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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ebe­nen kam, wo der Pre­di­ger herrsch­te. Er ent­klei­de­te einen to­ten Grau­en, zog die gro­ben Klei­dungs­stücke über sei­ne ei­ge­nen und warf die wei­ße Pe­rücke fort.
    Zeit­wei­se trüb­te die Pa­nik sein Be­wußt­sein. Mü­dig­keit wur­de zu ei­ner Dro­ge, die Er­in­ne­rung und Ge­fühl zer­stör­te. Aber er blieb auf den Bei­nen. Er eil­te im­mer wei­ter. Weil er nicht ster­ben woll­te.
    Ei­ne wei­te­re Schicht Dun­kel­heit folg­te. Dann fand er einen Auf­zug, der funk­tio­nier­te. Die­ser brach­te ihn in die feuch­te Käl­te der Ent­wäs­se­rungs­ebe­nen. Mehr als hun­dert Me­ter Er­de dämpf­ten die Er­schüt­te­run­gen der Ge­schos­se. Noch im­mer schlu­gen sie un­un­ter­bro­chen ein.
    Ein­mal kam er zu sich und be­merk­te, daß ihn fast ein Trüm­mer­hau­fen be­gra­ben hat­te. Er hat­te sich aber kei­ne Kno­chen ge­bro­chen. Er stol­per­te wei­ter. Erst nach lan­ger Zeit fiel es ihm auf, daß der Be­schuß auf­ge­hört hat­te.
    Ei­ne Sal­ve aus ei­ner Au­to­ma­tik zuck­te aus ei­nem dunklen Quer­gang. Er sprang in De­ckung. Aber ein großer, über und über mit Blut be­spritz­ter Mann in Grau trat in das trü­be Licht des Gan­ges und rich­te­te sei­ne Goon-Au­to­ma­tik auf ihn.
    »Halt, denn der Un­ter­gang ist da!«
    »Ja, Bru­der!« ant­wor­te­te Kel­lon geis­tes­ge­gen­wär­tig mit ei­nem Zi­tat des Pre­di­gers. »Und sein Kö­nig­reich wird kom­men!«
    »Du kannst pas­sie­ren, Bru­der.« Der Mann grins­te ihm zu und er­klär­te: »Ich ja­ge In­ge­nieu­re. Sie­ben ha­be ich um­ge­bracht.« Kel­lon woll­te ge­ra­de pas­sie­ren, als die Waf­fe ei­ne dro­hen­de Be­we­gung mach­te. »War­te, hast du die Neu­ig­kei­ten ge­hört?«
    Kel­lon war­te­te.
    »Ad­mi­ral Hurd ver­such­te, den Pre­di­ger her­ein­zu­le­gen.« Der Jä­ger glucks­te tri­um­phie­rend auf. »Er fiel durch die Hand Got­tes – und ein gut ge­ziel­tes Mes­ser. Nun ge­hört die Flot­te uns – wenn über­haupt noch Schif­fe üb­rig­blei­ben, denn die letz­ten Mel­dun­gen be­sag­ten, daß sie ge­gen­ein­an­der kämp­fen.«
    Kel­lons Keh­le war plötz­lich tro­cken.
    »Se­le­ne …«, flüs­ter­te er. »Was. ge­sch­ah mit Miss Cap­tain du Mars?«
    »Ver­giß die­se Wor­te des Teu­fels, Bru­der.« Der Jä­ger leck­te die Lip­pen. »Die Hu­re von Ba­by­lon ist eben­falls tot. Man sagt, daß sie am Schluß so­gar den An­ti­chris­ten be­trog. Man fand sie mit Hurd an Bord der Flot­te. Als er ge­tö­tet wur­de, nahm sie Gift, um dem Zorn des Pre­di­gers zu ent­ge­hen. Hal­le­lu­jah!«
    »Lob­prei­set den Herrn!« keuch­te Kel­lon hei­ser. »Gu­te Jagd, Bru­der.«
    Es tat ihm leid, von Se­le­nes Tod zu hö­ren. Doch war er si­cher, daß sie kein Mit­leid an sich selbst ver­schwen­det hat­te. Sie hat­te das Spiel bis zum En­de mit ih­ren ei­ge­nen, har­ten Re­geln ge­spielt. Die Mög­lich­keit des Fehl­schla­ges hat­te sie eben­so ein­kal­ku­liert, wie die des Er­fol­ges. Das Gift, das sie be­reit ge­habt hat­te, be­wies es.
    Schock, Ver­wir­rung und Mü­dig­keit lie­ßen schwar­ze Ne­bel um sei­ne Sin­ne tan­zen. Es war schwie­rig, sich zu er­in­nern, was ge­sche­hen war. Noch schwie­ri­ger, es zu be­grei­fen.
    Eben­so wie Se­le­ne, hat­te er mit den Re­geln ge­spielt, die das Le­ben ihn ge­lehrt hat­te. Aber nun wa­ren sie nicht län­ger ver­wend­bar.
    Ein­mal ver­barg er sich vor dem Mob, der durch einen dunklen Gang auf ihn zu­kam. Sie hat­ten hel­le Fa­ckeln, und ihr An­füh­rer trug einen Frau­en­kopf auf ei­ner Stan­ge. Sie san­gen die ›Schlach­thym­ne Got­tes‹.
    Schwach ver­such­te er sich klar­zu­ma­chen, was die Men­schen in solch furchter­re­gen­de Un­ge­heu­er ver­wan­delt hat­te. Na­tür­lich war die Herr­schaft der Uni­on ei­ne drücken­de Bür­de ge­we­sen, aber er er­in­ner­te sich dar­an, vie­le Maß­nah­men zur Er­leich­te­rung der Zu­stän­de Un­ter­zeich­net zu ha­ben. Mel­kart, so kam ihm wie­der in den Sinn, hat­te ge­wußt, daß es drei Ge­ne­ra­tio­nen zu spät war.
    Zwan­zig Jah­re war es her, seit Kel­lon zum letz­ten­mal die feuch­te Käl­te der Ka­na­li­sa­ti­ons­ebe­nen ge­fühlt hat­te. Aber plötz­lich schi­en das

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