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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Aben­teu­er ver­mei­den wol­len. Man soll­te der Er­de Ge­le­gen­heit ge­ben zu er­ken­nen, in wel­chem Aus­maß ih­re Wirt­schaft von uns ab­hängt – und zwar von den Wa­ren, mit de­nen nur wir sie ver­sor­gen kön­nen. Dann wird es kein Ge­re­de mehr vom Le­bens­raum ge­ben. Und wenn wir ver­ei­nigt sind, wird es die Er­de nie­mals wa­gen, an­zu­grei­fen. Sie wird die­se frucht­lo­se Sehn­sucht ge­gen Atom­mo­to­ren ein­tau­schen – oder nicht, wie sie will.«
    Und er dreh­te sich um, um Kei­lin so her­aus­for­dernd zu be­trach­ten, daß sich die­ser auf­ge­sta­chelt fühl­te, einen Kom­men­tar ab­zu­ge­ben:
    »Aber die Er­zeug­nis­se, Eu­er Eh­ren – ich mei­ne, die, wel­che Sie nach Ter­ra ex­por­tie­ren –, die wer­den uns nicht ge­schenkt. Sie wer­den ge­gen land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te ge­han­delt.«
    May­nard lä­chel­te mit­lei­dig: »Ja, ich glau­be, daß der Ab­ge­sand­te von Te­thys sich dar­über schon des lan­gen und brei­ten aus­ge­las­sen hat. Es gibt un­ter uns ei­ne weit­ver­brei­te­te Selbst­täu­schung. Nur ir­di­sche Sa­men sol­len sich zu­frie­den­stel­lend ent­wi­ckeln …«
    Er wur­de sanft von ei­nem an­de­ren un­ter­bro­chen, der sag­te: »Nun, ich bin von Rhea, aber was Sie er­wäh­nen, ist kei­ne Selbst­täu­schung. Ich baue Rog­gen an, aber ich war noch nicht im­stan­de, ir­di­sches Brot nach­zuah­men. Es hat ein­fach nicht den­sel­ben Ge­schmack.« Er rich­te­te sei­ne Wor­te jetzt an al­le. »Ich ha­be so­gar vor fünf Jah­ren ein hal­b­es Dut­zend Ter­ra­ner als land­wirt­schaft­li­che Ar­bei­ter im­por­tiert, um die Ro­bo­ter zu über­wa­chen. Sie kön­nen mit dem Bo­den Wun­der ver­rich­ten, wis­sen Sie. Wo sie hin­spu­cken, wächst das Korn vier Me­ter hoch. Nun, das half ein we­nig. Aber selbst wenn man ir­di­sches Ge­trei­de an­baut, so nützt das nur das ers­te Jahr.«
    »Ist Ihr Bo­den von der Agrar­kom­mis­si­on un­ter­sucht wor­den?« frag­te May­nard.
    Der Mann von Rhea wur­de är­ger­lich.
    »Es gibt kei­nen bes­se­ren Bo­den in die­sem Ge­biet. Und der Rog­gen ist erst­klas­sig. Ich ha­be so­gar ei­ne große Men­ge zu ei­ner Nah­rungs­mit­tel­un­ter­su­chung auf die Er­de ge­schickt, und er ist mit Aus­zeich­nung zu­rück­ge­kom­men.« Er rieb ge­dan­ken­voll an der einen Sei­te sei­nes Kinns: »Es ist das Aro­ma, wo­von ich spre­che. Es scheint nicht das rich­ti­ge …«
    May­nard ent­geg­ne­te: »Auf das Aro­ma wird man zeit­wei­se ver­zich­ten kön­nen. Sie wer­den schon un­se­re Be­din­gun­gen ak­zep­tie­ren – die­se Men­schen­hor­den der Er­de, so­bald sie den Druck ver­spü­ren. Wir ver­zich­ten nur auf die­ses mys­te­ri­öse Aro­ma, sie hin­ge­gen wer­den die atom­ge­trie­be­nen Ma­schi­nen auf­ge­ben müs­sen, die Land­wirt­schafts­ma­schi­nen und die Bo­den­fahr­zeu­ge. Es wä­re tat­säch­lich kei­ne schlech­te Idee zu ver­su­chen, oh­ne das ir­di­sche Aro­ma aus­zu­kom­men, wor­über Sie sich so Sor­gen ma­chen. Wir soll­ten statt des­sen das Aro­ma un­se­rer hei­mat­li­chen Pro­duk­te wür­di­gen ler­nen – die oh­ne wei­te­res einen Ver­gleich aus­hal­ten, wenn wir ih­nen nur ei­ne Chan­ce ge­ben.«
    »Ist das so?« lä­chel­te der Rhea­ner. »Wie ich be­mer­ke, rau­chen Sie Ta­bak, der auf der Er­de ge­wach­sen ist.«
    »Ei­ne Ge­wohn­heit, mit der ich bre­chen kann, wenn ich muß.«
    »Wahr­schein­lich, in­dem Sie das Rau­chen auf­ge­ben. Ich wür­de den Ta­bak der Äu­ße­ren Wel­ten nur da­zu ver­wen­den, Mücken zu tö­ten.«
    Er lach­te höh­nisch und ver­ließ die Grup­pe. May­nard blick­te ihm nach – mit Na­se­rümp­fen.
    Für Kei­lin brach­te die­ses klei­ne Zwi­schen­spiel über Rog­gen und Ta­bak ei­ne ge­wis­se Ge­nug­tu­ung. Er sah in sol­chen per­sön­li­chen Dif­fe­ren­zen ein win­zi­ges Spie­gel­bild der ga­lak­to­po­li­ti­schen Wirk­lich­keit. Te­thys und Rhea wa­ren die größ­ten Pla­ne­ten im ga­lak­ti­schen Sü­den, und Au­ro­ra der be­deu­tends­te im Nor­den. Al­le drei Pla­ne­ten wa­ren gleich ras­se­be­wußt, gleich vor­nehm. Ih­re An­sich­ten über die Er­de wa­ren ähn­lich und ih­rer

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