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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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hatte, eine verbeulte Trompete von Satchmo, eine echte Paganini-Geige und verschiedene andere Instrumente, die berühmte Musiker in Händen gehabt hatten, ob aus der Welt der Klassik oder aus der Rockszene. Als würde dieser Schatz noch nicht reichen, besaß er außerdem mehrere Zeichnungen von Picasso, einen echten frühen Warhol, einen Damien Hirst und allerlei hochwertige Grafiken aus limitierten Auflagen. Auch Erstausgaben von F. Scott Fitzgerald, William Faulkner und Hemingway, alle mit Schutzumschlägen und manche signiert, fanden sich bei ihm zu Haus.
    Die Sammlung war großzügig über mehrere klimatisierte Räume in seinem Anwesen in Belsize Park verteilt.
    »Klingt faszinierend«, meinte Dominik. »Aber gibt es nicht einen Platz, wo er besonders wertvolle Stücke aufbewahrt?«
    Offenbar war im Keller ein verschlossener Raum, den Luba noch nie betreten hatte und über dessen Inhalt sich Viggo nur vage äußerte. Es befänden sich lediglich seltene Schallplatten darin, behauptete er, was ziemlich unsinnig klang. Doch weder Luba noch Viggos ständig wechselnde Entourage hatten sich an diesem speziellen Teil seiner Sammlung je interessiert gezeigt.
    »Vielleicht hat er die besonders fragilen Sachen dort untergebracht?«, überlegte sie.
    »Kann sein«, stimmte Dominik zu, der das Thema vorerst nicht vertiefen wollte. Sie fuhren inzwischen die Avinguda Diagonal entlang und würden gleich bei dem Hotel eintreffen, in dem die Oligarchen ein Zimmer für Luba gebucht hatten. Zwar bot Dominik an, von dort aus zu Fuß zu seinem Hotel zu gehen, das nur zehn Minuten entfernt lag, aber Luba bestand darauf, dass der Fahrer ihn dort absetzte. Sie vereinbarten, sich irgendwann einmal in London zu treffen.
    Zwei Tage später flog Dominik nach Großbritannien zurück. Das Erste, was er in seinem Haus in Hampstead sah, war Lauralynns wuchtiger Samsonite-Koffer neben der Tür und daneben eine große Duty-free-Tüte.
    Er rief durchs Haus, doch er bekam keine Antwort.
    Also ging er die Treppe hoch und klopfte vorsichtig an die Tür des Zimmers, das sie bewohnte. Vielleicht schlief sie noch.
    Der Raum war leer und das Bett eindeutig nicht benutzt. Allerdings lagen wild verstreut Klamotten und Schuhe auf dem Teppichboden, als wäre sie in großer Eile gewesen – und zwar nicht beim Auspacken, sondern um sich erneut auf den Weg zu machen.
    Ihm fiel plötzlich ein, er hatte vergessen, ihr eine Nachricht zu hinterlassen, dass er für ein paar Tage nach Barcelona fahren würde. Vielleicht hatte sie, als sie das Haus leer vorfand, beschlossen, noch jemanden zu besuchen.
    Dominik fühlte sich erschöpft. Er ließ seine Reisetasche neben Lauralynns Gepäck im Flur stehen und ging schnurstracks in sein Schlafzimmer, um sich die Sorgen von der Seele zu schlafen. In Barcelona hatte er schon um sechs Uhr morgens am Flughafen einchecken müssen.
    Er ließ die Kleider einfach auf den Boden fallen und klappte auf dem Bett zusammen. Zu faul, um erst noch die Decke über sich zu ziehen, war er schon bald fest eingeschlafen.
    Am späten Nachmittag wachte er davon auf, dass ihm ein warmer Lufthauch über die bloßen Arschbacken strich.
    »Hallo, Fremder …«
    Dominik blinzelte, wischte sich den Schlaf aus den Augen, drehte den Kopf und sah Lauralynn, die ihn amüsiert von oben betrachtete. Ihm wurde plötzlich bewusst, dass er nackt war und einen steifen Schwanz hatte, und wollte rasch die Decke über sich ziehen. Was sie zum Lachen brachte.
    »Ach, Dominik, das habe ich doch alles schon gesehen«, sagte sie. »Warum plötzlich so schamhaft?«
    »Ja, stimmt«, nuschelte er.
    Sie trug ein schwarzes Werbe-T-Shirt für eine Band, von der er noch nie gehört hatte, dazu weiße Jeans und lederne Schnürstiefeletten, die ihr bis zur Wade reichten. Aus seiner Perspektive auf dem Bett wirkte sie größer denn je.
    »Schön, dass du wieder da bist«, sagte Dominik und zog sie zu sich herunter, sodass sie kameradschaftlich nebeneinander auf dem Bett saßen.
    »Ebenfalls. Du hast gar nicht gesagt, dass du verreisen wolltest.«
    »Ja, ich weiß. Entschuldige.«
    »Ich habe gedacht, du wärst in Berlin. Also bin ich hingeflogen, um dich zu überraschen.«
    »Berlin?«
    »Ja. Ich dachte, weil du herausgefunden hast, dass Summer mit Chris und seiner Band dort auftritt. Es war das letzte Lesezeichen in deiner Computerchronik. Aber du warst nicht dort. Als Sherlock Holmes tauge ich nicht viel.«
    »Ich war in Barcelona. Bei einer Werbeveranstaltung meines dortigen

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