Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
Vom Netzwerk:
das rechte ab der Hälfte bereits den Dienst versagte. Seine Pupillen versuchten zu sehen, doch es gelang nur spärlich. Zudem jagte ein Sturm von Schmerzen durch seinen Kopf. Rick fühlte sich erbärmlich und war froh, als er sich wieder dem Schwarz ergab.
    Doch die Nadel kehrte zurück und mit ihr sein Bewusstsein. Zum ersten Mal nach der Finsternis drangen Gedanken an die Oberfläche und Rick war versucht, sich an das letzte Ereignis zu erinnern. Es folgte ein Kurzfilm über das Kloppertrio. Wie viel Zeit seither wohl vergangen war?
    Den Versuch aufzustehen, bestrafte sein Körper mit unzähligen verschiedenartigen Schmerzen. Egal was Rick auch von diesen Versagern halten mochte, zuschlagen konnte sie, zumindest, wenn sich niemand wehrte.
    Ich muss aufstehen.
    Ein Gedanke, der ihm Kraft gab, um zumindest seinen Oberkörper aufzurichten und seinen Augen dem Licht auszusetzen. Natürlich waren die Schmerzen nicht vergangen, vor allem nicht die seines Kopfes, doch es änderte nichts an der Tatsache, dass Rick sie ignorieren musste.
    Von diesen Wichsern und vor allem von »C« lasse ich mich bestimmt nicht fertigmachen. Sie können vielleicht meinen Körper verletzen, aber nicht mich. Warte nur, »C«, bis wir uns gegenüberstehen.
    Ein weiterer Ruck und er stand vom Sofa auf. Rick wollte nicht eine Sekunde darüber nachdenken, wie viel Schmerz gerade durch seinen Körper jagte. Nur leider reagierte dieser auch ohne sein Einverständnis, weshalb Rick zurück aufs Sofa sackte.
    Nie hätte er gedacht, so unter den Schlägen des Trios zu leiden. Was hatten sie nur mit ihm angestellt, während sein Bewusstsein eine Pause eingelegt hatte? Rick musste es umgehend feststellen.
    Die Zähne zusammenbeißend, stemmte er sich ein weiteres Mal hoch. Sein Körper wollte streiken, doch Rick ließ es nicht zu und setzte sofort einen Fuß vor den anderen. Langsamen und kummervollen Schrittes ging er Richtung Badezimmer. Erst jetzt fielen ihm die Verwüstung und das Fehlen der Schläger auf.
    Doch Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, blieb ihm nicht. Vielmehr schleppte sich Rick ins Badezimmer, um sich dort am Waschbecken rettend abzustützen. Zwar stumpfte sein Schmerzempfinden stetig ab, doch reichte es bei Weitem nicht aus, um ihn alles vergessen zu lassen.
    Erst als sich sein Atem und Herzschlag normalisierten, wagte es Rick, in den Spiegel zu sehen. Zwar war der Anblick erschreckend, aber dennoch nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Sein rechtes Auge war geschwollen, wodurch das Lid nicht mehr vollständig auf ging. Zudem war seine Nase stark angeschwollen. Wie bereits zu Anfang vermutet, schien sie gebrochen zu sein. Der Rest war, bis auf ein paar Rötungen und einem kleinen Schnitt an der linken Wange, unversehrt.
    Der Großteil der Qualen kam von seinem Oberkörper, der vom Trio am Häufigsten traktiert wurde. Rick zog das in Mitleidenschaft gezogene, weiße T-Shirt aus, um sich dem ganzen Ausmaß widmen zu können. Er zählte sieben Schnittwunden, allesamt mehr oder weniger oberflächlich. Zudem einige Flecken verschiedenster Farbtöne.
    Doch im Großen und Ganzen nichts, was die Zeit nicht heilen würde. Nur hatte Rick keine.
    Aus Reflex ballte er die rechte Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen. Die Wut übermannte ihn. Woher hatte »C« nur gewusst, dass ihn diese Aktion so sehr mitnehmen würde und was noch viel wichtiger war …
    Woher wusste er von diesem Vorfall?
    Hatte sich »C« an diesem Abend unter den Besuchern der Diskothek befunden? War er vielleicht sogar einer der Türsteher gewesen?
    »Verdammt!«
    Ohne zu zögern schlug Rick mit voller Wucht zu. Das Glas des Spiegels splitterte und schnitt teilweise seine rechte Hand auf. Er spürte zwar den neuen Schmerz, doch war das Glücksgefühl des Schlags größer. Er hatte die Handlung gebraucht.
    Diese ganzen Überlegungen bringen mich nicht weiter. Ich muss einfach die restlichen Prüfungen hinter mich bringen, um dann vor »C« zu stehen. Erst dann wird alles ein Ende finden … vor allem für »C«.
    Rick hatte sich bereits während der Schlägerei für diesen Weg entschieden und er würde nicht zurückweichen … egal wie schwer er auch sein würde.
    Die nächsten Minuten nutzte er, um sich das Gesicht und den Oberkörper zu waschen, auch wenn seine Haut dadurch wie Feuer brannte. Das Wasser fühlte sich auf den Schnittwunden wie Säure an und doch ließ er sich dadurch nicht abbringen. »C« durfte nicht gewinnen.
    Nachdem die Pein einigermaßen

Weitere Kostenlose Bücher