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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ak­ten­map­pe in den Fond des Wa­gens.
    »Los«, sag­te er zum Ge­fan­ge­nen. »Stei­gen Sie ein.«
    Die­ser – noch im­mer teil­nahms­los – kam der Auf­for­de­rung nach, mach­te es sich auf dem Rück­sitz be­quem. Ro­ka beug­te sich durch den Ein­stieg und reich­te ihm die Hand.
    »Scha­de, daß ich Sie nicht mehr se­hen wer­de. Wir wa­ren auf dem bes­ten Weg, ein­an­der ken­nen­zu­ler­nen, wie? Und kom­men Sie auf kei­ne dum­men Ge­dan­ken! Sie be­fin­den sich hier in Haft, aber ver­ges­sen Sie nicht, daß Sie auch so et­was wie einen Ab­ge­sand­ten dar­stel­len; das wird Ih­nen hel­fen, die Din­ge im rech­ten Licht zu se­hen. Viel Glück!«
    »Dan­ke.« Der Ge­fan­ge­ne schüt­tel­te die ihm an­ge­bo­te­ne Hand, rück­te zur Sei­te; der Grün­uni­for­mier­te klet­ter­te ne­ben ihm her­ein. Die Tür flog zu, die Dü­sen heul­ten auf, der Wa­gen schoß da­von, oh­ne jeg­li­chen An­druck. Der Ge­fan­ge­ne lä­chel­te schwach, als er Ro­ka zum letz­ten­mal win­ken sah. »Net­ter Kerl, die­ser Ro­ka«, mein­te der Be­am­te.
    »Ja, ziem­lich.«
    »Spe­zi­men …« Der Be­am­te lach­te ver­hal­ten. »Im­mer nennt man sie Spe­zi­men. Je­des Le­be­we­sen ei­ner an­schei­nend ho­hen oder ver­mut­lich in­tel­li­gen­ten Ras­se, das von ei­nem neu ent­deck­ten Pla­ne­ten her­ein­ge­bracht wird, ist, oh­ne Rück­sicht auf sei­ne Ge­stalt, in der Bü­ro­kra­ten­spra­che ein Spe­zi­men. Nun, das gilt auch für Sie, ob es Ih­nen paßt oder nicht. Aber das soll Sie nicht wei­ter be­un­ru­hi­gen. Fast je­des or­dent­li­che Spe­zi­men hat sich, nach Ein­glie­de­rung sei­nes Pla­ne­ten ins Im­pe­ri­um, einen ho­hen Be­am­ten­pos­ten ge­schnappt.«
    »Mich be­un­ru­higt nichts«, ver­si­cher­te das Spe­zi­men.
    »Nein?«
    »Nein.«
    Der Be­am­te fühl­te sich leicht be­fan­gen. Er hob die Ak­ten­map­pe auf, dreh­te sie ner­vös hin und her, wog sie in den Hän­den, ließ sie dann auf sei­ne Schen­kel fal­len. Die zwei Män­ner im vor­de­ren Teil des Wa­gens be­wahr­ten grim­mi­ges Schwei­gen. Fins­ter blick­ten sie durch die Wind­schutz­schei­be, als die Li­mou­si­ne ei­ne brei­te Ave­nue ent­lang­schoß.
    In ra­sen­dem Tem­po lie­ßen sie ei­ne Über­füh­rung hin­ter sich, jag­ten an meh­re­ren strom­li­ni­en­för­mi­gen Wa­gen vor­bei, bo­gen am En­de der Ave­nue links ein. Ge­ra­de­aus la­gen zwei rie­si­ge, me­tal­le­ne To­re, ge­fügt in ei­ne große Stein­mau­er. Der Neu­an­kömm­ling hät­te bei die­sem An­blick auf ein Ge­fäng­nis schlie­ßen müs­sen, wä­ren ihm die ty­pi­schen Merk­ma­le ei­nes sol­chen be­kannt ge­we­sen – was nicht zu­traf.
    Die bei­den To­re schwan­gen auf, ent­hüll­ten ei­ne brei­te Be­ton­bahn, die zwi­schen ge­pfleg­ten Ra­sen­flä­chen hin­durch zum Hauptein­gang ei­nes lan­gen, nied­ri­gen Ge­bäu­des führ­te, in des­sen Mit­te sich ein Turm mit Uhr er­hob. Der Ein­gang – eben­falls stark ge­nug, um ei­nem Be­schuß stand­zu­hal­ten, lag di­rekt un­ter­halb des Tur­mes. Die schwar­ze Li­mou­si­ne bog seit­lich da­vor ein, stopp­te mit ei­nem schwa­chen Zi­schen ih­rer Va­ku­um­brem­sen.
    »Das wär’s.« Der Be­am­te im Fond des Wa­gens öff­ne­te ei­ne Tür, schwang sich hin­aus, die Map­pe nach­zie­hend. Sein Ge­fan­ge­ner folg­te, schloß die Tür, und die Li­mou­si­ne glitt da­von.
    »Se­hen Sie«, sag­te der Grün­uni­for­mier­te. Er wies hin­über zu den Ra­sen­flä­chen, dann zum fer­nen Stein­wall. »Dort ist die Mau­er, das Tor, und bis hier­her er­streckt sich ein frei­er Raum, in dem man so­fort von den Pa­trouil­len ent­deckt wird. Hin­ter die­ser Mau­er lau­ern tau­send an­de­re Ge­fah­ren, von de­nen Sie kei­ne Ah­nung ha­ben. Ich sa­ge Ih­nen das, weil Sie sich hier auf­hal­ten wer­den, bis al­les er­le­digt ist. Ich möch­te Ih­nen ra­ten, sich nicht von der Un­ge­duld zu Dumm­hei­ten ver­lei­ten zu las­sen, wie es schon bei an­de­ren der Fall war. Es hat kei­nen Sinn da­von­zu­lau­fen, wenn man nir­gends hin kann.«
    »Bes­ten Dank«, sag­te der Ge­fan­ge­ne. »Ich lau­fe schon nicht da­von, au­ßer ich ha­be einen gu­ten Grund und glau­be zu wis­sen, wo­hin ich

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