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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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dir?«
    Er senkte den Kopf, ging in die Knie und faßte sich mit beiden Händen an der Brust, alles in blitzschnellen Bewegungen.
    »Komm doch, Martha.« Ihr Mann und Blakesly waren nachgekommen.
    »Gleich«, antwortete sie, »sieh doch mal, Brownie. Das hier ist mein Freund Jerry. Sieht er nicht wie Onkel Albert aus? Nur traurig scheint er zu sein. Warum bist du unglücklich, Jerry?«
    »Abstrakte Gedanken verstehen sie nicht«, warf Blakesly ein.
    Aber Jerry überraschte ihn. »Jerry traurig«, sagte er so jämmerlich, daß Martha nicht recht wußte, ob sie lachen oder weinen sollte.
    »Warum denn, Jerry?« fragte sie sanft. »Warum bist du traurig?«
    »Keine Arbeit«, sagte er. »Keine Sigrett. Kein Candy. Keine Arbeit.«
    »Das hier sind alles alte Arbeiter, die für nicht mehr tauglich befunden worden sind«, erklärte Blakesly. »Die Untätigkeit macht sie unglücklich, aber wir wissen nicht, wie wir dem abhelfen können.«
    »Warum läßt man sie nicht Knöpfe sortieren wie die kleinen Kinder?« wollte Martha wissen.
    »Sie würden nicht einmal das mehr richtig machen«, antwortete Blakesly. »Diese Leute sind völlig senil.«
    »Jerry ist nicht senil.«
    »Nun, vielleicht nicht. Einen Augenblick.« Er wandte sich an den Affenmann, der auf dem Boden kauerte und mit seinen langen Fingern Napoleon durch das Gitter hindurch streichelte. »He, du! Komm mal her!«
     
    Blakesly tastete über den haarigen Nacken des Arbeiters und fand eine dünne Stahlkette, an der ein Metallschild befestigt war. Er las es durch.
    »Sie haben recht«, gab er zu. »Er hat eigentlich die Altersgrenze noch nicht erreicht. Aber seine Augen sind schlecht. Ich kann mich erinnern – grauer Star als Folge einer etwas unglücklichen Mutation.« Er zuckte die Achseln.
    »Aber das ist doch kein Grund, ihn vor Gram umkommen zu lassen.«
    »Wirklich, Mistreß van Vogel, Sie sollten sich über so etwas nicht allzu große Sorgen machen. Diese Alten bleiben ja nur ein paar Tage in den Verschlagen.«
    »Oh«, meinte sie etwas besänftigt, »Sie haben also eine Art Altensitz für sie? Bekommen sie dort wenigstens Arbeit? Wirklich, man sollte … Jerry will arbeiten. Nicht wahr, Jerry?«
    Der Neoschimpanse hatte sich bemüht, der Unterhaltung zu folgen. Er verstand den letzten Gedanken und grinste.
    »Jerry arbeiten. Viel Kraft. Guter Arbeiter.« Er streckte seine Finger aus und ballte dann die Hände zu Fäusten. Mister Blakesly schien etwas ratlos zu sein. »Also, Mistreß van Vogel, Sie verstehen mich nicht recht …« Er brach ab.
    Van Vogel hatte verärgert zugehört. Im allgemeinen haßte er Marthas Kindereien, wenn sie sich nicht gerade mit seinen Interessen trafen. Außerdem gab er Blakesly die Schuld daran, daß er eine so extravagante Bestellung aufgegeben hatte, die er jetzt schon wieder bereute. Er hatte eine Vorahnung, daß ihn seine Frau für seinen Leichtsinn schon irgendwie bezahlen lassen würde.
    Und aus seinem Ärger heraus machte er genau die unpassendste Bemerkung, die er hätte machen können. »Sei doch nicht albern, Martha. Man schafft sie natürlich für immer beiseite.«
     
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie verstanden hatte. Aber dann legte sie los. »Also, das ist doch schon die Höhe. So etwas ist mir noch nie vorgekommen. Sie sollten sich schämen! Ich glaube, Sie würden kaltblütig Ihre eigene Mutter erschießen lassen.«
    »Liebe Mistreß van Vogel. Ich bitte Sie …«
    »Ich bin nicht Ihre liebe Mistreß van Vogel. Diese Sache muß ein Ende nehmen – verstanden?« Sie warf einen Blick auf die Gehege, in denen sich Hunderte alter Arbeiter aufhalten mußten. »Es ist entsetzlich. Ihr beutet sie aus, bis sie nicht mehr arbeiten können, dann nehmt ihr ihnen ihre kleinen Annehmlichkeiten, und schließlich schafft ihr sie sogar beiseite. Ein Wunder, daß ihr sie nicht noch zu Konserven verarbeitet.«
    »Sie tun es«, wandte ihr Mann brutal ein. »Hundefutter, du verstehst.«
    »Was? Nun, ab heute werde ich mich um die Sache ein bißchen kümmern.«
    »Mistreß van Vogel«, bettelte Blakesly. »Lassen Sie mich doch erklären.«
    »Hmm. Schießen Sie los. Aber wehe, wenn Ihre Erklärung nichts taugt!«
    »Also, es ist so …« Er warf einen Blick auf Jerry, der mit einem verängstigten Gesichtsausdruck am Zaun stand. »Hau ab, Kerl!« Jerry trollte sich.
    »Warte, Jerry«, rief Mistreß van Vogel. Jerry blieb unsicher stehen. »Sagen Sie ihm, er soll zurückkommen«, befahl sie Blakesly.
    Der Manager biß sich auf die

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