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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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zunichtemachte.
    Jetzt konnte nicht einmal ihr Körper das Schlimmste verhindern. Stella schrie auf. Lauter als jemals zuvor in ihrem ganzen Leben.
    Doch bevor sie ihren Aufschrei bereuen konnte, mischte sich bereits ein zweiter in die Geräuschkulisse ein. Obwohl Stella vollkommen neben sich stand und keinen klaren Gedanken fassen konnte, erkannte ihr Unterbewusstsein die Stimme sofort. Es handelte sich eindeutig um Katie!
    Alle Vernunft über Bord werfend, hetzte Stella durch den Flur, bog in das Zimmer ab, aus dem sie den Schrei vermutete und tatsächlich, inmitten des Wohnzimmers stand Katie mit entsetzt aufgerissenen Augen. Doch sie war unverletzt und kein »C« weit und breit.
    Gott sei Dank!
    »Ka … Katie?«
    Mehr kam nicht über Stellas zittrige Lippen. Zu tief steckte der Schock des ersten Schreis. Doch ihre Freundin wohlauf zu sehen, half ihrem Körper deutlich, sich zu entspannen.
    »Stella … um Himmels Willen!«, brüllte Katie. »Wo warst du denn die ganze Zeit?! Warum hast du dich nicht gemeldet?! Was glaubst du, wie viel Sorgen ich mir gemacht habe?!«
    Die lauten Worte und bohrenden Fragen droschen geradezu auf Stella ein, wodurch sie außerstande war, auch nur eine einzige Antwort zu geben. Sie war einfach nur froh, dass Katie nichts passiert war.
    »Ich … ich bin ja so … froh«, stotterte Stella und fing währenddessen an zu weinen. Nicht stark, aber genug, um sie völlig aus dem Takt zu bringen.
    »Oh, Stella«, sagte Katie, ging auf ihre Freundin zu und nahm sie tröstend in die Arme, was für Außenstehende eher einen lustigen Eindruck hinterlassen hätte, da Katie ein gutes Stück kleiner war als Stella. Doch hier und jetzt zählte es nicht. Es gab allein diese beiden Frauen und eine Umarmung. Mehr war nicht nötig.
    Nachdem sich Stella die Seele ausgeheult und langsam beruhigt hatte, entließ Katie ihre Freundin aus der schützenden Umarmung und übernahm erneut die Führung des Gesprächs.
    »Ich hab dich mindestens fünf Mal angerufen und immer wieder ging die Mailbox ran. Mensch, Stella, wo warst du bloß? Was hast du nur getrieben?«
    »Es … es ist … kompliziert.«
    Noch immer war Stella nicht sie selbst.
    »Hey, hey, schon gut. Ich meinte ja nur …«
    »Ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht.«
    »Aber ich habe deine Oma nicht gefunden, Stella.«
    Aus Katies Stimme konnte man deutlich die Niedergeschlagenheit heraushören. Sie fühlte sich, als hätte sie versagt.
    »Das wusste ich schon«, gab Stella ehrlich zur Antwort.
    »Wie?« Katie war überrascht.
    »Also, ich wusste es natürlich nicht wirklich , aber irgendwie schon. Naja, auch das ist kompliziert.«
    »Egal. Hauptsache du bist jetzt hier, dann können wir gemeinsam nach deiner Oma suchen und …«
    »Nein, Katie«, unterbrach Stella ihre Freundin, »nicht wir. Ich !«
    »Aber …«
    »Katie, es gibt kein aber. Ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber ich muss diese … diese Sache allein erledigen. Ich habe sowieso schon befürchtet, dass dir etwas zugestoßen wäre und ich kann es einfach nicht zulassen, dass es doch noch passiert.«
    »Oh Mann, Stella, ich verstehe dich einfach nicht. Was meinst du denn nur?«
    »Bitte, Katie. Bitte lass es gut sein und geh so schnell wie möglich nach Hause. Bitte!«
    »Aber … aber Stella … ich kann dir doch helfen. Ich habe da diese merkwürdige Karte gefunden, während ich auf dich gewartet habe und gerade, als ich auf dem Balkon gewesen bin, wollte ich dir das alles übers Telefon erzählen.«
    »Was … was für eine Karte?«
    Sofort wurde Stella hellhörig und ihre Sinne liefen auf Hochtouren. Sie konnte sich ganz gut vorstellen, um was für eine Karte es sich dabei handelte.
    Sie ist bestimmt von »C«. Darauf wette ich!
    Und tatsächlich.
    Kaum hatte sich Katie herumgedreht und die besagte Karte vom Heizkörper genommen und in Stellas Richtung gehalten, erkannte sie auch schon die bekannten Merkmale des Spielleiters. Beigefarben, einfach und mit einem Namen versehen. Ihrem Namen! STELLA .
    »Gib her!«, brüllte sie unbeabsichtigt und riss ihrer Freundin grob die Postkarte aus der Hand.
    Ohne weiter auf ihre verdutzte Freundin zu achten, las sie die wenigen Zeilen auf der Rückseite.

    Liebe Stella,

    dies ist nun deine erste Aufgabe.
    Sie ist eigentlich ganz einfach. Warte, bis sich diese Karte rot färbt und dann lauf. Wohin? Du wirst es wissen, wenn es soweit ist.

    Viel Glück, »C«

    »Verstehst du, was das bedeuten soll?«, fragte Katie, nachdem

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