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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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Of­fen­sicht­lich er­in­ner­te er sich an die Er­eig­nis­se im Tem­pel und an den Wolf und den Bär­ti­gen. »Gut, mei­ne Lie­be. Ich glau­be dir. Fra­ge mich nicht, warum, aber ich glau­be dir. Und jetzt…«
    »Jetzt ist al­les klar, nicht wahr? Wir be­hal­ten ihn hier, wo er hilf­los ist, und be­nüt­zen ihn zu …«
    »Der Wolf als Sün­den­bock. Ja. Sehr hübsch.«
    »Oh! Noch et­was!« Sie hat­te plötz­lich Angst.
    Wolfe Wolf über­dach­te die Mög­lich­keit ei­nes Über­ra­schungs­an­griffs auf Fea­ring. Wahr­schein­lich konn­te er flie­hen, ehe Glo­ria Abs­ar­ka sag­te. Aber was dann? Wem konn­te er sich zur Zu­rück­ver­wand­lung an­ver­trau­en? Ins­be­son­de­re wenn die G-men hin­ter ihm her wa­ren.
    »Was ist?« frag­te Fea­ring.
    »Die Se­kre­tä­rin. Die klei­ne Maus im Bü­ro. Sie weiß, daß ich nach dir ge­fragt ha­be und nicht nach Wolf. Fer­gus kann noch nicht mit ihr ge­spro­chen ha­ben, weil er auf mei­ne Ge­schich­te her­ein­fiel. Aber er wird’s si­cher noch tun. Er ist sehr gründ­lich.«
    »Hmm. In die­sem Fall…«
    »Ja, Os­car?«
    »Man muß sich um sie küm­mern.« Pro­fes­sor Os­car Fea­ring lä­chel­te und griff nach dem Te­le­fon.
    In die­sem Au­gen­blick hat­te Wolf ei­ne plötz­li­che Ein­ge­bung und han­del­te im­pul­siv. Sei­ne Zäh­ne wa­ren kräf­tig, kräf­tig ge­nug, um die Te­le­fon­schnur von der Wand zu rei­ßen. Da­zu be­nö­tig­te er nur ei­ne Se­kun­de, und in der nächs­ten Se­kun­de war er aus dem Zim­mer und im Kor­ri­dor, ehe Glo­ria den Mund öff­nen und das Wort sa­gen konn­te, das ihn von ei­nem star­ken und ge­fähr­li­chen Wolf in einen schwa­chen Mann zu­rück­ver­wan­deln wür­de.
    Er hör­te gel­len­de Schreie und ein- oder zwei­mal die War­nung ›toll­wü­ti­ger Hund!‹, wäh­rend er durch die Hal­le jag­te, aber er küm­mer­te sich nicht dar­um. Haupt­sa­che, daß er Emi­ly in ih­rer Woh­nung er­reich­te, ehe man sich um sie ›küm­mer­te‹. Ih­re Aus­sa­ge war über­aus wich­tig; sie konn­te be­wir­ken, daß Fer­gus und die Ab­wehr­leu­te er­kann­ten, wer der wah­re Schul­di­ge war. Au­ßer­dem, ge­stand er sich plötz­lich ein, war Emi­ly ein net­tes Mäd­chen.
    Pro Wohn­block stieß er mit 1,66 Men­schen zu­sam­men, und wenn die Flü­che, die man ihm nach­sand­te, auch nur die ge­rings­te Wir­kung hat­ten, war er für al­le Ewig­keit und dar­über hin­aus ver­dammt. Aber er kam rasch vor­an, und nur das zähl­te. Er saus­te über Kreu­zun­gen, be­hin­der­te Last­wa­gen, und ein­mal sprang er so­gar über ein Au­to, das ihm im Weg stand. Al­les ging gut, und er hat­te schon die Hälf­te des Weges zu­rück­ge­legt, als zwei Zent­ner Men­schen­fleisch auf ihn her­nie­der­krach­ten.
    Durch die Ster­ne, die vor sei­nen Au­gen tanz­ten, weil je­mand mit sei­nem Kopf auf den As­phalt häm­mer­te, sah er sei­ne Ne­me­sis – den Po­li­zis­ten, der um sein Bier ge­kom­men war.
    »Hab’ ich dich end­lich«, sag­te der Be­am­te. »Jetzt wol­len wir mal se­hen, ob du ei­ne Steu­er­mar­ke hast. Du wuß­test wohl nicht, daß ich Fuß­ball spie­le, was?«
    Der Po­li­zist hielt ei­ne Hand­voll Fell schmerz­haft ge­packt. Ein neu­gie­ri­ger Zu­schau­er­kreis stand her­um und rief dem Be­am­ten die tolls­ten Ratschlä­ge zu.
    »Wei­ter­ge­hen, Leu­te«, mahn­te er. »Dies ist ei­ne Pri­vat­an­ge­le­gen­heit zwi­schen mir und die­sem Vieh. Na los, komm!« Und er riß noch kräf­ti­ger an dem Fell.
    Wolf ließ ein großes Stück Fell samt der Haut dar­un­ter in der Hand des Po­li­zis­ten und spür­te, wie das Blut aus der Hals­wun­de lief. Die er­schreck­ten Leu­te lie­ßen ihn durch. Zwei Ku­geln zisch­ten hin­ter ihm her, dann blieb der ver­blüff­tes­te Po­li­zist von ganz Ber­ke­ley zu­rück.
    »Ich hab’ ihn ge­trof­fen«, wie­der­hol­te er im­mer wie­der ver­ständ­nis­los, »ich hab’ ihn ge­trof­fen …«
    Wolf ras­te den Cor­ner Weg ent­lang. Noch zwei Blocks, dann hat­te er den klei­nen Bun­ga­low er­reicht, den Emi­ly mit ei­ner Hilf­sas­sis­ten­tin teil­te. Das ka­put­te Te­le­fon konn­te Fea­ring nicht lan­ge auf­ge­hal­ten ha­ben; si­cher hat­te er in­zwi­schen die Be­feh­le er­teilt, und sei­ne

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