8 Science Fiction Stories
glaubt, daß jeder Stern eigene Planeten besitzt. Es wird also nicht soviel ausmachen, wenn das Dunkle Zeitalter über die Erde hereinbricht. Denn wir und unsere Kinder werden die Saat der Menschheit über die Sterne säen.« Seine lebhaften Augen blickten Kellon an. »Wollen Sie anheuern?«
Kellon schluckte vergeblich nach Worten. Das war viel mehr, als nur die Chance, einer zusammenstürzenden Welt zu entrinnen. Tom Pharrs ruhige, ernste Stimme hatte eine neue Vorstellung gegeben und einen neuen Zweck. Er nickte stumm.
»Dann an die Arbeit.«
Kellon gesellte sich zu einem Mann und einem Mädchen, die dabei waren, einen großen Block von der Nova zu rollen. Es war seltsam trostvoll, Mitglied dieser geschäftigen, tüchtigen Gruppe zu sein. Niemals zuvor war ihm so zu Bewußtsein gekommen, wie einsam er als Boß gewesen war.
Die Stunden verrannen, und er wurde sich kaum einer Müdigkeit bewußt. Es bekümmerte ihn nicht, daß seine gepflegten Hände zu bluten begannen.
Es war kaum für ein paar Worte Zeit, doch begann er reges Interesse für seine neuen Kameraden zu empfinden.
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe. Kräftige Dockarbeiter in Grau»Ein paar junge Kadetten, die der Zerstörung des Militechnik College entkommen waren. Ein Dutzend ehemalige Heeresangehörige, die in einem Rettungsboot von der Außenstation flohen, bevor sie zerbarst. Ingenieure, Mitglieder der Hilfstruppen, Bedienstete, Graue.
Aber ihr festes Ziel hatte sie zu einer Einheit zusammengeschweißt. Klassenunterschiede waren vergessen. Kellon sah ein hübsches Mädchen in kurzem Tanzkleid. Ein wenig erinnerte sie ihn an Selene du Mars. Aber sie teilte Suppe an eine lange Reihe hungriger Arbeiter aus.
Melkarts Worte kamen ihm wieder in den Sinn. Sunport war tot, weil seih Zweck tot war. Aber diese, kleine, zusammengewürfelte Gruppe war noch eine lebende Zelle. Weil sie, wie der alte Historiker es ausgedrückt haben würde, eine Bestimmung hatte. Wieder wurde es Nacht. Noch immer brannte Sunport. Rauch verdeckte die Sterne. Der östliche Horizont war eine erschreckende, rote Wand.
Schwarze Türme ragten davor auf, durch den Beschuß aus dem Weltraum zerstört und verstümmelt. Gleich Monumenten einer toten Rasse von Riesen stachen sie in den brandroten Himmel.
Sie arbeiteten ohne Pause. Ab und zu hörten sie Schüsse von den Wachen, die irgendwelche Eindringlinge verscheuchten. Um Mitternacht legten sie die Schleusen der Nova frei. Roy Kellon kam heraus, um die zerbeulte Hülle zu besichtigen. Er trug einen Arm in einer Schlinge.
Kellon stand im düsteren Hintergrund, zu müde, um zu rufen. Sein Atem ging schneller, und seine Kehle war plötzlich trocken. Roy blickte fest und unbeugsam. Es waren die lebhaften Augen seiner Mutter.
»Kommt an Bord«, rief er. »Ich denke, sie wird es scharfen. Ich habe die Beschädigung in den Kraftstoffkammern vorläufig repariert. Wir schaffen es bis zur Venus, reparieren dort und laden – und dann zu den Sternen!«
Kellon folgte dar schlurfenden Reihe müder Männer und Frauen durch die Schleuse. Roy stand innerhalb im Licht. Sein Gesicht leuchtete freudig auf, und er streckte seine Hand aus.
»Vater!« flüsterte er. »Ich bin so froh!«
»Gut, dich zu sehen, Roy«, blinzelte Kellon und kämpfte mit dem Würgen in seiner Kehle. »Jetzt verstehe ich, was du mir einst sagen wolltest – die Wichtigkeit jener anderen Planeten.« Er schluckte und zögerte. »Aber ich bin ein alter Mann, Roy. Wenn … wenn du den Platz für die Jüngeren brauchst, werde ich hierbleiben.«
»Unsinn, Boß!« Roy ergriff seine Hand. »Wir müssen nur fort, bevor der Prediger kommt.«
»Vergiß den Boß .« Kellon
Weitere Kostenlose Bücher