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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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im­po­san­te Bild in sich auf­neh­men konn­ten. Er stand mit­ten auf dem ho­hen, me­tal­le­nen Steg, die lin­ke Hand am Si­cher­heits­ge­län­der, und starr­te in den hun­dert Me­ter tie­fen Ab­grund un­ter ihm. Dann mus­ter­te er die rie­si­gen Raum­fahr­zeu­ge, die in an­gren­zen­den Docks la­gen; sein Blick ver­folg­te ih­re Gang­ways bis zu den je­wei­li­gen Lift­schäch­ten, hin­ter de­nen sich ei­ne große An­samm­lung von Ge­bäu­den er­hob, al­len vor­an der Raum­ha­fen-Kon­troll­turm, der weit in den Him­mel rag­te. Die un­ge­heu­ren Aus­ma­ße sei­ner Um­ge­bung und die Hö­he, in der er sich be­fand, mach­ten ihn zu ei­ner win­zi­gen, pup­pen­ar­ti­gen Ge­stalt, ei­nem Zwerg ge­gen­über die­sen ge­wal­ti­gen Wer­ken der Mensch­heit.
    Ihn scharf be­ob­ach­tend, stell­ten sei­ne Wäch­ter fest, daß er nicht son­der­lich be­ein­druckt schi­en. Viel­mehr dünk­te ih­nen, als lehn­ten sei­ne Au­gen die blo­ßen Aus­ma­ße ab und such­ten die wah­re Be­deu­tung hin­ter dem Gan­zen. Sein Ge­sicht wirk­te recht teil­nahms­los, wäh­rend er sich um­schau­te, aber al­le sei­ne Bli­cke wa­ren rasch, in­tel­li­gent und selbst­be­wußt. Er be­griff mit je­ner schnel­len Zu­ver­sicht, die kenn­zeich­nend ist für einen re­gen Geist. In dem ge­heim­nis­vol­len Dun­kel, das ihn um­gab, stach ei­nes her­vor: er war al­les an­de­re als dumm.
    Leut­nant Ro­ka schob sich an den zwei hin­te­ren Wa­chen vor­bei, lehn­te sich ne­ben dem stum­men Be­trach­ter ans Ge­län­der und er­klär­te: »Das ist der Ma­dis­ti­ner Raum­ha­fen. Von sei­ner Sor­te gibt es zwan­zig wei­te­re auf die­sem Pla­ne­ten. Zwi­schen zwei und zwan­zig be­fin­den sich auf je­der der vier­tau­send an­de­ren Wel­ten, und man­che da­von sind be­trächt­lich grö­ßer. Das Im­pe­ri­um selbst ist das Groß­ar­tigs­te, was es je ge­ge­ben hat oder je ge­ben dürf­te. Sie se­hen nun, wel­cher Sa­che Sie ge­gen­über­ste­hen.«
    »Zah­len und Grö­ßen«, sag­te der an­de­re. Er lä­chel­te schwach und zuck­te die Ach­seln. »Was ist schon da­bei?«
    »Das wer­den Sie noch mer­ken!« ver­sprach Ro­ka. Auch er lä­chel­te jetzt, mit blit­zend wei­ßen Zäh­nen. »Ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on kann der­art un­ge­heu­er an­wach­sen, daß sie weit, weit grö­ßer ist als je­ne Grup­pe von Men­schen, die sie in Gang hält. Ih­re wei­te­re Aus­deh­nung und Ent­wick­lung sind hier­auf so gut wie un­ver­meid­lich. Sie ist ei­ne un­wi­der­steh­li­che Macht, für die es kein Hin­der­nis gibt, das groß ge­nug wä­re, um sie auf­zu­hal­ten. Sie ist ein Mo­loch. Sie ist un­ser Schick­sal, oder wie im­mer man es nen­nen möch­te.«
    »Die Groß­ar­tig­keit«, mur­mel­te der an­de­re, »wie sehr ihr sie hebt!« Er beug­te sich über das Ge­län­der, späh­te in den Ab­grund. »Al­ler Wahr­schein­lich­keit nach gibt es dort un­ten einen Feind, den ihr noch nicht be­siegt habt.«
    »Und zwar?« frag­te Ro­ka.
    »Ein Krebs­ge­schwür.« Sei­ne Au­gen glit­ten hoch, starr­ten be­lus­tigt in die des Leut­nants. »Ha­be ich recht?« Er zuck­te aber­mals die Ach­seln. »Tja, die Sterb­lich­keit!«
    »Los, wei­ter«, schnapp­te Ro­ka, zur vor­de­ren Wa­che ge­wandt.
    Die Pro­zes­si­on setz­te ih­ren Weg fort; zwei Wa­chen, dann der Ge­fan­ge­ne, dann Ro­ka, dann zwei wei­te­re Wa­chen. Am En­de des me­tal­le­nen Stegs an­ge­langt, be­stieg die Sech­ser­grup­pe einen Lift, fuhr hin­ab ins Erd­ge­schoß, wo ein Tur­bo­wa­gen be­reit­stand, ei­ne lan­ge, schwar­ze Li­mou­si­ne, mit dem Sil­ber­ko­me­ten des Im­pe­ri­ums auf bei­den Sei­ten. Zwei Män­ner in myr­ten­grü­ner Uni­form hiel­ten die vor­de­ren Plät­ze be­setzt, wäh­rend ein drit­ter bei der of­fe­nen Tür am Heck stand.
    »Leut­nant Ro­ka mit Spe­zi­men und dies­be­züg­li­chen Do­ku­men­ten«, sag­te Ro­ka. Er wies kurz auf den Ge­fan­ge­nen, dann über­reich­te er dem drit­ten Mann ei­ne le­der­ne Ak­ten­map­pe. Schließ­lich griff er in sei­ne Rock­ta­sche, zog ein For­mu­lar her­aus und füg­te noch hin­zu: »Hier un­ter­schrei­ben, bit­te.«
    Der Be­am­te un­ter­schrieb, gab das For­mu­lar zu­rück, warf die

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