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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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widersprach ich heftig, »wai soll denn das alles? Worin liegt der Sinn? Wozu lebt man bei euch?«
    »Nun, können Sie mir sagen, welcher Sinn im Leben liegt?« fragte sie lächelnd.
    »Aber wir sind doch dazu geschaffen, zu lieben und geliebt zu werden, Kinder zu bekommen – von Menschen, die wir lieben.«
    »Schon wieder Ihre Erziehung. Sie umkleiden primitive Tierhaftigkeit mit Romantik. Sie sind doch sicher der Meinung, daß wir übe r den Tieren stehen?«
    »Gewiß, aber …«
    »Ich weiß, jetzt wollen Sie wieder mit der Liebe argumentieren. Aber was wissen Sie denn, wie stark die Liebe zwischen Mutter und Tochter sein kann, wenn kein Mann sie mit seiner Eifersucht vergiftet? Kennen Sie ein reineres Gefühl als die Liebe eines Mädchens zu seinen jüngeren Schwestern?«
    »Aber Sie verstehen mich nicht«, protestierte ich wieder. »Wie können Sie auch eine Liebe verstehen , die die ganze Welt in neuen Farben erscheinen läßt. Wie sie in Ihrem Innern liegt und von da aus von Ihrem ganzen Wesen Besitz ergreift, wie sie jedes Wort und jede Berührung mit eigenem Leben erfüllt … Sie kann grausam wehtun, ich weiß, ich weiß, aber sie kann wie die Sonne durch Ihre Adern fließen … Sie zeigt Ihnen das ganze Universum in den Augen eines anderen. Ach, Sie verstehen das nicht … Sie wissen es nicht, weil Sie sie nicht kennen … Oh, Donald, wie kann ich ihr nur etwas erklären, das sie nie gespürt hat?«
    Es entstand eine unbehagliche Pause, doch dann sagte sie ruhig:
    »Natürlich, in eurer Gesellschaft war es notwendig, die Gefühle der Frauen zu beeinflussen. Aber Sie können doch nicht erwarten, daß wir unsere Freiheit und unsere neugewonnene Objektivität aufgeben, um unsere Unterdrücker wieder ins Leben zu rufen.«
    »Ach, Sie wollen nicht verstehen. Nur die primitiveren Männer und Frauen hatten dauernd Streit miteinander. So viele, viele andere Paare gingen ineinander auf.«
    Sie lächelte. »Meine Liebe, entweder wissen Sie überraschend wenig über Ihre Epoche, oder die Dummheit, die sich in Ihren Argumenten bemerkbar macht, war ein Charakteristikum Ihrer Zeit. Weder als Mensch noch als Historikerin fände ich es für richtig, jenen Zustand wieder aufleben zu lassen. Eine primitive Stufe der Entwicklung wurde endgültig abgelöst. Die Frau, die Trägerin allen Lebens, fand eine Zeitlang den Mann unentbehrlich. Das ist vorbei. Wollen Sie dafür plädieren, daß man aus reiner Sentimentalität eine gefährliche und sinnlose Belastung aufrechterhält? Ich will zugeben, daß wir auf einige kleinere Vorteile verzichten müssen. Wie Sie vermutlich schon bemerkt haben, sind wir auf technischem Gebiet nicht sehr fortgeschritten und müssen uns auf das Überlieferte beschränken. Aber das macht uns keine großen Sorgen. Unsere Interessen liegen nicht bei der leblosen Materie. Vielleicht könnten uns Männer lehren, doppelt so schnell zu fliegen oder zum Mond zu gelangen – oder auch, wie man mit weniger Anstrengung mehr Menschen tötet. Diese Kenntnisse sind uns nicht wertvoll genug, als daß wir dafür die alte Sklaverei wieder einzuführen bereit wären. Nein, unsere Welt gefällt uns besser – allen, bis auf ein paar Reaktionäre. Sie haben unsere Dienerinnen gesehen. Sie bewegen sich vielleicht ein bißchen schüchtern, aber schienen sie Ihnen unterdrückt oder traurig? Schwatzen sie nicht miteinander wie die Vögel? Und die Arbeiterinnen – sehen sie nicht stark, gesund und fröhlich aus?«
    »Aber ihr beraubt sie – ihr beraubt sie des Rechtes, zu gebären.«
    »Das hätte nicht von Ihnen kommen dürfen! Verweigerte man in Ihrer Zeit nicht auch den Frauen dieses Recht, wenn sie nicht verheiratet waren? Und die armen unverheirateten Geschöpfe wußten es und wurden gesellschaftlich ausradiert, wenn sie dagegen verstießen. Unsere Dienerinnen und Arbeiterinnen wissen es nicht und werden daher nicht von neidischen Gedanken geplagt. Mutterschaft ist eine Funktion, die nur die Klasse der Mütter zu erfüllen hat.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber in Wirklichkeit werden sie doch benachteiligt. Eine Frau hat das Recht zu lieben …«
    Sie wirkte fast ein bißchen ungeduldig, als sie mich unterbrach.
    »Sie wiederholen nur immer die Propaganda Ihrer Epoche. Die Liebe, von der Sie sprechen, existierte in Ihrer kleinen, geschützten, höflichen Welt. Sie haben nie das andere Gesicht der Liebe gesehen. Sie wurden niemals gekauft und verkauft – wie Vieh. Sie gehörten zufällig nicht zu den Frauen, die

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