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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Je­de Tat­sa­che ist un­ab­än­der­lich. Denn Sun­port ist nun tot – ein Fos­sil.«
    »Fos­sil – du bist ver­rückt!« Kel­lon hieb wie­der auf den Tisch. »Jetzt ist kei­ne Zeit für dei­ne pes­si­mis­ti­schen Theo­ri­en. Ich will wis­sen, was ich tun soll.« Sei­ne Stim­me wur­de bit­tend. »Du hast mir im­mer ge­hol­fen. Es muß einen Weg ge­ben.«
    Mel­kart schloß ein dickes Buch, und Kel­lon sah, daß die gel­ben Fin­ger zit­ter­ten.
    »Du und ich, wir sind am En­de, Wolfe.« Er sprach lang­sam und be­dau­ernd. »Denn der Geist von Sun­port ist tot. Siehst du, ei­ne Stadt oder Na­ti­on oder ei­ne Kul­tur ist et­was mehr, als nur die Sum­me der Be­woh­ner, die sie auf­bau­en. Sun­port wur­de 1978 ge­bo­ren, als die ers­te Ra­ke­te von Tol­tec Me­sa auf­stieg. Sie ent­stand, um den Welt­raum zu er­obern. Sie tat es, und die­ser Sieg mach­te sie zur größ­ten Me­ga­lo­po­le, die die Welt je ge­se­hen hat.«
    »Das ist Ge­schich­te«, mur­mel­te Kel­lon un­ge­dul­dig. »Was ge­schieht jetzt?«
    »Der Raum ist er­obert«, sag­te Mel­kart, »und die­se große Idee ist tot. Denn das Le­ben steht nicht still. Nutz­lo­se Funk­tio­nen hö­ren auf, und nutz­lo­se Or­ga­ne ver­küm­mern. Nach­dem der Sieg er­run­gen war, fand Sun­port kei­nen neu­en Zweck, der es am Le­ben er­hal­ten konn­te. Da­her starb es. Es spiel­te kei­ne Rol­le, daß neun­zig Mil­lio­nen Bar­ba­ren in die­sen to­ten Tür­men wei­ter­le­ben.«
    Kel­lon woll­te spre­chen, aber Mel­kart füg­te sar­do­nisch hin­zu:
    »Das stimmt so­wohl für dich, Wolfe, als auch für die Stadt. Du bist nicht ein­mal mehr zu ei­nem Bruch­teil der Mann, der du vor drei­ßig Jah­ren warst, als du zu zer­schla­gen trach­te­test, was von der Kör­per­schaft üb­rig­ge­blie­ben war. Da­mals wä­rest du ein Geg­ner für Eli Cat­law ge­we­sen.«
    Kel­lon bann­te ein Stirn­run­zeln von sei­nem Ge­sicht.
    »Bit­te, Charles«, bat er. »Ich weiß, daß ich alt wer­de, aber die Uni­on ge­hört mir. Viel­leicht ha­be ich sie mit il­le­ga­len Mit­teln an mich ge­ris­sen, aber sie ist ein Treu­gut. Ich muß sie vor dem Pre­di­ger und sei­nen Hor­den ret­ten, denn die Uni­on hat al­les das ge­schaf­fen, was wir Zi­vi­li­sa­ti­on nen­nen.«
    »Wahr ge­nug.« Mel­kart nick­te. »Die In­ge­nieu­re wa­ren ei­ne schaf­fen­de Min­der­heit – vor hun­dert Jah­ren. Ei­ne klei­ne Grup­pe von Ex­per­ten er­ober­te den Raum – und schuf da­mit grö­ße­ren Reich­tum, als die Mensch­heit je be­ses­sen hat.
    Die schöp­fe­ri­sche Kraft der In­ge­nieu­re muß­te zwangs­läu­fig zur po­li­ti­schen Herr­schaft füh­ren. Un­glück­li­cher­wei­se ha­ben sie je­doch auf­ge­hört, zu schaf­fen. Und nun ver­lu­dern die ver­schwen­de­ri­schen Kin­der den Reich­tum, den ih­re Vä­ter er­ar­bei­te­ten, und spie­len ein dum­mes Spiel mit er­erb­ten Ti­teln. Sun­port ist ge­nau­so ein Fos­sil, wie die Py­ra­mi­den des al­ten Ägyp­ten.«
    Kel­lon lehn­te sich über den Tisch. »Sun­port ge­hört mir.« Sein zer­furch­tes Ge­sicht war blaß un­ter dem Rot, und sei­ne Stim­me zit­ter­te. »Ich be­zahl­te da­für mit Plä­nen und Mü­hen und Jah­ren. Ich ar­bei­te­te und plan­te und be­stach und raub­te und log und tö­te­te. Ich leb­te in Angst vor At­ten­ta­ten. Ich kämpf­te wie ein wil­des Tier um die Stadt.« Er hol­te tief Luft. »Und ich wer­de sie nicht auf­ge­ben.«
    »Du sagst es.« Mel­kart lach­te tro­cken. »Aber du hilfst mit, mei­ne An­sicht zu be­kräf­ti­gen. Denn du bist dem groß­ar­ti­gen Trach­ten, das Sun­port schuf, in kei­ner Wei­se teil­haf­tig. Aus die­sen rast­lo­sen Mil­lio­nen neu­er No­ma­den her­aus hat­test du nur die grö­ße­re Schlau­heit und Dreis­tig­keit und mehr Glück.
    Aber der Mensch will sich mit Din­gen ver­brü­dern, die grö­ßer sind als sein in­di­vi­du­el­les Le­ben. Be­stim­mung ist das Wort, das ich für die­se über­na­tür­li­chen Le­bens­kräf­te ge­brau­che, die dem Le­ben von Mil­li­ar­den Zweck und Grö­ße ge­ben.
    Sun­port hat sei­nen Zweck er­füllt und da­bei sei­ne Be­stim­mung ver­lo­ren. Aber der Pre­di­ger hat die­sen neu­en Bar­ba­ren ei­ne an­de­re Be­stim­mung

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