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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ängst­lich rief er nach sei­nen Wa­chen, aber es kam kei­ne Ant­wort. Er späh­te durch den Staub und sah den Of­fi­zier be­we­gungs­los un­ter ei­nem Trüm­mer­hau­fen im Tor­weg lie­gen. Die an­de­ren wa­ren ge­flo­hen.
    Er war al­lein.
    Al­lein! Die­se Er­kennt­nis war er­schre­ckend. Der Zu­sam­men­bruch war nun voll­kom­men. Er war nicht län­ger der Boß der Uni­on. Er war nur ei­ner un­ter Mil­lio­nen ver­ängs­tig­ter und ver­wirr­ter Men­schen. Die ein­zi­ge üb­rig­ge­blie­be­ne Ord­nung war die Or­ga­ni­sa­ti­on des Fein­des.
    In sei­ner ver­hee­ren­den Ein­sam­keit wur­de es ihm kaum be­wußt, als das drit­te Ge­schoß ein­schlug, als das Licht fla­cker­te und die Lu­xi­on-Wän­de er­lo­schen. Er schrie in der er­sti­cken­den Dun­kel­heit auf. Ein ul­ti­ma­ter Fak­tor er­wach­te in ihm – der blin­de In­stinkt zum Über­le­ben.
    Ein schwa­cher Schim­mer von drau­ßen führ­te ihn zur Ter­ras­se. Er sah, daß ein Groß­teil der Tür­me noch im­mer im wech­seln­den Glanz der Lu­xi­on-Fas­sa­den pul­sier­te. Das Bom­bar­de­ment wür­de sie bald zum Er­lö­schen brin­gen, dach­te er – für im­mer.
    Uni­on Squa­re war fast leer. Ein paar Nach­züg­ler des Grau­en Mobs flüch­te­ten noch im­mer über die Stra­ßen. Knapp an der Grund­fes­te des Turms qualm­ten Rauch und Staub aus ei­nem rie­si­gen, schwar­zen Kra­ter.
    So na­he! Kel­lon zit­ter­te mit ei­ner kal­ten Er­kennt­nis. Der Uni­on-Turm war das Ziel. Das Bom­bar­de­ment aus dem Raum war auf ihn ge­rich­tet. Denn nun war er das ein­zi­ge Sym­bol der eins­ti­gen Macht der Uni­on.
    Er rann­te durch den Tor­bo­gen zu­rück zum Dach­auf­zug. Sei­ne Lu­xi­on-Wän­de schim­mer­ten noch. Er drück­te auf den Knopf und schoß auf­wärts. Er tau­mel­te in den kal­ten Nacht­wind hin­aus.
    »Hier!« rief er über die Glei­ter­ter­ras­se. »Schnell, holt die Ruth her­aus!«
    Dann sah er, daß die Ter­ras­se ver­las­sen war. Der Han­gar klaff­te schwarz und leer. Die lan­ge, kris­tal­le­ne Bla­se sei­nes Uni­tron-Glei­ters war ver­schwun­den. Die Mann­schaft muß­te da­mit ge­flo­hen sein, als das Bom­bar­de­ment be­gann.
    Kel­lon stand be­nom­men in der kal­ten Dun­kel­heit. Er schluchz­te, und sei­ne Fä­us­te ball­ten sich hilf­los. Die Welt war zu­sam­men­ge­stürzt, und es gab nichts, was er tun konn­te. Die Zi­vi­li­sa­ti­on war zu En­de.
    Das vier­te Pro­jek­til kam im­mer nä­her. Ei­ne schreck­li­che Schwin­gung er­faß­te ihn und schleu­der­te ihn zu Bo­den. Das Dach beb­te wie ein un­ge­heu­res, ster­ben­des Tier. Die Er­schüt­te­rung be­täub­te ihn.
    Im Auf­zug kam er wie­der zu sich. Die Lu­xi­on-Wän­de wa­ren schwarz. Er such­te in der Dun­kel­heit nach den Kon­trol­len. Aber der Me­cha­nis­mus war tot. Er sprang auf den Not­aus­gang zu und be­gann, die dunklen Stu­fen ’hin­ab­zu­ei­len.
    Er wuß­te, daß die Ge­schos­se in Se­ri­en kom­men wür­den, wenn die Ab­schuß­ram­pen erst die ge­naue Zielein­stel­lung hat­ten.
    Die schwar­ze Stie­ge war end­los, und sein Ab­stieg wur­de zu ei­nem ver­schwom­me­nen Alp­traum. Ein­schlag folg­te auf Ein­schlag, bis er sie nicht mehr zähl­te. Die Er­schüt­te­run­gen zer­rüt­te­ten ihn und rüt­tel­ten an sei­ner Nor­ma­li­tät.
    Hin­ab und hin­ab, durch Staub und Dun­kel­heit. Ein­mal stol­per­te er über et­was, das sich wie ein Kör­per an­fühl­te, und fiel ab­wärts, bis ihn ei­ne Platt­form brems­te. Sei­ne Mus­keln zuck­ten vor Über­mü­dung. An sei­ner auf­ge­schla­ge­nen Schlä­fe trock­ne­te ge­ron­ne­nes Blut.
    Ir­gend­wo gab es Ebe­nen, wo die Wän­de noch im­mer schwach glüh­ten. Es wa­ren dies Tei­le der ad­mi­nis­tra­ti­ven Bü­ros der Uni­on, denn er sah Stock­werk um Stock­werk mit der glei­chen, end­lo­sen Rei­he von Gas­kam­mern und Te­le­phor-An­la­gen und Ge­schäfts­ma­schi­nen. Der Mob muß­te hier ge­we­sen sein, denn Kel­lon sah to­te Go­ons und Graue.
    Noch im­mer funk­tio­nier­te sein Ge­hirn auf ei­ne wun­der­ba­re Art und Wei­se. Denn er dach­te dar­an, daß sein hel­ler Abend­an­zug ei­ne si­che­re Ga­ran­tie für den Tod be­deu­te­te, wenn er da­mit in die un­te­ren

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