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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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anschaffen. Immerhin war er bereit, einen Goldfisch in Erwägung zu ziehen, vorausgesetzt, dass ich die Pflege übernahm.
    In New York war es anders gewesen. Damals hatte ich von vornherein gewusst, dass es nur ein Zusammenleben auf Zeit sein würde, da Dominik lediglich einen befristeten Mietvertrag für die Monate seines Stipendiums abgeschlossen hatte. Deshalb hatte ich das Loft auch eher als eine Art Hotel betrachtet. Womöglich hatte das zu unseren Problemen beigetragen.
    Aber auch bei Simón hatte ich nach meinem Einzug keine Veränderungen in seiner Wohnung vorgenommen, obwohl wir zwei Jahre zusammenlebten. Ich hatte meine Klamotten auf einer Seite seines begehbaren Kleiderschranks verstaut, meine Kosmetikartikel ins Badezimmer gestellt und in den Zimmern nicht mal ein gerahmtes Foto aufgehängt. Für mich war es immer seine Wohnung gewesen, nicht unsere.
    Dank einer E-Mail von meiner alten Freundin Charlotte konnte ich mich mit meinen neuen Lebensbedingungen gleich besser anfreunden. Bevor ich Dominik kennenlernte, hatte ich mit Charlotte viel erlebt; sie hatte mich in die Londoner Fetischszene eingeführt. Doch nachdem ich so überstürzt aus London aufgebrochen und nach New York gezogen war, hatte ich sie einige Jahre nicht gesehen und auch nichts von ihr gehört.
    Sie hatte eine Kritik über das Konzert der Groucho Nights im La Cigale gelesen, und als ihr nach dieser langen Zeit wieder einmal mein Name begegnete, hatte sie beschlossen, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Sie lebte mittlerweile in Paris und hatte Jasper geheiratet – den Callboy, den sie in London gelegentlich engagiert hatte –, als sie feststellte, dass sie ein Kind erwartete. Es war jetzt achtzehn Monate alt, und ihr zweites war nur ein Jahr später auf die Welt gekommen.
    Jasper war meines Wissens einer der wenigen Männer, der Charlottes unersättlichen Hunger nach Sex stillen konnte. Allem Anschein nach war ihre unverbindliche Beziehung im Lauf der Zeit tiefer geworden. Jasper hatte inzwischen seinen Job als Callboy aufgegeben, kümmerte sich als Hausmann um die Kinder und studierte Psychologie, während Charlotte in der Finanzabteilung der britischen Botschaft arbeitete.
    In meiner Antwort schrieb ich Charlotte, dass ich wieder mit Dominik zusammen sei. Daraufhin entwickelte sich zwischen uns ein lebhafter Austausch per E-Mail. Wir diskutierten über Beziehungen, wie und warum sie entstanden, und wie man sich fühlte, wenn man sesshaft geworden war, obwohl man es nie vorgehabt hatte. Charlotte war, solange ich sie kannte, immer ein überzeugter Single gewesen und hatte sich sogar lieber die Dienste eines Mannes für eine Nacht erkauft, als in einer Bar jemanden für ein kurzes Abenteuer aufzureißen. Damals hatte sie gemeint, das sei unkomplizierter und auch ehrlicher. Dass sie sich dann in Jasper, der ihr ständiger bezahlter Sexpartner wurde, verliebt hatte, sei eher ein glücklicher Zufall gewesen, meinte sie.
    »Die Liebe«, schrieb sie, »schleicht sich ein, wenn du es am wenigsten erwartest.«
    Was ihre erotischen Bedürfnisse betreffe, seien die Pariser jedoch viel offener als die Engländer. Und während sie also nach außen hin den gutbürgerlichen Schein wahrten, engagierten Charlotte und Jasper gelegentlich einen Babysitter und besuchten das Les Chandelles oder fuhren nach Cap d’Agde in die berühmte Nudistenanlage.
    »Voll von Swingern«, antwortete sie auf meine Frage, wie es dort sei. »Würde dir nicht gefallen. Bleib lieber bei den Fetischclubs.«
    Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass ich Dominik dazu überredete, eine Militäruniform oder eine Latexkluft anzuziehen, obwohl ich die Vorstellung ausgesprochen reizvoll fand, ihn in Reitstiefeln eine Gerte schwingen zu sehen. Er hatte nichts übrig für das Drum und Dran der Fetischszene und lebte seine Fantasien lieber allein durch die Wucht seiner Schläge und Worte aus. Über alles andere würde man sicher später einmal reden können, aber ich bezweifelte, dass das auch spezielle Bettwäsche oder Handschellen umfasste, seien sie nun mit rosa Plüsch besetzt oder aus derbem schwarzem Leder.
    Einen neuen Gegenstand hatten wir allerdings in unserer Spielzeugkiste. Zu meinem Einzug hatte uns Viggo ein Geschenk geschickt – eine Zauberrute. Als Dominik den Dildo aus der Packung nahm, hatte er ihn verdutzt in die Höhe gehalten. Ich hatte ihm nur allzu gern demonstriert, wie er funktionierte.
    Simón hatte von Susan erfahren, dass ich wieder mit Dominik

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