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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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möglich. Aber dieses Gefühl habe ich mit keinem außer mit Dominik. Mit anderen ist es eben nur … Sex. Mit Dominik dagegen viel mehr.«
    »So ist das eben, wenn man mit einem ins Bett geht, den man liebt. Hast du überhaupt schon einmal jemanden richtig geliebt?«
    Ich dachte nach. Viggo, Simón, Darren, Will, meinen Freund in Neuseeland, bevor ich von dort wegging. Ja, ich war in sie verliebt gewesen, das schon. Simón hatte ich sogar wirklich geliebt. Aber sexuell hatte es nicht gefunkt zwischen uns. Eigentlich war er eher wie ein Bruder für mich gewesen – und nicht wie ein Liebhaber.
    »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Kein Wunder, dass du gefühlsmäßig ein wenig verkümmert bist«, seufzte sie.
    Sie blickte mit Bedauern auf ihren leeren Teller und beäugte dann meine Reste. »Wäre doch schade, das umkommen zu lassen.« Mit diesen Worten gabelte sie den letzten Zipfel meiner Wurst auf.
    »Wie lange bleibst du in Berlin?«, fragte ich in der Hoffnung, das Gespräch von mir und meinem Liebesleben abzubringen.
    »Keine Ahnung », sagte sie. »Ich habe noch gar kein Hotelzimmer gebucht. Als ich feststellte, dass das Haus in Hampstead leer stand, habe ich das erstbeste Flugzeug genommen. Ich hätte es dort allein nicht ausgehalten. Ich bin davon ausgegangen, dass Dominik dir hierher gefolgt ist. Dachte, ich könnte vielleicht irgendwo bei der Band unterkriechen oder einfach die Nacht durchmachen und mir das Geld für das Hotelbett sparen. Die letzte Nacht habe ich mit einem Mädchen verbracht, das ich in der Roses Bar aufgegabelt habe. Es war ganz nett, aber sie wollte mir ihre Nummer nicht geben.«
    Sie blickte auf und zwinkerte mir über dem letzten Stückchen Currywurst zu. »Und nachdem ich jetzt gesehen habe, in welchem Zustand du bist, kann ich dich doch hier nicht allein lassen, oder?«
    »Ich komme schon zurecht«, antwortete ich leicht gereizt.
    »Genau das ist dein Problem, Summer. Du bist einfach zu stolz und glaubst, du könntest immer allein zurechtkommen. Du musst lernen, Menschen an dich heranzulassen. Ich bin sicher, dass sich auch unter deiner harten Schale ein weicher Kern verbirgt.«
    »Na gut, du kannst bei mir unterkommen. Ich habe ein Doppelzimmer in einem Hotel gleich hier um die Ecke.«
    »Prima«, sagte sie schelmisch grinsend. »Aber dafür ist es jetzt noch zu früh. Berlin ist schließlich Partyhauptstadt. In diesem Viertel habe ich schon alle Kneipen durch, aber da gibt’s noch eine, die ich mir gern anschauen möchte. Dafür müssen wir allerdings ein Taxi nehmen.«
    »Ich bin jetzt nicht in der Stimmung, in einen Club zu gehen.«
    »Du bist genauso langweilig wie Dominik. Der will auch nie ausgehen, und wenn er doch mal mitkommt, dann hält er sich den ganzen Abend an einer Limonade fest. Tu’s mir zuliebe. Ist keine große Sache. Bloß ein bisschen tanzen und was trinken. Das wird dich auf andere Gedanken bringen.«
    Wenn Lauralynn sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie nicht zu stoppen, und mir fehlte ohnehin die Energie, ihr etwas auszureden. Also kam ich mit, obwohl es fast schon ein Uhr war.
    »Schlafen kannst du, wenn du tot bist«, erwiderte sie nur, als ich sie an die Uhrzeit erinnerte. Lauralynn war nicht jemand, der um etwas bat, sie erteilte Befehle. Mein letzter Widerstand schmolz dahin.
    »Mit diesen Klamotten?«, protestierte ich jämmerlich.
    Sie kniff die Augen zusammen, als würde sie auf Röntgenblick umschalten, und musterte mich von Kopf bis Fuß.
    »Trägst du ein Korsett unter dem Kleid?«
    »Ja, aber keines, mit dem ich mich zeigen will.«
    Sie ignorierte meine Antwort.
    »Und sind das Schaftstiefel, was du da anhast?«
    Ich nickte kläglich.
    »Perfekt.«
    Sie führte mich über die Straße und winkte ein Taxi heran.
    Die Adresse, die sie dem Fahrer nannte, bekam ich nicht mit, nur den Namen des Clubs: Insomnia.
    »Du kannst Deutsch?«, fragte ich verwundert.
    »Nicht besonders gut. Aber es reicht, um durchzukommen. Ich war mal ein paar Monate als Austauschschülerin hier in Berlin … Ich war eigentlich noch zu jung für die guten Clubs, aber groß genug, um mich an den Türstehern vorbeizuquatschen.«
    Zwanzig Minuten später hielten wir in einer dunklen, ruhigen Seitenstraße vor einem roten Leuchtschild mit dem Namen des Clubs. Zwei Aufpasser vor der Tür hatten ein Auge auf die Paare, die ihn ansteuerten.
    Eine Blondine nahm uns am Eingang herzlich in Empfang und kassierte das Eintrittsgeld. Sie

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