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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Was­ser­be­häl­tern am Dach an­ge­pflanzt.«
    »Sumpf­ge­wäch­se, wie?«
    »Nein. Ur­sprüng­lich wuch­sen sie im Erd­reich, ge­düngt mit dem Aus­wurf von Tie­ren.«
    Ar­ni­nes Lip­pen ver­zo­gen sich teils an­ge­wi­dert, teils be­lus­tigt. Von der Glo­cke über Öden­bergs Tor kam ein schwa­ches Läu­ten. »Wie geht’s dem Jun­gen?« frag­te er plötz­lich. »Nur leicht ver­letzt? – Nicht an­ders, als ich er­war­tet hat­te. Sie schi­cken ihn na­tür­lich wie­der heim?«
    »Ganz im Ge­gen­teil. Er will No­vi­ze wer­den.«
    Ami­ne starr­te ihn aus zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen an. »Sie trei­ben ein merk­wür­di­ges Spiel«, sag­te er schließ­lich. »Ma­chen aus ei­ner Ent­füh­rung einen Über­tritt! Da­mit soll ich wohl Ihr Kom­pli­ce sein … Se­hen Sie denn nicht, wel­ches Un­heil Sie her­auf­be­schwö­ren? Sie wis­sen, Au­ßen­sei­ter wer­den nur ge­dul­det.«
    »Sie mei­nen, ich soll­te Ihr An­su­chen um Zu­flucht re­spek­tie­ren, nicht aber das sei­ne?« Sea­fors Au­gen hat­ten sich ver­schlei­ert.
    Ein Au­ßen­sei­ter trat aus der Hal­le und kam auf Sea­for zu. »Ayar­ten von Rös­sel ist am Tor. Er wünscht Sie zu spre­chen.«
    »Se­hen Sie?« sag­te Ar­ni­ne höh­nisch. »Wie die Din­ge au­gen­blick­lich lie­gen, dürf­te we­der das ei­ne noch das an­de­re An­su­chen um Zu­flucht viel wert sein. Las­sen Sie mich den ge­nau­en Wort­laut sei­nes Ul­ti­ma­tums wis­sen.« Sea­for ver­ließ den Raum. Schnell leer­te sich das Re­fek­to­ri­um, als die Au­ßen­sei­ter an ih­re Ar­beit gin­gen. Zwei blie­ben zu­rück, an­schei­nend, um mit Ar­ni­ne zu spre­chen. Der Ge­setz­lo­se, der un­ru­hig zwi­schen den lee­ren Sitz­rei­hen um­her­strich, mach­te ih­nen ih­re Auf­ga­be um nichts leich­ter. Er spitz­te wohl die Oh­ren, doch in­ter­es­sier­ten ihn nicht so sehr die Ge­räusche im Re­fek­to­ri­um als die au­ßer­halb. Sei­ne Be­we­gun­gen wa­ren schein­bar ziel­los, aber als Sea­for zu­rück­kam, stand er bei der Tür.
    »Er läßt uns bis zum Mor­gen­grau­en Zeit«, sag­te Sea­for, »um den Jun­gen aus­zu­lie­fern.«
    »Und wenn Sie sich wei­gern?«
    »Droht er, an Öden­berg ein Ex­em­pel zu sta­tu­ie­ren.«
    »Se­hen Sie? Er ließ sich nicht durch sei­nen Grenz­krieg mit Le­ven­see ab­hal­ten.«
    »Da­mit rech­ne­te ich auch gar nicht«, sag­te Sea­for. »Nur hal­te ich es für un­klug, so vie­le Leu­te ab­zu­zie­hen, um einen Kor­don zu er­rich­ten.«
    »Und Sie wer­den sich wei­gern, den Jun­gen aus­zu­lie­fern?« Ar­ni­nes Stim­me war er­füllt von Är­ger.
    »Ich gab dem Jun­gen mein Wort, daß er hier­blei­ben dür­fe«, sag­te Sea­for. »Zur Zeit der großen Kul­tu­ren konn­te sich die Mensch­heit ei­ni­ge Schwä­chen im Mo­ral­ge­fü­ge des ein­zel­nen leis­ten, denn die all­ge­mei­nen fort­schritt­li­chen Ten­den­zen wa­ren stark ge­nug, um et­wai­ge Fol­gen sol­cher Wort­brü­che auf­zu­he­ben. Jetzt aber ge­hört das Ver­trau­en, das man in das Wort ei­nes Man­nes setzt, zum bei­na­he ver­ges­se­nen Er­be. Wenn wir die­sen Mo­ral­be­griff nicht wah­ren kön­nen, ist un­se­re gan­ze Ar­beit um­sonst.«
    Ar­ni­ne lach­te zy­nisch.
    »Nun gut«, sag­te er. »In die­sem Fall wer­de ich Öden­berg ver­las­sen, aus Grün­den der rei­nen Selbs­t­er­hal­tung.«
    »Da­für ist Ayar­tens Kor­don zu stark«, ent­geg­ne­te Sea­for. »Sie wür­den es nicht schaf­fen.«
    »Das zu be­ur­tei­len ist mei­ne Sa­che. Bit­te ge­ben Sie An­wei­sung, mir mei­ne Waf­fen aus­zu­hän­di­gen. Ich ma­che mich so­fort auf den Weg.«
    Sea­for schüt­tel­te den Kopf. »Sie sind un­ser Gast. Wir kön­nen Sie nicht so früh ge­hen las­sen.«
    »Sie wol­len mich Ayar­ten über­ge­ben?«
    »Nein. Sie ver­lang­ten Zu­flucht. Sie sol­len sie ha­ben.«
     
    Sea­fors Schlaf ver­wan­del­te sich in einen Alp­traum. Plötz­lich lag ei­ne Hand auf sei­ner Schul­ter. Je­mand rüt­tel­te ihn wach. Er rich­te­te sich auf. »Ayar­ten ist da?«
    »Nein, aber Ar­ni­ne ent­kam. Schlug uns nie­der. Hetz­te einen Sei­ten­gang ent­lang. Ist nir­gends zu fin­den.«
    Er er­kann­te die Stim­me von Hy­ou­sik, ei­nem der bei­den Au­ßen­sei­ter, die den

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