8 Science Fiction Stories
einem Zeitraum von fünf Jahrzehnten haben sie alle Anstrengungen von Seiten der Erde, Verhandlungen zu eröffnen, zurückgewiesen.
F.: Wenn sich diese Einstellung von Seiten der Äußeren Welten fortsetzt, glauben Sie, daß es dann Krieg geben wird?
A.: Ich kann nicht glauben, daß diese Einstellung weitergehen wird. Unsere Regierung wird nicht aufhören zu hoffen, daß die Äußeren Welten vielleicht ihren Standpunkt noch einmal überprüfen; daß ihr Gefühl für Recht und Gerechtigkeit nicht tot ist, sondern nur schläft.
F.: Mister Secretary. Wir wollen nun zu einem anderen Punkt übergehen. Glauben Sie, daß die von den Äußeren Welten kürzlich eingerichtete Kommission der Vereinigten Welten zur Kontrolle der Handelsbeziehungen mit der Erde den Frieden darstellt?
A.: In dem Sinne, daß ihre Handlungen ein Bestreben der Äußeren Welten anzeigen, die Erde zu isolieren und wirtschaftlich zu schwächen, kann ich diese Frage bejahen.
F.: Worauf nehmen Sie Bezug, Mr. Secretary?
A.: Auf die Handelsbeschränkungen. F.: Aber bilden solche Beschränkungen wirklich eine wirtschaftliche Gefahr für die Erde? Stimmt es zum Beispiel nicht, daß der Handel mit den Äußeren Welten einen fast belanglosen Teil des gesamten irdischen Handels ausmacht? Und stimmt es nicht, daß die Importe von den Äußeren Welten bestenfalls nur eine winzige Minderheit der Bevölkerung erreichen?
A.: Ihre jetzige Frage ist kennzeichnend für einen schweren Trugschluß, der unter unseren Isolationisten nicht selten ist. In Krediten stimmt es, daß der interstellare Handel nur fünf Prozent unseres gesamten Handels ausmacht, aber fünfundneunzig Prozent unserer Atommaschinen werden eingeführt, achtzig Prozent unseres Thoriums, fünfundsechzig Prozent unseres Cäsiums, sechzig Prozent unseres Molybdäns und Zinks. Diese Liste kann fast beliebig erweitert werden, und es sollte leicht verständlich sein, daß diese fünf Prozent außerordentlich wichtige, ja lebenswichtige fünf Prozent sind. Weiterhin – wenn ein bedeutender Fabrikant eine Schiffsladung von atomaren Stahlbearbeitungsmaschinen von Rhea bekommt, so schließt das nicht ein, daß nur er seinen Vorteil hat. Jeder Mensch der Erde, der ein Stahlwerkzeug oder einen Gegenstand, der mittels Stahlwerkzeugen bearbeitet wurde, verwendet, hat einen Nutzen davon.
F.: Aber stimmt es nicht, daß die gegenwärtigen Beschränkungen des interstellaren Handels unseren Export an Getreide und Rindern auf ein Minimum reduziert haben? Und ist das nicht eine Wohltat für unser hungerndes Volk?
A.: Das ist ebenfalls ein Trugschluß. Es stimmt, das Nahrungspotential der Erde ist bei weitem nicht ausreichend. Die Regierung wäre die letzte, die dies abstreiten würde. Aber unsere Nahrungsexporte stellen keinen ernstlichen Verlust dar. Weniger als ein Fünftel eines Prozents der Nahrung der Erde wird ausgeführt, und als Gegenleistung erhalten wir zum Beispiel Düngemittel und Landwirtschaftsmaschinen, die diesen kleinen Verlust durch gesteigerten Nutzertrag mehr als wettmachen. Wenn also die Äußeren Welten weniger Nahrung von uns kaufen, beschneiden sie in Wirklichkeit unseren bereits ungenügenden Nahrungsvorrat.
F.: Sind Sie dann bereit, zuzugeben, Mister Secretary, daß die Erde einen Teil der Schuld an dieser Situation trägt? In anderen Worten, wir kommen zu meiner nächsten Frage: War es nicht ein diplomatischer Mißgriff erster Ordnung, diese aufreizende Note zu überreichen, die böse Intentionen der Äußeren Welten voraussetzt, bevor man sich über die Intentionen bei der
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