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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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be­weg­te sich. Ih­re ge­fes­sel­ten Hän­de pack­ten ei­ne Ecke des Oui­ja-Bretts. Ir­gend­wie kam sie auf die Fü­ße und hob die Ar­me. Ge­ra­de als sich der Pos­ten auf den wehr­lo­sen Wolf stür­zen woll­te, schwang sie das schwe­re Brett nach un­ten und be­täub­te den Mann.
    Wolf sprang wie­der auf die Fü­ße. Ei­ne Se­kun­de lang fühl­te er sich ver­sucht, zu­zu­bei­ßen. Sein Blick haf­te­te auf dem Adams­ap­fel, und er leck­te sich die Lef­zen. Dann hör­te er das Rat­tern des Ma­schi­nen­ge­wehrs und riß sich von die­sem An­blick los.
    Für einen Wolf ist es schwer, wenn nicht fast un­mög­lich, ei­ne Lei­ter hoch­zu­klet­tern. Aber wenn er sei­ne Kie­fer als Zan­ge be­nützt und sich von Spros­se zu Spros­se zieht, kann er es schaf­fen. Wolf war schon halb oben, als der Schüt­ze ihn hör­te. Das Rat­tern hör­te auf, und Wolf ver­nahm einen saf­ti­gen li­taui­schen Fluch. Dann sah er auch den Mann, einen Blon­den mit schie­fem Na­sen­bein, der auf ihn her­un­ter­blick­te.
    Der an­de­re Mann hat­te mit Blei­ku­geln ge­schos­sen, al­so hat­te die­ser hier die Sil­ber­ku­geln. Aber zum Um­keh­ren war es zu spät. Wolf biß in die nächs­te Spros­se und zog sich hoch, als die Ku­gel ste­chend in sei­ne Schnau­ze fuhr. Die Au­gen starr vor Schreck, feu­er­te der Blon­de wie­der, und Wolf er­klomm die nächs­te Spros­se. Nach dem drit­ten Schuß ver­schwand der Mann schnell au­ßer Sicht­wei­te.
    Un­ten peitsch­ten im­mer noch Schüs­se, aber das Ma­schi­nen­ge­wehr blieb stumm. Der Blon­de lehn­te ver­stei­nert vor Schreck an der Wand des Pan­zer­turms, als der Wolf auf der Platt­form er­schi­en. Wolf blieb ste­hen und rang nach Atem. Er war halb­tot vor Mü­dig­keit und An­stren­gung, aber erst muß­te er die­sen Mann hier er­le­di­gen.
    Der Blon­de hob die Pis­to­le, ziel­te sorg­fäl­tig und schoß noch ein­mal. Ei­ne fürch­ter­li­che Se­kun­de lang starr­te er auf den an­schei­nend un­s­terb­li­chen Wolf und er­in­ner­te sich an die Ge­schich­ten, die sei­ne Groß­mut­ter ihm er­zählt hat­te. Jetzt wuß­te er Be­scheid. Er steck­te sich die Mün­dung der Schuß­waf­fe in den Mund und drück­te ab.
    Wolf hat­te zwar in sei­ner jet­zi­gen Ge­stalt noch nichts ge­ges­sen, aber an­schei­nend war der In­halt sei­nes mensch­li­chen Ma­gens vom Wolfs­ma­gen über­nom­men wor­den. Er muß­te sich über­ge­ben.
    Da er die Lei­ter nicht hin­un­ter­klet­tern konn­te, sprang er und lan­de­te er­staun­li­cher­wei­se auf al­len vier Pfo­ten. Er schlepp­te sei­nen mü­den und zer­schla­ge­nen Kör­per bis zu Emi­ly hin, die im­mer noch ne­ben dem ohn­mäch­ti­gen Pos­ten saß und des­sen Re­vol­ver in der Hand hielt. Sie be­weg­te die Waf­fe un­ge­wiß hin und her, als der Wolf nä­her kam, als ob sie sich über sei­ne Ge­füh­le ihr ge­gen­über nicht im kla­ren sei.
    Die Zeit war kurz. Da das Ma­schi­nen­ge­wehr nicht mehr schoß, wür­den Fer­gus und sei­ne Ge­fähr­ten je­den Au­gen­blick im Tem­pel er­schei­nen. Wolf schnup­per­te her­um und fand die Plan­chet­te des Oui­ja-Bretts. Er stieß das herz­för­mi­ge Holz auf das Brett und fing an, es mit der Pfo­te her­um­zu­schie­ben.
    Emi­ly be­ob­ach­te­te ihn ge­spannt und ver­wun­dert. »A«, sag­te sie laut. »B – S …«
    Wolf be­en­de­te das Wort und stell­te sich di­rekt ne­ben einen ze­re­mo­ni­el­len Um­hang hin. »Willst du mir et­was sa­gen?« frag­te Emi­ly nach­denk­lich.
    Wolf we­del­te hef­tig be­ja­hend mit dem Schwanz und be­gann noch ein­mal.
    »A …«, wie­der­hol­te Emi­ly. »B-S-A-R …«
    Er konn­te schon hö­ren, wie sich Fuß­schrit­te nä­her­ten.
    »… K-A. Was soll das hei­ßen? Abs­ar­ka … «
    Ex­pro­fes­sor Wolfe Wolf wi­ckel­te sei­ne Blö­ße has­tig in den Um­hang der fins­te­ren Wahr­heit.
    Noch ehe er und Emi­ly er­fas­sen konn­ten, was da ge­sch­ah, hat­te er sie in sei­ne Ar­me ge­schlos­sen, küß­te sie dank­bar und fiel in Ohn­macht.
     
    So­gar die mensch­li­che Na­se von Wolf wit­ter­te so­fort, daß er im Kran­ken­haus war. Sein Kör­per war im­mer noch mü­de und er­schöpft. Die kah­le Stel­le am Hin­ter­kopf, wo der Po­li­zist ihm die Haa­re

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