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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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letz­te ge­hei­me Tref­fen der Par­tei des Neu­en Com­mon­we­alth erst ges­tern ge­we­sen zu sein. Die­ses ver­wir­ren­de La­by­rinth trop­fen­der Tun­nels war er so ge­wohnt, als hät­te er es nie ver­las­sen.
    Vor Mü­dig­keit schwan­kend, fand er ei­ne klei­ne Ni­sche, die er vor lan­ger Zeit ne­ben dem Schaft ei­ner Pum­pe ent­deckt hat­te. Er schlief ei­ne lan­ge Zeit und er­wach­te, auf die gleich­mä­ßi­gen Mar­kie­run­gen sei­nes Drill­boh­rers star­rend, die in dem feuch­ten Sand­stein noch sicht­bar wa­ren.
    Er war hung­rig, aber jetzt war die Ver­gan­gen­heit di­en­lich. Über einen Weg, den er einst ge­kannt hat­te, klet­ter­te er zu den Frach­te­be­nen hoch. Der Ver­kehr war ver­siegt. Er sah we­der Go­ons noch Ar­bei­ter. In den meis­ten Ab­tei­lun­gen glom­men nur ein paar Not­lich­ter.
    Plün­de­rer wa­ren be­reits am Werk. Er ging ih­nen aus dem Weg. Er fand einen be­schä­dig­ten Elek­tro­wa­gen und füll­te sei­ne Ta­schen aus des­sen La­dung mit hy­dro­po­ni­schen Oran­gen und Flei­scher­satz in Kon­ser­ven. Er aß und stopf­te, was üb­rig­b­lieb, in die klei­ne Ni­sche.
    Wäh­rend der Däm­me­rung des zwei­ten Ta­ges er­reich­te er über ei­ne ge­wun­de­ne Frachtram­pe die schon vor lan­ger Zeit ver­las­se­nen Sa­turn-Docks. Er such­te nach sei­nem Sohn.
    Fünf Jah­re wa­ren seit ih­rem Streit ver­gan­gen. Er war nicht si­cher, ob Roy sich über­haupt freu­en wür­de, wenn er ihn sah. Aber der strah­len­de Schat­ten Se­le­nes war nicht län­ger zwi­schen ih­nen. Er war al­lein, und Roy war al­les, was ihm noch blieb.
    War sein Turm das Ge­hirn der Uni­on ge­we­sen, so war der Raum­ha­fen ihr Herz. Er dach­te an die großen Bat­te­ri­en der Mi­li­tech­ni­schen An­la­ge und hoff­te, daß sich Flücht­lin­ge aus der Stadt dort ver­bor­gen hat­ten, um mit Hil­fe der na­tür­li­chen Be­fes­ti­gun­gen der Me­sa einen letz­ten, ver­zwei­fel­ten Wi­der­stands­herd zu bil­den.
    Ei­lig schritt er durch das Un­kraut auf die Ve­nus-Docks zu. Dann sah er in dem schwa­chen, frü­hen Licht einen neu­en Berg fri­scher, schwar­zer Er­de und zer­trüm­mer­ten Ge­steins vor sich. Sein frisch­ge­won­ne­ner Mut ver­ließ ihn. Mü­de er­klomm er den Gip­fel der mu­schel­för­mi­gen Er­he­bung.
    Wo die ge­schäf­ti­gen Ve­nus-Docks ge­we­sen wa­ren, be­fand sich nur ei­ne brei­te, schwar­ze Kluft. Ät­zen­de Düf­te dran­gen an sei­ne Na­se. Aber es wa­ren nicht al­lein die Rauch­wol­ken der Ex­plo­sio­nen für die Trä­nen in sei­nen Au­gen ver­ant­wort­lich.
    Cha­os be­geg­ne­te ihm, wo­hin er sah. Die Me­sa war so zer­ris­sen wie die Kra­ter­land­schaft des Mon­des. Au­ßer­halb der Sa­turn-Docks war kaum ein be­kann­tes Bau­werk auch nur als er­kenn­ba­re Rui­ne zu se­hen. Der Tod hat­te tie­fe Fur­chen ge­zo­gen. Nur ein paar form­lo­se Me­tall­tei­le wie­sen dar­auf hin, daß je­mals Docks und Hal­len und Schif­fe exis­tiert hat­ten.
    In der Fer­ne, wo die Mi­li­tech­ni­sche An­la­ge ge­we­sen war, sah er einen ab­ge­stürz­ten Kreu­zer. Das gan­ze Heck fehl­te, als ob das Ma­ga­zin ex­plo­diert wä­re. Die Plat­ten über den Bat­te­rieräu­men glüh­ten noch im­mer röt­lich, und Rauch hob einen dün­nen, an­kla­gen­den Pfeil in den düs­te­ren Him­mel.
    Er­schüt­tert er­kann­te er, daß es die Tech­narch war.
    Jen­seits des to­ten Schif­fes brann­te Sun­port. Ei­ne schreck­li­che, ro­te Däm­me­rung glomm über dem gan­zen Os­ten. Aber der tie­fe Him­mel über ihm blieb schwarz vom Rauch der Feu­ers­brunst.
    Die Stun­den schlepp­ten sich be­deu­tungs­los da­hin, wäh­rend er nach den Trüm­mern des Uni­tron-La­bo­ra­to­ri­ums such­te, in dem Roy ge­ar­bei­tet hat­te. Kei­ne Son­ne brach­te den neu­en Tag.
    Es muß­te Mit­tag ge­we­sen sein, als er bei den Trüm­mern des La­bo­ra­to­ri­ums an­lang­te. Al­le Hoff­nung ver­ließ ihn beim An­bli­cke der zer­trüm­mer­ten Lu­xi­on-Wän­de. Das Ge­bäu­de hat­te einen Voll­tref­fer ab­be­kom­men.
    Ein großes, rau­chen­des Loch gähn­te, wo der lin­ke Flü­gel ge­we­sen war.
    Das Dach war von den mas­si­ven, grau­en Mau­ern ge­ris­sen. Schutt türm­te sich hoch.

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