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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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an­de­ren Pa­pie­re, schloß wie­der ab, reich­te die Map­pe ei­nem As­sis­ten­ten. »Brin­gen Sie ihn zur nächs­ten Stu­fe.«
    Stu­fe II er­wies sich als ein an­de­rer Raum, in sei­nen Aus­ma­ßen fast eben­so ge­wal­tig wie der letz­te, nur wirk­te er grö­ßer, da er prak­tisch leer war. Sei­ne gan­ze Ein­rich­tung be­stand aus ei­nem gi­gan­ti­schen Tep­pich, der so dick war, daß man ihn re­gel­recht durch­wa­ten muß­te, aus ei­nem wuch­ti­gen Plas­tik­schreib­tisch und zwei pneu­ma­ti­schen Stüh­len. Die Wän­de wa­ren aus Trans­lu­cit, und der Pla­fond imi­tier­te ein fros­ti­ges Glü­hen. Im Ses­sel hin­ter dem Schreib­tisch ruh­te ein dun­kel­häu­ti­ges, trä­ges In­di­vi­du­um mit ha­ge­rem Ge­sicht und ei­ner Ha­ken­na­se. Sei­ne Klei­dung war mus­ter­gül­tig, und ein Dia­mant­ring schmück­te sei­nen lin­ken Zei­ge­fin­ger. Sei­ne schwar­zen Au­gen blick­ten ab­schät­zend, als der Ge­fan­ge­ne quer über den Tep­pich ge­führt und auf­ge­for­dert wur­de, in dem zwei­ten Ses­sel Platz zu neh­men. Er er­griff die le­der­ne Map­pe, schloß sie auf, un­ter­zog ih­ren In­halt ei­ner lang­wie­ri­gen, sorg­fäl­ti­gen Prü­fung.
    Zu gu­ter Letzt sag­te er: »Acht Mo­na­te brauch­te man al­so, um Sie her­zu­schaf­fen, und das bei Über­licht! Tja, wie wir wach­sen! Das Le­ben wird zu kurz, wenn das so wei­ter­geht. Ei­ne ganz schö­ne Ent­fer­nung ha­ben Sie da zu­rück­ge­legt, wie? Und auf dem Weg hier­her hat man Ih­nen un­se­re Spra­che bei­ge­bracht. War es sehr schwer, sie zu er­ler­nen?«
    »Kei­nes­wegs«, sag­te der Ge­fan­ge­ne.
    »Sie ha­ben ei­ne na­tür­li­che Ver­an­la­gung für Spra­chen, neh­me ich an?«
    »Nicht, daß ich wüß­te.«
    Der dun­kel­häu­ti­ge Mann lehn­te sich nach vor­ne, ein plötz­li­ches Glit­zern in den Au­gen.
    »Aus Ih­rer Ant­wort geht her­vor, daß auf Ih­rer Hei­mat­welt nur ei­ne Spra­che ver­wen­det wird.«
    »Tat­säch­lich?« Der Ge­fan­ge­ne starr­te aus­drucks­los auf sei­nen In­ter­view­er. Die­ser ließ sich wie­der zu­rück­sin­ken, über­leg­te einen Au­gen­blick, fuhr dann fort: »Es ist klar er­sicht­lich, daß Sie nicht m der Stim­mung sind, sich ko­ope­ra­tiv zu ver­hal­ten. Warum, das weiß ich nicht. Sie wur­den mit al­ler Höf­lich­keit und Rück­sicht­nah­me be­han­delt, oder hät­ten es je­den­falls wer­den sol­len. Ha­ben Sie dies­be­züg­lich ir­gend et­was zu be­an­stan­den?«
    »Nein«, sag­te der Ge­fan­ge­ne brüsk.
    »Warum nicht?« Der Dun­kel­häu­ti­ge gab sich kei­ne Mü­he, sei­ne Über­ra­schung zu ver­ber­gen. »Dies ist der Punkt, wo man mir fast aus­nahms­los ei­ne hit­zi­ge Ti­ra­de über Ent­füh­rung ser­viert. Aber Sie be­schwe­ren sich nicht?«
    »Was wür­de mir das schon nüt­zen?«
    »Gar nichts«, ver­si­cher­te der an­de­re. »Se­hen Sie?« Der Ge­fan­ge­ne nahm ei­ne be­que­me­re Hal­tung ein.
    Ei­ne Wei­le be­trach­te­te der Dun­kel­häu­ti­ge nach­denk­lich den Dia­man­ten an sei­nem Fin­ger; er dreh­te ihn ein­mal hier­hin, ein­mal dort­hin, um das Licht in den ein­zel­nen Fa­cet­ten auf­blit­zen zu se­hen. Schließ­lich schrieb er an den un­te­ren Rand des Fra­ge­bo­gens das Wort »Fa­ta­lis­tisch«, wor­auf­hin er mur­mel­te: »Na, wir wer­den ja se­hen, wie weit wir da­mit kom­men.« Er hob ein Blatt Pa­pier vom Tisch. »Sie hei­ßen Ha­rold Ha­rold-My­ra?«
    »Rich­tig.«
    »Ich hei­ße üb­ri­gens Hel­man. Mer­ken Sie es sich, viel­leicht brau­chen Sie mich ein­mal. So, jetzt zu die­sem Ha­rold-My­ra – ist das Ihr Fa­mi­li­en­na­me?«
    »Es ist die Kom­bi­na­ti­on der Na­men mei­nes Va­ters und mei­ner Mut­ter.«
    »Hm-m-m! Ich neh­me an, die­se Art der Na­mens­ge­bung ist auf Ih­rer Welt so üb­lich?«
    »Ja.«
    »Was, wenn Sie ein Mäd­chen na­mens Bet­ty hei­ra­ten?«
    »Mein Na­me wä­re nach wie vor Ha­rold-My­ra«, ant­wor­te­te der Ge­fan­ge­ne. »Auch der ih­re be­stün­de aus der al­ten Kom­bi­na­ti­on. Un­se­re Kin­der je­doch wür­den Ha­rold-Bet­ty hei­ßen.«
    »Ich ver­ste­he. Al­so, wie ich aus die­sem Be­richt er­se­he, wur­den Sie von ei­nem Sa­tel­li­ten weg­ge­bracht, nach­dem

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