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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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ge­such­te Wort nicht in sei­nem Vo­ka­bu­lar ent­hal­ten. »Aber­gläu­bisch«, sag­te er. »Cri­and­re.«
    »Ich ver­ste­he«, sag­te Foo­te.
    »Wer könn­te wohl mehr Grund da­für ha­ben als er?«
    »Aber wie kann er über­haupt die Wolfs­ge­stalt bei­be­hal­ten, Chris?«
    »Oh, das ist am leich­tes­ten. Sie wis­sen ja, daß Was­ser die Form des Be­häl­ters an­nimmt, in den man es füllt? Nun, auch das Pro­to­plas­ma ist flüs­sig. Das Hor­mon der Zir­bel­drü­se ver­rin­gert die Ober­flä­chen­span­nung der Zel­len. Gleich­zei­tig stellt es ei­ne di­rek­te Ver­bin­dung zwi­schen dem sym­pa­thi­schen Ner­ven­sys­tem und der Ge­hirn­rin­de her, in­dem es die Leis­tungs­fä­hig­keit des Li­quors als Elek­tro­lyt­trä­ger über die Norm hin­aus stei­gert…«
    »Halt, da kom­me ich nicht mehr mit!«
    »Ich er­klä­re es Ih­nen spä­ter. Ich ha­be ei­ni­ge Bü­cher in mei­nem Ge­päck, die sich mit die­sem Pro­blem be­fas­sen, und die ich Ih­nen zei­gen möch­te. Je­den­falls ist das Re­sul­tat ein in­ner­halb be­stimm­ter Gren­zen ver­form­ba­rer Kör­per. Die Wolfs­ge­stalt ist die leich­tes­te, da beim Ske­let­t­auf­bau ge­wis­se Ähn­lich­kei­ten be­ste­hen. Das Pi­nea­rin kann den Kno­chen­bau nicht we­sent­lich be­ein­flus­sen. Ei­ne Af­fen­ge­stalt wä­re noch leich­ter, aber die Gren­zen der ei­ge­nen Öko­lo­gie wer­den nie über­schrit­ten. Ein Weraf­fe wä­re in Afri­ka lo­gisch, aber nicht hier. Au­ßer­dem fres­sen Af­fen kei­ne Men­schen, und das ist der schreck­lichs­te Aspekt die­ser Krank­heit.«
    »Und Vam­pi­re?«
    »Vam­pi­re«, do­zier­te Lund­gren au­to­ri­ta­tiv, »sind Leu­te, die wir in Gum­mi­zel­len ein­sper­ren. Es ist un­mög­lich, das Kno­chen­ge­rüst so weit zu ver­än­dern. Sie bil­den sich nur ein, daß sie Fle­der­mäu­se sei­en. Aber auch das ge­hört in das Ge­biet der hor­mo­na­len Im­ba­lanz.
    Die End­sta­di­en sind spek­ta­ku­lär. Mit dem An­stei­gen des Pi­nea­rin-Blut­spie­gels ist die zel­lu­la­re Ober­flä­chen­span­nung so weit re­du­ziert, daß die Zel­len buch­stäb­lich ver­ko­chen. Am Schluß ist nur noch ein Misch­masch da. Der Pro­zeß kommt zum Still­stand, wenn das Ge­fäß­sys­tem das Hor­mon nicht län­ger trans­por­tie­ren kann, aber na­tür­lich stirbt das Op­fer, ehe es so­weit kommt.«
    Foo­te schluck­te. »Und es gibt kein Heil­mit­tel?«
    »Noch nicht. Nur Lin­de­rungs­mit­tel. Viel­leicht wird man ein­mal ein Heil­mit­tel ent­wi­ckeln – aber bis da­hin … Glau­ben Sie mir, wir tun Jan einen Ge­fal­len.«
    »Au­ßer­dem«, sag­te Ne­w­clif­fe, »fah­ren Sie hin und ho­len mir sechs Selbst­la­der. Nein, kei­ne Brow­nings, da­mit kann man nicht gut um­ge­hen. Am bes­ten ame­ri­ka­ni­sche T-sie­ben­und­vier­zig. Na schön, von mir aus ist die Kon­struk­ti­on ge­heim – wo­zu zah­len wir so­viel Be­ste­chungs­gel­der an CWS? Was? Nun, man könn­te es ei­ne Be­la­ge­rung nen­nen. Gut, Cap­py. Nein, ich kom­me die­se Wo­che nicht. Zah­len Sie al­le aus und schi­cken Sie die Leu­te bis auf wei­te­res nach Hau­se. Nein, Sie na­tür­lich nicht. Gut. Ja, das scheint in Ord­nung zu sein.«
    »Ein Glück, daß Ne­w­clif­fe reich ist«, sag­te Foo­te.
    »Ein Glück, daß er mich – und Sie hat«, sag­te Lund­gren. »Wol­len mal se­hen, ob die Me­tho­den des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts mit die­sem mit­tel­al­ter­li­chen Wahn­sinn fer­tig wer­den.«
    Ne­w­clif­fe hing auf, und Lund­gren leg­te so­fort das Te­le­fon in Be­schlag.
    »So­bald der Stall­knecht aus dem Dorf zu­rück ist«, sag­te Ne­w­clif­fe, »ge­he ich ‘raus und le­ge Fal­len. Viel­leicht kann Jan ver­bor­ge­nes Me­tall ent­de­cken – es gibt Hun­de, die es bei feuch­tem Wet­ter wit­tern kön­nen –, aber man muß es ver­su­chen.«
    »Was könn­te ihn denn dar­an hin­dern, ein­fach weg­zu­ge­hen?« frag­te Do­ris hoff­nungs­voll. Ih­re von Er­schöp­fung und Furcht um­schat­te­ten Au­gen rühr­ten Foo­te. Nichts er­in­ner­te mehr an das fröh­li­che jun­ge Mäd­chen im Ski­an­zug, das erst vor so kur­z­er Zeit hier auf­ge­kreuzt war.
    »Ich fürch­te – Sie!« sag­te er sanft. »So wie ich es

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