8 Science Fiction Stories
letzte geheime Treffen der Partei des Neuen Commonwealth erst gestern gewesen zu sein. Dieses verwirrende Labyrinth tropfender Tunnels war er so gewohnt, als hätte er es nie verlassen.
Vor Müdigkeit schwankend, fand er eine kleine Nische, die er vor langer Zeit neben dem Schaft einer Pumpe entdeckt hatte. Er schlief eine lange Zeit und erwachte, auf die gleichmäßigen Markierungen seines Drillbohrers starrend, die in dem feuchten Sandstein noch sichtbar waren.
Er war hungrig, aber jetzt war die Vergangenheit dienlich. Über einen Weg, den er einst gekannt hatte, kletterte er zu den Frachtebenen hoch. Der Verkehr war versiegt. Er sah weder Goons noch Arbeiter. In den meisten Abteilungen glommen nur ein paar Notlichter.
Plünderer waren bereits am Werk. Er ging ihnen aus dem Weg. Er fand einen beschädigten Elektrowagen und füllte seine Taschen aus dessen Ladung mit hydroponischen Orangen und Fleischersatz in Konserven. Er aß und stopfte, was übrigblieb, in die kleine Nische.
Während der Dämmerung des zweiten Tages erreichte er über eine gewundene Frachtrampe die schon vor langer Zeit verlassenen Saturn-Docks. Er suchte nach seinem Sohn.
Fünf Jahre waren seit ihrem Streit vergangen. Er war nicht sicher, ob Roy sich überhaupt freuen würde, wenn er ihn sah. Aber der strahlende Schatten Selenes war nicht länger zwischen ihnen. Er war allein, und Roy war alles, was ihm noch blieb.
War sein Turm das Gehirn der Union gewesen, so war der Raumhafen ihr Herz. Er dachte an die großen Batterien der Militechnischen Anlage und hoffte, daß sich Flüchtlinge aus der Stadt dort verborgen hatten, um mit Hilfe der natürlichen Befestigungen der Mesa einen letzten, verzweifelten Widerstandsherd zu bilden.
Eilig schritt er durch das Unkraut auf die Venus-Docks zu. Dann sah er in dem schwachen, frühen Licht einen neuen Berg frischer, schwarzer Erde und zertrümmerten Gesteins vor sich. Sein frischgewonnener Mut verließ ihn. Müde erklomm er den Gipfel der muschelförmigen Erhebung.
Wo die geschäftigen Venus-Docks gewesen waren, befand sich nur eine breite, schwarze Kluft. Ätzende Düfte drangen an seine Nase. Aber es waren nicht allein die Rauchwolken der Explosionen für die Tränen in seinen Augen verantwortlich.
Chaos begegnete ihm, wohin er sah. Die Mesa war so zerrissen wie die Kraterlandschaft des Mondes. Außerhalb der Saturn-Docks war kaum ein bekanntes Bauwerk auch nur als erkennbare Ruine zu sehen. Der Tod hatte tiefe Furchen gezogen. Nur ein paar formlose Metallteile wiesen darauf hin, daß jemals Docks und Hallen und Schiffe existiert hatten.
In der Ferne, wo die Militechnische Anlage gewesen war, sah er einen abgestürzten Kreuzer. Das ganze Heck fehlte, als ob das Magazin explodiert wäre. Die Platten über den Batterieräumen glühten noch immer rötlich, und Rauch hob einen dünnen, anklagenden Pfeil in den düsteren Himmel.
Erschüttert erkannte er, daß es die Technarch war.
Jenseits des toten Schiffes brannte Sunport. Eine schreckliche, rote Dämmerung glomm über dem ganzen Osten. Aber der tiefe Himmel über ihm blieb schwarz vom Rauch der Feuersbrunst.
Die Stunden schleppten sich bedeutungslos dahin, während er nach den Trümmern des Unitron-Laboratoriums suchte, in dem Roy gearbeitet hatte. Keine Sonne brachte den neuen Tag.
Es mußte Mittag gewesen sein, als er bei den Trümmern des Laboratoriums anlangte. Alle Hoffnung verließ ihn beim Anblicke der zertrümmerten Luxion-Wände. Das Gebäude hatte einen Volltreffer abbekommen.
Ein großes, rauchendes Loch gähnte, wo der linke Flügel gewesen war.
Das Dach war von den massiven, grauen Mauern gerissen. Schutt türmte sich hoch.
Weitere Kostenlose Bücher