mir nicht vorstellen, daß …«
    »Ich habe schon Terraner vor dir gesehen, die mit diesem Phänomen fertigwerden mußten«, unterbrach ihn Tand. »Euch scheint es wie eines eurer Sagen oder Märchen zu sein! Oder sogar dieses schreckliche Ding, das ihr Alptraum nennt und das bei uns unbekannt ist.«
    »Nein«, sagte Carmody. »Eure Alpträume kommen nicht aus eurem Innern, sondern sie treten alle sieben Jahre von außen auf euch zu. Und ihr versucht ihnen durch den Schlaf zu entgehen. Bei uns hingegen hat man Alpträume nur während des Schlafs.« Er machte eine Pause, lächelte sein kaltes Lächeln und fuhr dann fort: »Aber ich bin anders als die meisten Terraner. Ich träume nicht. Ich habe keine Alpträume.«
    »Ich verstehe«, meinte Tand ruhig. »Der Hauptunterschied zwischen den anderen und dir ist, daß du kein Gewissen besitzt. Die meisten anderen Erdenmenschen würden, wenn ich nicht falsch informiert bin, entsetzliche Gewissensqualen erleiden, falls sie ihre Frau umgebracht hätten.«
    Die Wände der Telefonzelle hallten vom Gelächter Carmodys wider. Tand sah ihn unbewegt an, bis das Lachen in ein leises Glucksen überging. Dann meinte er: »Du lachst laut genug, aber immer noch nicht so laut wie der da draußen.«
    Er deutete auf die Straße hinaus, wo der Wind über den Boden fegte.
    Carmody verstand nicht, was er meinte. Er war enttäuscht. Er hatte die übliche Empörung erwartet, die auf seinen Heiterkeitsausbruch zu folgen pflegte. Vielleicht war dieser Bursche wirklich ein Spitzel. Wie hätte man sich sonst angesichts Carmodys Gelächter diese eiserne Selbstbeherrschung erklären können? Aber vielleicht berührte ihn die Sache gar nicht, weil der Mord auf der Erde geschehen und an einer Terranerin begangen worden war. Das Einzelwesen einer Rasse fand es sicher schwierig, sich über einen

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