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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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Augen funkelten, gaben aber nichts preis.
    »Ja«, erwiderte ich und streckte ihm förmlich die Hand entgegen. Dabei erinnerte ich mich daran, welch eine selbstbewusste Ausstrahlung mir das Korsett verliehen hatte, und straffte bewusst die Schultern.
    Er schüttelte mir kurz, etwas steif, aber mit festem Druck die Hand.
    »Ich heiße Dominik. Danke, dass du gekommen bist.«
    Seine warmen, festen Hände waren sogar noch größer als die von Mark vorgestern Abend. Bei der Erinnerung errötete ich und setzte mich schnell hin.
    »Darf ich dir etwas zu trinken bringen?«, fragte er.
    »Einen Caffè Latte, wenn es das hier gibt. Sonst einen doppelten Espresso.« Ich hoffte, dass meine Stimme nicht meine Nervosität verriet.
    Als er hinter mir vorbei zur Theke ging, stieg mir sein Geruch in die Nase. Er roch überhaupt nicht nach Rasierwasser, da war nur ein Hauch von Moschus, der Duft warmer Haut. Ich finde unparfümierte Männer, die weder nach Kosmetikprodukten noch nach Rasierwasser riechen, sehr maskulin. Er war der Typ Mann, der in meiner Vorstellung Zigarren rauchte und sich morgens mit einem altmodischen Rasiermesser den Bart aus dem Gesicht schabte.
    Ich beobachtete, wie er an der Theke Kaffee für uns bestellte.
    Dominik war mittelgroß, meiner Schätzung nach etwa ein Meter achtzig, und schlank, aber nicht zu muskulös. Doch er hatte die starken Arme und den Rücken eines Schwimmers. Ein ziemlich heißer Typ, auch wenn er sich so kühl gab. Oder vielleicht gerade deshalb. Ich hatte noch nie etwas für Männer übrig, die mich blöde anlächeln oder alles Mögliche tun, um mich zu beeindrucken.
    Sehr höflich bat er den Barista um eine Zuckerdose.
    Seine Stimme verriet die Privatschulerziehung und war voll und dunkel, worauf ich ziemlich abfahre; allerdings war da auch ein leichter Singsang in seinem Tonfall, sodass ich mich fragte, ob er tatsächlich Engländer war. Ich habe ein gutes Ohr für Akzente, vielleicht ist das ganz normal, weil ich auch von woandersher komme. Doch dann versuchte ich alle Gedanken dieser Art zu verdrängen. Keinesfalls wollte ich mir anmerken lassen, dass ich ihn attraktiv fand.
    Zu einem hochgeschlossenen dunkelbraunen Rippenpulli, der weich und bequem aussah – Kaschmir? –, trug er eine dunkle Jeans und frisch geputzte braune Lederschuhe. Nichts an seiner Kleidung oder seinen Manieren verriet mehr über ihn, als dass er scheinbar ein angenehmer, ungefährlicher Zeitgenosse war. Oder zumindest kein gefährlicher Psychopath. In anderer Hinsicht mochte er durchaus gefährlich sein.
    Ich griff in meine Tasche und schrieb Charlotte eine SMS , dass ich noch nicht zerstückelt sei.
    Als er mit einem Tablett zurückkam, wollte ich aufstehen und ihm helfen, doch er winkte ab, balancierte das Tablett auf einer Hand und stellte mir einen Kaffee hin. Dabei beugte er sich näher zu mir, als unbedingt nötig. Als er mir Zucker anbot, berührte seine Hand meinen Arm – fast lang genug, um eine Reaktion von mir, ob zustimmend oder ablehnend, unvermeidlich zu machen. Doch im letzten Moment zog er die Hand zurück, und ich tat, als hätte ich nichts bemerkt.
    Nein, schüttelte ich den Kopf und wartete auf die nahezu zwangsläufige Bemerkung, »du bist ja so schon süß genug«. Doch sie blieb aus.
    Und dann schwiegen wir eine Weile, was seltsamerweise nicht unangenehm wurde, während er vorsichtig erst einen, noch einen, dann einen dritten und vierten Zuckerwürfel in seine Tasse gab und umrührte. Seine Fingernägel waren ordentlich manikürt, allerdings in gerade Form gefeilt, sodass die Wirkung durchaus männlich war. Der leicht olivfarbene Ton seiner Haut konnte von seinem letzten Urlaub herrühren oder ethnisch bedingt sein, das war schwer zu sagen. Während er behutsam den Löffel aus der Tasse nahm und ordentlich auf der Untertasse ablegte, ließ er seine Hand nicht aus den Augen, als könnte er damit verhindern, dass sich Tropfen vom Löffel lösten und aufs Tischtuch fielen. An seinem rechten Handgelenk prangte eine altmodische silberne Armbanduhr, keine digitale. Ich fand es schon immer schwer, das Alter eines Menschen zu schätzen, insbesondere bei Männern. Er war vermutlich in den Vierzigern, wahrscheinlich nicht älter als Mitte vierzig, es sei denn, er hatte sich ungewöhnlich gut gehalten.
    Sollte er eine Geige haben, hatte er sie zumindest nicht in der Nähe des Tisches abgelegt.
    Er lehnte sich zurück. Immer noch schweigend.
    »Nun, Summer Zahova.« Er rollte die Silben so

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