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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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ge­bo­ten – ein fri­sches, ge­mein­sa­mes Ziel –, das ih­rer ei­ge­nen, pri­mi­ti­ven Stu­fe ge­recht wird. Das be­deu­tet, daß un­se­re Welt tot ist, Wolfe.«
    Kel­lon starr­te ihn stumm an.
    »Du bist ver­lo­ren, Mel­kart«, sag­te er end­lich. »Du wirst hier sit­zen, wenn die Fa­na­ti­ker des Pre­di­gers kom­men, um dein Buch zu ver­bren­nen und dir den Hals um­zu­dre­hen. Ich den­ke, das ist die bes­te Kri­tik an dei­ner Phi­lo­so­phie.« Er wand­te sich an­griffs­lus­tig zur Tür. »Aber ich bin noch nicht fer­tig.«
    Kel­lon eil­te in den zer­bomb­ten Mond-Saal zu­rück. Viel­leicht hat­te Mel­kart recht. Viel­leicht war Sun­port dem Un­ter­gang ge­weiht. Aber er war noch nicht be­reit, zu ster­ben. Bang saß er vor dem Te­le­phor-Ge­rät und ver­lang­te die Au­ßen­sta­ti­on.
    »Ich wer­de es ver­su­chen, Eu­re Ge­nia­li­tät.« Das Mäd­chen war blaß und ver­ängs­tigt. »Aber ich ver­su­che es schon die gan­ze Zeit über.« Ih­re Stim­me war der Hys­te­rie na­he. »Das gan­ze Te­le­phor-Sys­tem ist am zu­sam­men­bre­chen. Sie ha­ben Ge­rä­te zer­trüm­mert und die Tech­ni­ker er­mor­det.«
    »Die Au­ßen­sta­ti­on!«
    Sei­ne Stim­me war vor An­stren­gung ge­preßt. Er be­ob­ach­te­te das hek­tisch ar­bei­ten­de Mäd­chen. Rast­lo­sig­keit hielt ihn in dau­ern­der An­span­nung, aber es gab nichts, was er tun konn­te. Die Mi­nu­ten schli­chen vor­bei. Kei­ne Ant­wort kam aus dem Welt­raum – bis ein schreck­li­ches Krei­schen vom Him­mel nie­der­fuhr.
    Der Turm beb­te. Der Bo­den neig­te sich. Die Er­schüt­te­rung ließ Kel­lon hilf­los tau­meln. Die ho­hen Lu­xi­on-Mau­ern fla­cker­ten und wur­den düs­ter. Das Plas­tik­mo­sa­ik ei­ner Mond­stadt wur­de dun­kel und krach­te zu Bo­den. Die Luft war von sti­cki­gem Staub er­füllt.
    Das Bom­bar­de­ment hat­te be­gon­nen. Sinn­los, jetzt noch die Au­ßen­sta­ti­on zu ru­fen. Die­ses ers­te furcht­ba­re Ge­schoß aus dem Welt­raum war Be­weis ge­nug, daß Hurd und der Pre­di­ger sieg­reich wa­ren. Die Au­ßen­sta­ti­on war zer­stört oder in ih­rer Hand.
    Sun­port war wehr­los. Si­cher, es gab große Bat­te­ri­en in der Mi­li­tech­ni­schen An­la­ge ne­ben dem Raum­ha­fen. Aber die ir­di­sche Gra­vi­ta­ti­on und die At­mo­sphä­re mach­ten ei­ne wirk­sa­me Ver­tei­di­gung ge­gen einen An­griff aus dem Raum un­mög­lich – selbst wenn es den Ver­schwö­rern in der Zwi­schen­zeit nicht ge­lun­gen sein soll­te, sie zu über­neh­men.
    Kel­lon wuß­te nun, daß Mel­kart recht hat­te. Dies war das En­de von Sun­port. Die Uni­on war er­le­digt, das Vor­recht der In­ge­nieur­klas­se ge­bro­chen. Vor ih­nen la­gen nur Zer­stö­rung und Cha­os, Igno­ranz und ro­he Ge­walt, Dun­kel­heit und Ver­zweif­lung.
    »Ge­ben Sie mir Mar­quard!« schrie er die er­schreck­te Te­le­pho­nis­tin an.
    Das Goon-Mi­nis­te­ri­um war nun der letz­te, schwa­che Pfei­ler der Zi­vi­li­sa­ti­on. Aber Sun­port muß­te ver­dun­kelt wer­den. Die Be­woh­ner muß­ten ge­warnt wer­den und die Stadt ver­las­sen oder in den un­te­ren Ebe­nen Un­ter­schlupf su­chen. Auch woll­te er wis­sen, wo die­ses ers­te Ge­schoß ge­trof­fen hat­te.
    Der Kopf des Goon-Chefs kam auf den Schirm. Aber er hing mü­de nach hin­ten. An sei­ner Schlä­fe war ein klei­nes, dunkles Loch. Die Ver­mitt­le­rin schrie un­ter­drückt auf, und das fried­li­che Ge­sicht ver­schwand.
    »Er ist tot!« Sie lausch­te und er­klär­te mit ge­preß­ter Stim­me. »Das Bü­ro sagt, er er­schoß sich selbst, als er er­fuhr …«
    Das zwei­te Ge­schoß schnitt sie ab.
    Der Uni­on-Turm beb­te wie­der – ei­nem rie­si­gen Wal gleich, der von ei­ner töd­li­chen Har­pu­ne ge­trof­fen wird. Die Er­schüt­te­rung warf Kel­lon aus dem Stuhl, sei­ne Oh­ren dröhn­ten, und der Ge­schmack von Blut war auf. den Lip­pen.
    Er tas­te­te sich zu­rück zum Tisch. Aber der Ver­mitt­lungs­schirm blieb leer. Die Ska­len­be­leuch­tung war er­lo­schen. Halb wahn­sin­nig häm­mer­te er auf die Ruftas­te, aber es reg­te sich nichts. Das Ge­rät war tot.
    Sei­ne Oh­ren dröhn­ten nicht län­ger. Er fühl­te plötz­lich, daß der große Saal selt­sam still war.

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