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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ge­setz­lo­sen be­wa­chen soll­ten. Er warf sich sei­ne graue Ro­be über und lief hin­aus.
    Öden­berg pul­sier­te vor Le­ben – wie ein Hü­gel grau­er Amei­sen, in den ei­ne Spin­ne ein­ge­drun­gen ist. Sea­for eil­te zur Kran­ken­ab­tei­lung. Ay­ten war, wie nicht an­ders er­war­tet, auch ver­schwun­den.
    Aus ei­ni­ger Ent­fer­nung vor ihm er­tön­te das Zi­schen ei­nes Strah­lers. Sea­for has­te­te zur Vor­hal­le.
    Ar­ni­ne stand mit dem Rücken zum Au­ßen­tor. In sei­ner ge­sun­den Hand hielt er sei­nen Strah­ler. Die an­de­re hat­te er aus der Schlin­ge ge­zo­gen; fri­sches Blut färb­te den Ver­band. Zu sei­nen Fü­ßen lag Ay­ten – be­wußt­los. Ar­ni­nes Ge­sicht war vor Schmerz ent­stellt, aber er lä­chel­te.
    Sea­for ging auf ihn zu. Als sie nur noch ein Me­ter von­ein­an­der trenn­te, hob Ar­ni­ne den Strah­ler.
    »Der ers­te Schuß war ei­ne War­nung«, sag­te er. »Dies­mal mei­ne ich es ernst.«
    Sea­for blieb ste­hen.
    »Ich will mit Ayar­ten um mein Le­ben feil­schen«, fuhr Ar­ni­ne fort. »Spä­ter wer­den Sie er­ken­nen, daß es auch gut für Sie war.«
    Hin­ter Sea­for teil­te sich der schwei­gen­de Kreis grau­er Ge­stal­ten, um ei­nem al­ten Mann in ver­bli­che­ner grü­ner Uni­form Platz zu ma­chen.
    »Wer wagt es, in der Öden­berg-Frei­statt Ge­walt an­zu­wen­den?« Die Stim­me des Prä­si­den­ten der Vier­ten Welt­re­pu­blik schwank­te, doch ihr Klang zeug­te von ei­ser­nem Wil­len. »Hier gilt mei­ne Au­to­ri­tät. Ge­setz­lo­ser, las­sen Sie die Waf­fe fal­len.« Mit zit­tern­den Fin­gern griff er nach dem Strah­ler an sei­ner Hüf­te.
    Ein grel­ler Licht­blitz durch­bohr­te den al­ten Mann. Ar­ni­ne lach­te.
    In die­sem Au­gen­blick sprang Sea­for nach vor­ne. Der Strahl der Waf­fe zuck­te her­über, streif­te die graue Ro­be, prall­te zi­schend ge­gen den Stein­bo­den. Dann lag Ar­ni­ne auf dem Rücken; er stöhn­te vor Schmerz, weil ihn Sea­for so zu Fall ge­bracht hat­te, daß er auf sei­nen ver­letz­ten Arm ge­stürzt war. Sea­for pack­te den Strah­ler, riß ihn Ar­ni­ne aus der Hand, schleu­der­te ihn von sich.
    Ar­ni­ne gab je­den Wi­der­stand auf. »Sie ha­ben Ih­re ei­ge­ne letz­te Chan­ce ver­tan«, sag­te er.
    Sea­for knie­te sich ne­ben ihm nie­der, stemm­te die Hän­de ge­gen Ar­ni­nes Brust. »Und Sie ha­ben ge­mor­det. Hier herr­schen noch die al­ten Ge­set­ze, auch wenn sie nur in­ner­halb die­ser Mau­ern Gül­tig­keit ha­ben. Un­se­re Stra­fe für Mord ist le­bens­läng­li­cher Ker­ker!«
    Die Glo­cke be­gann schrill zu läu­ten. Ar­ni­ne lä­chel­te, un­ge­ach­tet sei­ner Er­schöp­fung und Schmer­zen.
    »Ich glau­be, die­se Stra­fe wur­de her­ab­ge­setzt auf einen plötz­li­chen Tod – vor­aus­sicht­lich für uns al­le. Sie wis­sen, wer vor dem Tor steht. Der Tag ist an­ge­bro­chen.«
    Das Tor öff­ne­te sich. Es war Ayar­ten von Rös­sel, stäm­mig, fins­ter bli­ckend, in Gold gehüllt. Aber er schwank­te, sein Ge­sicht war krei­de­weiß, sein gol­de­ner Um­hang zer­fetzt.
    Den Sohn zu sei­nen Fü­ßen sah er nicht.
    »Zu­flucht!« rief er. »Le­ven­see von Wols hat an­ge­grif­fen. Er hat mei­nen Be­sitz an sich ge­ris­sen. Mei­ne Leu­te sind tot – und wer von ih­nen mit dem Le­ben da­von­kam, ist zu ihm über­ge­lau­fen. Ich bit­te um Zu­flucht!«

Die Frei­stät­ten er­füll­ten ih­ren Zweck als Hor­te der Tra­di­ti­on und Ge­burts­stät­ten der Er­neue­rung. Die Mensch­heit griff aber­mals nach den Ster­nen. Krie­ge wur­den aus­ge­foch­ten, Rei­che ka­men und gin­gen, Kul­tu­ren wech­sel­ten ein­an­der ab. Die Er­eig­nis­se, die – mei­len­stein­gleich – den Weg des Fort­schritts kenn­zeich­ne­ten, hat­ten kos­mi­sches Aus­maß an­ge­nom­men. Dann, wäh­rend ei­nes 20 000­jäh­ri­gen Frie­dens, stürm­te die Gat­tung Mensch von ei­ner Milch­stra­ße zur an­de­ren. Bei An­bruch des Jah­res 57 460 such­ten die Nach­kom­men Ter­ras er­neut die Herr­schaft über das Uni­ver­sum zu er­lan­gen – und Mut­ter Er­de ward ver­ges­sen …
     
Eric Frank Russell
Metamorphose
     
    Auf hal­b­em Weg über die Gang­way lie­ßen sie ihn ver­wei­len, da­mit sei­ne Au­gen das

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