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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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von al­len Sei­ten.
    »Das ge­nügt nicht«, prus­te­te Ben­ning­ton. »Ein To­ter kann nicht mehr re­den. Kopf­zäh­lung, bit­te!«
    Ne­w­clif­fe hat­te sei­ne Ta­schen­lam­pe ge­holt und leuch­te­te her­um, aber der Schnee­fall hat­te sich zum Schnee­sturm ent­wi­ckelt, und es war nichts zu er­ken­nen. »Ca­ro­li­ne?« frag­te er be­sorgt.
    »Ja, mein Gu­ter. Völ­lig durch­näßt, aber le­bend.«
    »Do­ris? Gut. Paul, wo sind Sie – oh, ich glau­be, ich kann Sie se­hen. Eh­ren­berg? Und Pal­mer? So, das war’s, Ben­ning­ton. Wei­ter war nie­mand ein­ge­la­den, au­ßer …«
    »Er hat sich da­von­ge­macht«, sag­te Ben­ning­ton iro­nisch. »Die Un­ter­hal­tung be­hag­te ihm nicht. Und dies­mal deckt der Schnee sei­ne Spur zu. Ru­fen Sie Ih­re Hun­de zu­rück, Tom.«
    »Nicht mehr nö­tig«, sag­te Ne­w­clif­fe. Zum ers­ten­mal, seit das Un­heil be­gon­nen hat­te, klang sei­ne Stim­me et­was mü­de. »Wenn ich sie ein­mal ru­fe, dann ge­nügt das.«
    Er ging mit schwe­ren Schrit­ten zu dem ver­letz­ten Hund, des­sen Kör­per schwach zuck­te, als ob er dem Be­fehl sei­nes Herrn fol­gen woll­te. Ne­w­clif­fe hock­te sich hin und strei­chel­te den sich hin und her win­den­den Kopf.
    »So – so«, sag­te er sanft. »So, Bru­cey. Komm, sei ru­hig. So, Bru­cey – so.«
    Im­mer noch mur­melnd, brach­te er das Ge­wehr mit ei­ner Hand in An­schlag. Der Schwanz des Hun­des schlug ein­mal ge­gen den Schnee.
    Das Ge­wehr krach­te.
    Ne­w­clif­fe stand lang­sam auf und wand­te sei­nen Blick ab.
    »Sieht aus, als ob wir die ers­te Run­de ver­lo­ren ha­ben«, sag­te er ton­los.
    Der Mor­gen schi­en rasch an­zu­bre­chen. Der But­ler ging phleg­ma­tisch durchs gan­ze Haus und schal­te­te das Licht aus. Falls er wuß­te, was vor­ging, ließ er sich nichts an­mer­ken.
    Ne­w­clif­fe te­le­fo­nier­te mit Lon­don. »Cap­py? Hier spricht Tom. Hö­ren Sie zu und pas­sen Sie gut auf, es ist ver­dammt wich­tig. Ru­fen Sie bei Con­so­li­da­ted War­fa­re an – nein, nein, nicht in Zü­rich, es gibt ei­ne Nie­der­las­sung in Lon­don – und be­stel­len Sie ei­ne Kis­te Ge­wehr­pa­tro­nen vom Ka­li­ber .30 – las­sen Sie mich aus­re­den, zum Kuckuck, ich bin noch nicht fer­tig! – mit Sil­ber­ku­geln. Ja, Sie ha­ben rich­tig ge­hört – Sil­ber –, und zwar rei­nes Sil­ber. Nein, nicht Ster­lings­il­ber, das ist zu hart für mei­ne Zwe­cke. Sa­gen Sie den Leu­ten, sie sol­len die Sen­dung per Flug­zeug schi­cken; ich muß sie bis mor­gen ha­ben. Ist mir egal, ob das un­mög­lich ist. Bie­ten Sie ih­nen ge­nug an, ich be­zah­le es. Und die Sen­dung ist mir di­rekt ins Haus zu lie­fern. Am Loch Ran­noch, zwan­zig Ki­lo­me­ter west­lich von Blair Atholl. Na­tür­lich wis­sen Sie, wo es ist, aber wo­her soll der Pi­lot es wis­sen, wenn Sie es ihm nicht sa­gen? Jetzt wie­der­ho­len Sie al­les.«
    »Knob­lauch«, sag­te Lund­gren zu Ca­ro­li­ne. Sie schrieb es brav auf ih­re Ein­kaufs­lis­te. »Wie vie­le Fens­ter hat das Haus? Wir brau­chen für je­des ei­ne Ze­he und au­ßer­dem ein hal­b­es Dut­zend Glä­ser ge­mah­le­nen Ros­ma­rin.«
    Er wand­te sich an Foo­te. »Wir müs­sen an je­de Mög­lich­keit den­ken«, sag­te er ernst. »So­bald Tom mit dem Te­le­fo­nie­ren fer­tig ist, wer­de ich ver­su­chen, den Orts­pfar­rer zu er­rei­chen und ihn bit­ten, mit ei­nem Hau­fen sil­ber­ner Kru­zi­fi­xe her­zu­kom­men. Sie müs­sen mir glau­ben, Paul, daß all die­ser mit­tel­al­ter­li­che Ho­kus­po­kus ei­ne ech­te phy­sio­lo­gi­sche Ba­sis hat.
    Die Kräu­ter ha­ben ei­ne spas­mo­ly­ti­sche Wir­kung – sie wir­ken ähn­lich wie Ad­rena­lin bei Heu­fie­ber und ku­pie­ren den An­fall. Mög­li­cher­wei­se kann Jan sei­ne Wolfs­ge­stalt nicht bei­be­hal­ten, wenn er ge­nug da­von in die Lun­gen be­kommt.
    Was das Re­li­gi­öse be­trifft – nun, das ist viel­leicht ein rein psy­cho­lo­gi­scher Ef­fekt, viel­leicht auch nicht, das kann ich nicht be­ur­tei­len. Es kann sein, daß Jan da­von nicht be­ein­druckt wird, falls er ein Skep­ti­ker ist, aber ich ha­be den Ver­dacht, daß er …« Hier ver­sag­te Lund­grens sonst so vor­züg­li­ches Eng­lisch. Of­fen­sicht­lich war das

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